Pressemitteilung Nr. 298 vom 29.08.2017: Armutsgefährdung in den Bundesländern weiter unterschiedlich
WIESBADEN – Das Armutsrisiko war – gemessen an der Armutsgefährdungsquote
– im Jahr 2016 in den südlichen Bundesländern Baden-Württemberg mit
11,9 % und Bayern mit 12,1 % am geringsten. Wie das Statistische
Bundesamt (Destatis) mitteilt, wies das bundesweit höchste Armutsrisiko
Bremen mit 22,6 % auf, gefolgt von Sachsen-Anhalt mit 21,4 % und
Mecklenburg-Vorpommern mit 20,4 %. Die Armutsgefährdungsquote ist ein
Indikator zur Messung der relativen Einkommensverteilung.
Deutliche Unterschiede bei den Armutsgefährdungsquoten gab es 2016
zwischen Ost- und Westdeutschland: Im früheren Bundesgebiet (ohne
Berlin) hatten 15,0 % der Bevölkerung ein erhöhtes Armutsrisiko, in den
neuen Ländern (einschließlich Berlin) waren 18,4 % der Menschen
armutsgefährdet.
Ein besonders hohes Armutsrisiko haben Erwerbslose. Mehr als die
Hälfte (52,9 %) der Erwerbslosen im früheren Bundesgebiet und mehr als
zwei Drittel der Erwerbslosen in den neuen Ländern (66,9 %) waren 2016
armutsgefährdet. Im Vergleich der Bundesländer gibt es noch größere
Unterschiede: Während 2016 in Baden-Württemberg 43,4 % der Erwerbslosen
armutsgefährdet waren, waren es in Sachsen-Anhalt 75,6 %.
Auch Alleinerziehende und ihre Kinder sind überdurchschnittlich
armutsgefährdet. 42,4 % der Alleinerziehenden-Haushalte im früheren
Bundesgebiet und 46,9 % dieser Haushalte in den neuen Ländern waren 2016
armutsgefährdet. Während in Berlin 34,5 % der
Alleinerziehenden-Haushalte von Armut bedroht waren, traf dies in
Sachsen-Anhalt auf 60,0 % der Alleinerziehenden-Haushalte zu.
Diese und weitere Ergebnisse zur Armutsgefährdung, zum Teil in tiefer
regionaler Gliederung, sowie detaillierte Erläuterungen zu den
Datenquellen und den angewandten Berechnungsverfahren stehen im
Internetangebot der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder
zur Verfügung. Dort finden sich auch Armutsgefährdungsquoten, die auf
Basis regional unterschiedlicher Armutsgefährdungsschwellen ermittelt
wurden.
https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2017/...
Statistisches Bundesamt
Mehr Hessen sind von Armut bedroht
In Hessen steigt der Anteil der Menschen, die weniger verdienen
als 60 Prozent des mittleren Einkommens. Dennoch steht das Land im
Bundesvergleich relativ gut da.
Besonders armutsgefährdet: Alleinerziehende und ihre Kinder.
Foto: dpa
In Hessen und Rheinland-Pfalz sind etwas mehr Menschen von Armut bedroht als im
vergangenen Jahr. Das sogenannte Armutsrisiko habe sich in Hessen im
Vergleich zu 2015 von 14,4 auf 15,1 Prozent erhöht, teilte das
Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mit.
In Rheinland-Pfalz sei dieses Risiko von 15,2 auf 15,5
Prozent gestiegen. Als armutsgefährdet gelten Menschen in Haushalten,
deren Einkommen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens beträgt.
In Baden-Württemberg und Bayern waren die Menschen im Jahr
2016 bundesweit dem geringsten Armutsrisiko ausgesetzt. Die
Armutsgefährdungsquote lag mit 11,9 Prozent in Baden-Württemberg und
12,1 Prozent in Bayern unter denen der übrigen Bundesländer. Das höchste
Armutsrisiko herrschte in Bremen (22,6 Prozent), gefolgt von
Sachsen-Anhalt (21,4 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (20,4 Prozent).
Mit 22,6 Prozent ist die Armutsgefährdungsquote in Bremen am höchsten.
Deutliche Unterschiede bei den Armutsgefährdungsquoten gab
es 2016 zwischen Ost- und Westdeutschland: Im früheren Bundesgebiet
(ohne Berlin) hatten 15,0 Prozent der Bevölkerung ein erhöhtes
Armutsrisiko, in den neuen Ländern (einschließlich Berlin) waren 18,4
Prozent der Menschen armutsgefährdet.
Ein besonders hohes Armutsrisiko haben nach Angaben des
Bundesamtes Erwerbslose. Mehr als die Hälfte (52,9 Prozent) der
Erwerbslosen im früheren Bundesgebiet und mehr als zwei Drittel in den
neuen Ländern (66,9 Prozent) waren 2016 armutsgefährdet. In Hessen lag
die Quote bei 50,1 Prozent, in Rheinland-Pfalz bei 55,5 Prozent.
Auch Alleinerziehende und ihre Kinder sind
überdurchschnittlich armutsgefährdet. 42,4 Prozent der
Alleinerziehenden-Haushalte im früheren Bundesgebiet und 46,9 Prozent
dieser Haushalte in den neuen Ländern waren 2016 armutsgefährdet. In
Hessen waren es 42,2 Prozent, in Rheinland-Pfalz 46 Prozent. (epd)
http://www.fr.de/rhein-main/statistisches-bundesamt-mehr-hessen-sind-von...