Empörung über Abschaffung des Sozialtickets

WDR 2 | 23.11.2017 | 02:50 Min.

Die neue NRW-Landesregierung will bis 2020 schrittweise die Zuschüsse
für das Sozialticket streichen. Das Ticket wird dadurch wesentlich
teurer, falls es überhaupt weiter angeboten wird. Die Wohlfahrtsverbände
sind entsetzt. Christoph Münch, WDR 2 Bielefeld, berichtet.

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Aktuelle Stunde: Wüst will Sozialticket abschaffen

23.11.2017 | 44:22 Min. | UT | Verfügbar bis 30.11.2017 | WDR

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NRW-Sozialticket soll abgeschafft werden

Sozialticket für Bedürftige wird wieder abgeschafft
300.000 Menschen betroffen
Scharfe Kritik von der Opposition

Die schwarz-gelbe Landesregierung will das
Sozialticket schrittweise wieder abschaffen. Das teilte Verkehrsminister
Hendrik Wüst (CDU) am Mittwoch (22.11.2017) im Verkehrsausschuss des Landtags mit. Das Land zahlte zuletzt 40 Millionen Euro als Zuschuss.

Dieser Betrag soll 2018 reduziert, ein Jahr später
halbiert und 2020 schließlich ganz gestrichen werden. Das Geld solle
besser investiert werden, so Wüst. Was damit gemeint ist, erklärte Klaus
Voussem, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion: "Unser
Schwerpunkt beim Öffentlichen Personennahverkehr liegt in der
Verbesserung und im Ausbau der Infrastruktur." Dort werde die Koalition
investieren.

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Das ÖPNV-Sozialticket in NRW soll abgeschafft werden

WDR Aktuell | 22.11.2017 | 10:05 Min.

300.000 Menschen mit Sozialticket

Die Monatstickets waren 2011 eingeführt worden und
sollten es Menschen mit geringem Einkommen ermöglichen, sich auch ohne
Auto in den Städten bewegen zu können. Im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) etwa kostete eine Monatskarte 37,80 Euro, deutlich weniger als eine nicht rabattierte Karte.

Nach Angaben der Landesregierung war das Angebot inzwischen so breit in NRW verteilt, dass rund 96 Prozent der Anspruchsberechtigten davon
profitieren könnten. Dazu zählen Asylbewerber, Sozialhilfe- und
Wohngeldempfänger.

Zukunft des Sozialtickets in NRW ist ungewiss | mehr

Grünen bringen Eilantrag ein

Die Landesregierung hat schon früh davon gesprochen, "Veränderungen" bei den Sozialtickets vorzunehmen. Die Abschaffung bezeichneten die Grünen jetzt als "sozialpolitisches Armutszeugnis".
Am Donnerstag (23.11.2017) brachten die Grünen im Landtag einen
Eilantrag ein, der die Finanzierung der bezuschussten Tickets für
Bedürftige auch künftig sicherstellen soll. Die SPD warf der Regierung vor, "rücksichtslos gegen die Interessen der Bürger" zu regieren.

Der SPD-Landesvorsitzende Groschek sagte: "Die
nordrhein-westfälische CDU sollte sich für diese Entscheidung schämen.
An Geld ist doch offensichtlich kein Mangel, wenn man an die vielen
neuen Beamtenstellen in den schwarz-gelben Ministerien denkt."

Der CDU-Experte Voussem stellte es den
Verkehrsverbünden frei, die Tickets weiter anzubieten. Sie hätten genug
Zeit, sich auf die veränderungen einzustellen.

https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/sozialticket-100.html