Düsseldorf: Zahl der Drogentoten steigt auf 19. Deutlich weniger Rauschgifttote in NRW

9. Januar 2015 | 00.00 Uhr

Bilanz für Düsseldorf

Zahl der Drogentoten steigt auf 19

Düsseldorf.
19 Menschen sind
nach Angaben der Düsseldorfer Drogenhilfe 2014 an den Folgen ihrer Sucht
gestorben. Das teilte der Verein auf Anfrage mit. Gegenüber 2013 sind
das vier Männer und Frauen mehr. Im Fünfjahresvergleich aber sind es
deutlich weniger.
Von Jörg Janssen

 

2009 waren 42 Menschen in Düsseldorf illegalen Drogen oder aber
den Folgen der Sucht zum Opfer gefallen. "Anders als die Polizei zählen
wir zu den Drogentoten auch Menschen, die an Krankheiten sterben, die
mit ihrer jahrelangen Abhängigkeit in unmittelbarem Zusammenhang stehen
oder die sich aus Verzweiflung über ihre Sucht das Leben nehmen", sagt
Jutta Eisenhauer.

Experten gehen von 3000 bis 4000 Abhängigen in der
Landeshauptstadt aus. Nach Einschätzung von Jutta Eisenhauer dominieren
in Düsseldorf nach wie vor klassische Drogen wie Heroin, Kokain und
Amphetamine. "Typisch für die hiesige Szene ist die Einnahme von Heroin
und Kokain, entweder als gemischter Cocktail oder unmittelbar
nacheinander", sagt die Expertin. Dagegen spielten "Crack" und das
besonders zerstörerische "Crystal Meth" bislang eine eher untergeordnete
Rolle.

Auffällig: Das Alter der Drogentoten steigt. Lag es 2012 noch bei
39 Jahren, stieg es 2014 auf 45 Jahre an. Das ist kein Zufall, glaubt
Eisenhauer. Wohngemeinschaften, Drogenkonsumraum, verbesserte
medizinische Versorgung - all das trage zu einer erhöhten
Lebenserwartung sowie im mittelfristigen Vergleich zur Reduzierung der
Zahl der Todesfälle bei. Nicht zulässig sei dagegen der Schluss, in der
jungen Generation sei die Verbreitung lebensgefährlicher Drogen
zurückgegangen. "Dafür habe ich keine Anhaltspunkte", sagt die
Sozialpädagogin, die seit vielen Jahren in der Drogenberatung arbeitet
und die Liste der an ihrem Konsum Verstorbenen für die verschiedenen
Düsseldorfer Beratungsstellen koordiniert.

Für die Zukunft wünscht sich Jutta Eisenhauer zusätzlich zum
vorhandenen Drogenkonsumraum einen mobilen Einsatzwagen, der den
Abhängigen beispielsweise auch nachts einen Konsum jenseits von Parks,
Toiletten oder anderen ungeeigneten Orten ermöglicht. "Solche so
genannten ,Fixer-Busse' gibt es bereits in Berlin und Hamburg", sagt die
Beraterin.

Quelle: RP

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/zahl-der-drogentoten-ste...

 

 

31. Dezember 2014 | 08.06 Uhr

Berlin

Deutlich weniger Rauschgifttote in NRW

Berlin.
Die Zahl der
Drogentoten ist in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr vermutlich
deutlich zurückgegangen. Das ergibt sich nach Informationen unserer
Zeitung aus dem vorläufigen Stand der Meldungen beim Landeskriminalamt
(LKA). Dort wurden bis gestern 156 Rauschgifttodesfälle registriert; im
Jahr zuvor waren es noch 198 gewesen. Die Zahl wird sich aber
erfahrungsgemäß noch verändern, da die Analysen ungeklärter
Todesursachen bis Ende Januar andauern. Rückgänge verzeichneten unter
diesem Vorbehalt auch Mecklenburg-Vorpommern (von eins auf null),
Sachsen-Anhalt (von neun auf sechs), Hessen (von 88 auf 61) und das
Saarland (von elf auf acht).
Von Gregor Mayntz

 

Anstiege werden aus Stuttgart und Mainz gemeldet. In
Baden-Württemberg wurden 126 Todesfälle nach 121 im Vorjahr verzeichnet.
Dort gab es auch Opfer von Designerdrogen: Sechs Jugendlichen und
jungen Erwachsenen konnte nach ihrer Einlieferung ins Krankenhaus nicht
mehr geholfen werden. Das rheinland-pfälzische LKA rechnet damit, dass
die Zahl der Drogentoten leicht steigen wird. Sie werde im Schnitt der
vergangenen zehn Jahre liegen. Das wären rund 50 Tote - nach 38 im
Vorjahr.

Quelle: may-

http://www.rp-online.de/politik/deutlich-weniger-rauschgifttote-in-nrw-a...