Mieten steigen überdurchschnittlich (Düsseldorf)

Mieten steigen überdurchschnittlich

Neue Verträge liegen um mehr als 14 Prozent über der Durchschnittsmiete.

VON OLIVER BURWIG
Eine deutschlandweite Befragung von privaten Vermietern zeigt, dass
Düsseldorfer Privateigentümer die Miete ihrer Wohnungen in den
vergangenen zwei Jahren überdurchschnittlich stark angehoben haben. Laut
den in der Statistik vom Verband „Haus und Grund“ veröffentlichten
Ergebnissen liegen die Quadratmeterpreise bei Mietverhältnissen, die
zwei Jahre oder kürzer bestehen, 14,2 Prozent über der „ortsüblichen
Vergleichsmiete“. Bundesweit gaben die befragten Privatvermieter eine
Abweichung von durchschnittlich acht Prozent an.
„Ich weiß aus Erfahrung, dass die meisten Vermieter in der Stadt eher an
einer sicheren Vermietung ihres Hauses als dem Herauspressen des letzten
Pfennigs interessiert sind“, sagt Ingo Apel, Vorstand von „Haus und
Grund Düsseldorf“. Der durchschnittliche Privatvermieter besitzt laut
Apel ein Achtfamilienhaus, 22 Prozent von ihnen würden die Miete laut
der Statistik nur bei einem Mieterwechsel erhöhen. „Mietpreiserhöhungen
sind ein öffentliches Thema, das bekommen auch die Privatvermieter mit“,
sagt Apel. Die Statistik zeige zwar, dass Mieterhöhungen in den
vergangenen 20 Jahren exponentiell zugenommen haben, die „Abweichung
nach unten“ - Mietpreise unter der örtlichen Vergleichsmiete - aber
umso öfter vorkäme, je länger das Mietverhältnis bestehe. „Ich glaube
nicht, dass die Entwicklung in den nächsten Jahren so weitergehen wird“,
sagt Apel. Der kurzfristige Anstieg der Preise sei dadurch zu erklären,
dass ein Großteil der Privatvermieter schon seit vielen Jahren hinter
der Wirtschaftlichkeit zurückgestanden und dies jetzt ausgeglichen habe.
Zudem
zeige die Statistik auch, dass die Privatvermieter ihre Wohnungen öfter
als gemeinhin angenommen renovieren ließen. 3,5 Prozent aller befragten
Düsseldorfer Hausbesitzer gaben an, ihre Wohnungen jährlich zu
renovieren. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 3,8 Prozent. „Dass die
Modernisierungsquote nur bei dem von der Landespolitik vielzitierten
einem Prozent liegt, geben unsere Daten nicht her“, sagt Apel.

 
PublikationRheinische Post Verlagsgesellschaft mbHLokalausgabeRheinische Post DüsseldorfErscheinungstagSamstag, den 14. März 2015Seite41