Zahl der Reichen und Superreichen nimmt zu

 

Aus: Ausgabe vom 15.06.2017, Seite 1 / Inland

Mehr Millionäre

»Global Wealth Report«: Die Deutschen werden immer reicher – im Durchschnitt

Die Zahl der Reichen und Superreichen nimmt zu: Ob damit auch der Absatz von goldenem Besteck steigt?

Foto: Jan Woitas/dpa

Wie aus dem am Dienstag veröffentlichten »Global Wealth Report« des
Schweizer Bankkonzerns Credit Suisse hervorgeht, werden die Deutschen
zumindest im Durchschnitt immer reicher. Laut der Studie stieg das
Durchschnittsvermögen pro Erwachsenem in der BRD in diesem Jahr um 2,8
Pro­zent auf 185.175 Dollar (rund 174.157 Euro). Noch stärkere Zuwächse
gab es nur in Japan und den USA.

Vor allem die Zahl der Reichen
und Superreichen stieg kräftig: Dem Bericht zufolge erhöhte sich die
Zahl der Dollar-Millionäre in der BRD von Mitte 2015 bis Mitte 2016 um
44.000 auf rund 1,6 Millionen. Die Autoren gehen davon aus, dass deren
Anzahl bis 2021 um weitere 30 Prozent auf rund 2,1 Millionen steigen
wird. Die Gruppe der Superreichen, mit einem Vermögen von mindestens 30
Millionen US-Dollar, vergrößerte sich um 500 auf nun 6.100 Personen.
Deutschland lag hier weltweit an dritter Stelle, hinter den USA und
China. Bis zum Jahr 2021 werde es rund 1.800 neue Superreiche in der BRD
geben, prognostizierten die Studienautoren.

Beim Durchschnittsvermögen landet Deutschland allerdings global nur
auf Rang 19. An der Spitze lag erneut die Schweiz mit 561.900 Dollar je
Erwachsenem. Angetrieben wurde die Entwicklung in Deutschland, aber auch
in anderen Teilen der Welt vor allem von steigenden Immobilienpreisen.
Im globalen Durchschnitt lag das Pro-Kopf-Vermögen bei 52.800 US-Dollar.

Richtet
man den Blick auf die Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums,
zeigt sich deutlich: Die soziale Ungleichheit nimmt weltweit zu. Laut
»Global Wealth Report« verfügt das oberste eine Pro­zent der Reichen
inzwischen über 50,8 Prozent des weltweiten Vermögens. Die Schere
zwischen Arm und Reich hatte sich den Angaben zufolge zwar bis zum
Ausbruch der Finanzkrise 2008 etwas geschlossen, ist seitdem aber wieder
auseinandergegangen. In der Krise hatte sich die Zahl der Mil­lionäre
verringert. Mittlerweile gebe es aber weltweit mehr als doppelt so viele
Millionäre wie noch im Jahr 2000. (dpa/jW)

https://www.jungewelt.de/artikel/312407.mehr-million%C3%A4re.html

 

 

Global Wealth 2017

Vermögen der Deutschen wächst nur unterdurchschnittlich

  • 13.06.2017 21:24 Uhr

Im Sparen sind die Deutschen Weltmeister, doch ihr Vermögen wächst nicht
so schnell wie in manch anderen Ländern. Der Zugewinn der privaten
Finanzvermögen liegt unter dem Vorjahresniveau und unter der globalen
Zuwachsrate.

Euro-Scheine

 Die Deutschen liegen mit 6,3 Billionen US-Dollar (5,6 Billionen Euro) privatem Gesamtvermögen global auf Platz fünf.

(Foto: dpa)

Frankfurt/New YorkDie
Deutschen sparen wie die Weltmeister - aber ihr Vermögen wächst einer
Studie zufolge im weltweiten Vergleich nur unterdurchschnittlich. Mit
3,7 Prozent lag der Zugewinn der privaten Finanzvermögen in Deutschland
2016 sowohl unter dem Vorjahresniveau (plus 4,2 Prozent) als auch unter
der globalen Zuwachsrate des vergangenen Jahres (plus 5,3 Prozent).

Nach der am Dienstag in New York vorgestellten
Studie („Global Wealth 2017“) des Beratungsunternehmens Boston
Consulting Group (BCG) liegen die Deutschen mit 6,3 Billionen US-Dollar
(5,6 Billionen Euro) privatem Gesamtvermögen global auf Platz fünf.
Berücksichtigt werden dabei Bargeld, Aktien, Wertpapiere und Fonds -
nicht jedoch Immobilien.

 

Wie Deutsche ihr Vermögen verteilen – und welche Folgen dies hat

  • Wo steckt das viele Geld?

    Sparbuch und Co. werfen wegen der Zinsflaute kaum noch etwas ab, zugleich nagen
    die Niedrigzinsen an der Rendite von privaten Renten- und
    Lebensversicherungen. Dennoch liegt das Geld vor allem auf Girokonten,
    es steckt in Sparbüchern oder Lebensversicherung. Der größte Posten
    waren der Bundesbank zufolge Ende vergangenen Jahres Bargeld, Geld auf
    Girokonten oder Spareinlagen mit insgesamt 2.200 Milliarden Euro.
    Weitere 2.113 Milliarden Euro steckten in Versicherungen und
    Pensionseinrichtungen. 2016 hatten einer GfK-Umfrage zufolge 40 Prozent
    der Bundesbürger ihr Geld auf einem Sparbuch angelegt – wohlwissend,
    dass es sich um eine unattraktive Form der Geldanlage handelt.

 

Unangefochtener Spitzenreiter beim privaten Finanzvermögen sind dieser Auflistung zufolge nach wie vor die USA
(50,7 Billionen Dollar), vor China (18,9 Billionen Dollar), Japan (14,5
Billionen Dollar) und Großbritannien (8,8 Billionen Dollar). Weltweit
lagerten demnach im vergangenen Jahr insgesamt 166,5 Billionen Dollar in
Depots und auf Konten. Pro-Kopf-Zahlen nennt die Studie nicht.

„Die Deutschen sind nach wie vor starke Sparer. Die Studie zeigt, dass mehr
als 40 Prozent ihres Finanzvermögens Spareinlagen und Bargeld sind. Nur
eine Minderheit legt ihr Geld etwa in Aktien an“, erläuterte BCG-Partner
Daniel Kessler. „Das sorgt zwar für größere Stabilität, führt aber auch
dazu, dass sich Privatvermögen in Deutschland langsamer entwickeln.“

 

Dollar-Millionäre gibt es in Deutschland nach BCG-Angaben

dennoch inzwischen 473.185 – auf sie entfällt gut ein Viertel des
gesamten Privatvermögens hierzulande. Die meisten Privathaushalte mit
einem siebenstelligen Vermögen finden sich in den USA: fast 7,1
Millionen.

http://www.handelsblatt.com/finanzen/vorsorge/altersvorsorge-sparen/glob...