Gerichtstermin gegen fiftyfifty-Streetworker Oliver Ongaro wurde abgesagt. OSD bringt fiftyfifty-Streetworker vor Gericht

 

Verhandlung gegen Streetworker Ongaro vertagt

Ein Streit mit OSD-Kräften führte zu
einer Strafanzeige gegen Fiftyfifty-Streetworker. OB versuchte
OSD-Mitarbeiterin zu beschwichtigen.

Der Prozess gegen
Fiftyfifty-Mitarbeiter und Streetworker Oliver Ongaro vor dem
Düsseldorfer Amtsgericht wurde verschoben. Die Verhandlung wegen
Körperverletzung einer OSD-Mitarbeiterin hätte am Mittwoch stattfinden
sollen – der Prozess wurde vertagt, weil „nennenswerte Zeugen vorab
nicht geladen und vernommen wurden“, heißt es.

 

 

Prozess gegen Oliver Ongaro:
Geisel will keine Strafanzeige gegen Fiftyfifty-Streetworker

26. Juni 2018 um 19:58 Uhr

Eine
OSD-Frau hat den Streetworker Oliver Ongaro von Fiftyfifty wegen
Körperverletzung angezeigt. Die 24-Jährige war nach der körperlichen
Auseinandersetzung zehn Tage krank geschrieben. Der Prozess ist
verschoben, weil auch Wohnungslose als Zeugen geladen werden sollen.

Uwe-Jens Ruhnau (ujr) ist Leitender Regionalredakteur Düsseldorf und leitet die Lokalredaktion Düsseldorf.

Der Prozess gegen Oliver Ongaro sollte
eigentlich heute verhandelt werden. Der Termin wird aber neu angesetzt,
weil nicht nur zwei OSD-Mitarbeiter als Zeugen gehört werden sollen,
sondern auch Wohnungslose, die den strittigen Sachverhalt im November in
der Altstadt beobachtet haben.

Oberbürgermeister Thomas Geisel hat
zwischenzeitlich versucht, die 24-Jährige über den Ordnungsdezernenten
Christian Zaum dazu zu bewegen, ihre Strafanzeige zurückzuziehen. Dies
lehnt die Mitarbeiterin ab.

Ongaro, der jede Schuld von sich weist, soll im
November einem Wohnungslosen beigesprungen sein, der auf der
Mittelstraße kontrolliert wurde. Es kam zur körperlichen
Auseinandersetzung mit der OSD-Frau. Beide zeigten einander an.

Während das Verfahren gegen die Frau eingestellt
wurde, wird Ongaro von der Staatsanwaltschaft wegen Körperverletzung
angeklagt. Er soll die Frau, die ihn mit dem Arm auf Distanz halten
wollte, in den Polizeigriff genommen, ihr den Arm ausgerenkt und blaue
Flecken zugefügt haben. Laut OSD soll er Platzverweisen nicht gefolgt
sein. Auch die herbeigerufene Polizei bestätigt, Platzverweise
ausgesprochen zu haben, denen sich Ongaro widersetzt habe.

Geisel möchte einen Täter-Opfer-Ausgleich.
Fiftyfifty sei gut beleumundet. „Ich stelle mich aber vor die
Mitarbeiterin.“ Sie könne bei ihrer Anzeige bleiben. Im Jahr stellt die
Stadt mehr als 100 Strafanzeigen, weil Mitarbeiter verletzt oder schwer
beleidigt wurden.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/duesseldorf-geisel-moechte-...

 

Pressemitteilung

Düsseldorf, den 26.6.2018

Gerichtstermin gegen fiftyfifty-Streetworker Oliver Ongaro wurde
abgesagt

Heute Nachmittag teilte die zuständige Richterin Boriss am
Düsseldorfer Amtsgericht mit, dass ihr erst heute von der
Staatsanwaltschaft Düsseldorf mitgeteilt wurde, dass nennenswerte Zeugen
nicht vernommen und geladen wurden. Deshalb wurde die Hauptverhandlung
abgesagt.
Es hat den Anschein, als wurden das Gericht und die Staatsanwaltschaft
erst durch heute erschienene Presseberichte darauf aufmerksam. Dabei
sind ein Teil der Zeugenaussagen schon in der Strafanzeige gegen die
OSD-Mitarbeiterin Frau
Brecko erfasst, die bisher nicht berücktsichtigt wurden.

Bei Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:
Oliver Ongaro, fiftyfifty, Tel.: 0171/53 58 494
Julia von Lindern, fiftyfifty, Tel.: 0179/920 88 79

 

 

Pressemitteilung/
Pressegespräch/
Fototermin

Düsseldorf, den 25.6.2018

OSD bringt fiftyfifty-Streetworker Oliver Ongaro vor Gericht

Beteiligte Fiftyfifty-Verkäufer werden nicht als Zeugen befragt

Anfang November 2017 durchsuchten Mitarbeiter des Ordnungs- und
Servicedienstes der Stadt Düsseldorf (OSD) den zu 70 Prozent schwer
behinderten polnischen Wohnungslosen Lukasz Szerla. Er fuhr mit dem
Fahrrad durch die Fußgängerzone und sollte deshalb ein Verwarngeld in
Höhe von 15 Euro zahlen. Die städtischen Angestellten wollten aber die
600 Euro, eine Nachzahlung es Jobcenters, die sich in Szerlas Geldbörse
befanden, beschlagnahmen. Der Sozialarbeiter des Straßenmagazins
fiftyfifty, Oliver Ongaro, kam während eines routinemäßigen
Streetworkrundgangs vorbei und versuchte in dieser Situation zu
vermitteln. Der OSD verweigerte jedoch die Herausgabe der 600 Euro. Als
der Streetworker Oliver Ongaro die Polizei verständigen wollte, schlug
die OSD-Mitarbeiterin Brecko ihm unvermittelt mehrfach mit dem
Ellenbogen vor die Brust.

Frau Brecko und Oliver Ongaro stellten jeweils Strafanzeigen wegen
Körperverletzung. Das Verfahren gegen die OSD-Mitarbeiterin wurde
zwischenzeitlich eingestellt, wurde nun jedoch wieder aufgenommen. Die
Staatsanwaltschaft Düsseldorf erhob Anklage gegen den Streetworker,
obwohl zwei Zeugen, die bei dem Vorfall anwesend waren, nicht von der
Polizei vernommen wurden.

 „Wir vermitteln täglich erfolgreich bei Konflikten zwischen
Wohnungslosen und Geschäftsleuten, Anwohnern oder Passanten“, erklärt
Julia von Lindern, Sozialarbeiterin beim Straßenmagazin fiftyfifty. „Die
Grundlage solcher OSD-Maßnahmen, der §6 der Düsseldorfer Straßenordnung,
muss dringend überarbeitet werden. Bis dahin werden wir auch in Zukunft
das schikanöse Verhalten eines schlecht ausgebildeten OSDs gegenüber
Wohnungslosen öffentlich kritisieren.“

Einladung zum Pressegespräch vor der Hauptverhandlung mit:
 
Pater Wolfgang Sieffert OP und Hubert Ostendorf, Geschäftführer beim
Straßenmagazin fiftyfifty
Mittwoch, 27.6. 2018
12.30 Uhr vor dem Amtsgericht
Prozessbeginn um 13 Uhr - Raum E111

Bei Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:
Julia von Lindern, fiftyfifty, Tel.: 0179/920 88 79
Hubert Ostendorf, fiftyfifty, Tel.: 0176/21 43 23 08
Oliver Ongaro, fiftyfifty, Tel.: 0171/53 58 494