Pressemitteilung: Preiserhöhung des VRR "Sozialtickets" schränkt Mobilität von SozialleistungsbezieherInnen und GeringverdienerInnen weiter ein.

 

Pressemitteilung der Initiative für ein Sozialticket in Düsseldorf

 

Düsseldorf, 16.12. 2015

 

Preiserhöhung des VRR "Sozialtickets" schränkt Mobilität von SozialleistungsbezieherInnen und GeringverdienerInnen weiter ein.

 

 

Seit Jahren fordern Initiativen ein Sozialticket, dass sich wenigstens an der im Regelsatz zugrunde gelegten Summe von z.Zt. etwa 20,- Euro für die Inanspruchnahme des Nahverkehrs orientiert.

Die jetzt vom VRR beschlossene Preiserhöhung um fast 16 Prozent von 30,90 Euro auf 34,75 zum April 2016 wird dazu führen, dass sich noch weniger Menschen das Ticket leisten können. Alleine lebende HilfebezieherInnen haben dann 404 Euro im Monat zur Verfügung, Haushaltsangehörige nochmals weniger. Das Monatsticket kostet somit knapp 10 Prozent des Einkommens.

Schon bei der Einführung des preisreduzierten Tickets 2011 wies die Initiative für ein Sozialticket darauf hin, dass sich ein großer Teil der Berechtigten dieses Ticket nicht leisten könne. Eine Studie der Fachhochschule Düsseldorf hatte 2012 genau das ergeben: http://www.ik-armut.de/inhalt/pm-soziaticket-studie.htm

Allerdings zeigte die Umfrage auch, dass einige eventuell den Preis aufbringen würden, wenn das Ticket bessere Möglichkeiten wie zum Beispiel die Wahl einer anderen Wabe oder Übertragbarkeit an andere Personen bieten würde. Außerdem wäre es auch eine Hilfe, reduzierte Einzel- oder Viererkarten erwerben zu können, wie es im Kölner Modell schon möglicht ist.

Mit einem bezahlbaren Ticket bekäme auch der VRR mehr Fahrgäste und hätte mehr Einnahmen. Im Moment liegt die NutzerInnenquote bei unter 10 Prozent, in ländlichen Gebieten, wie etwa Kleve oder Wesel, sogar weit unter 5%.

Holger Kirchhöfer von der Initiative für ein Sozialticket in Düsseldorf betont: „Mobilität ist für jeden, auch für arme Menschen extrem wichtig und muss ermöglicht werden. Deshalb muss das Sozialticket auch tatsächlich bezahlbar sein und nicht nur den Namen tragen.“
Die Forderung auch verschiedener anderer Akteure wie DGB-Bochum, Akoplan-Institut Dortmund und Attac- Niederrhein nach einem Ticket für 15 € ist daher weiterhin absolut berechtigt.

Für Nachfragen stehen wir gerne zur Verfügung

Holger Kirchhöfer
Initiative für ein Sozialticket in Düsseldorf, Tel. 0211 8549324, Mobil: 0163 2576235, Fax: 0211 8800198,
EMail: info@sozialticket-duesseldorf.de, www.sozialticket-duesseldorf.de

 

Klaus Kubernus-Perscheid

ATTAC Niederrhein, Tel. 02803 8303, klaus.kubernus@uni-due.de, www.attac-niederrhein.de