Zahl der Drogentoten um fast 20 Prozent gestiegen

Zahl der Drogentoten um fast 20 Prozent gestiegen

BERLIN
(may-) Durch den Konsum von Drogen sind in Deutschland zum dritten Mal
in Folge mehr Menschen ums Leben gekommen als im jeweiligen
Vorjahreszeitraum. Nach einer Statistik des Bundeskriminalamtes starben
im vergangenen Jahr 18,8 Prozent mehr Menschen an den Folgen von
Rauschgift als 2014. Davor hatte es bereits einen Anstieg um drei
Prozent gegeben

Von 2030 Drogentoten im Jahr 2000
war die Zahl bis zum Jahr 2006 zunächst auf 1296 gesunken, dann zwei
Jahre angestiegen, bis sie bis 2012 mit 914 einen lange nicht mehr
verzeichneten Tiefstwert erreichte. Doch seitdem steigt sie wieder,
zuletzt von 1032 Toten im Jahr 2014 auf 1226 im vergangenen Jahr. Auch
die Zahl der Menschen, die erstmals als Konsumenten harter Drogen
auffällig werden, ist gestiegen. Der Großteil entfällt dabei auf
Betäubungsmittel wie Amphetamin, vermehrt wird aber auch wieder mit
„Klassikern“ wie Heroin und Kokain experimentiert. Geringer fiel indes
die Zahl der Erstkonsumenten von „Christal Meth“ aus.

Den größten prozentualen Anstieg bei den Drogentoten gab es in Sachsen,
Mecklenburg-Vorpommern und im Saarland. Rauschgiftexperten führen die
steigende Zahl von Todesfällen darauf zurück, dass manche psychoaktiven
Substanzen inzwischen auch per Internet bestellt werden könnten. Auch
seien die Heroin-Konsumenten inzwischen älter geworden und damit
körperlich anfälliger für verhängnisvolle Dosierungen.

Rheinische Post 7.3.2016