Pressemitteilung
der Initiative für ein Sozialticket in Düsseldorf
Düsseldorf,
18.4.2011
Weitere
Verschiebung eines Sozialtickets im VRR ist ein Skandal
Die
Initiative für ein Sozialticket verurteilt auf das Schärfste die weitere
Verschiebung des VRR-Sozialtickets in den Herbst.
„Für viele
arme Menschen ist Mobilität zum kaum bezahlbaren Luxusgut geworden. Selbst
dringend nötige Fahrten zu Hilfeeinrichtungen oder Ärzten können oft nicht mehr
bezahlt werden. Ein Ticket, das sich preislich an dem Anteil für Nahverkehr im
Regelsatz orientiert wird jetzt gebraucht“, so Gefängnisseelsorger und
Armenküchenvorstand Dominikanerpater Wolfgang Sieffert.
Im ALGII
Regelsatz sind lediglich etwa 12 Euro für Bus und Bahn vorgesehen. Das reicht
nicht einmal für drei Hin- und Rückfahrten im Monat.
Die
Verfahren wegen Schwarzfahrens sind um ein Vielfaches gestiegen. Das zeigte die
Anfang des Jahres veröffentlichte Kriminalstatistik von Düsseldorf. In den
Beratungsstellen für Wohnungs- und Arbeitslose häufen sich die Fälle, bei denen
arme Menschen für Schwarzfahren mit hohen Geld- bzw. Haftstrafen belegt werden.
"Die
Verschiebung des Sozialtickets ist entweder ein Zeichen von komplettem Versagen
der verantwortlichen Politikern oder denen sind die
Armen einfach egal“ kritisiert Oliver Ongaro,
Streetworker des Straßenmagazins fiftyfifty.
Die
Einführung eines vergünstigten Tickets ist von der Mehrheitskoalition aus
Grünen und CDU am 18.1.2010 in der Verbandsversammlung des VRR bereits für den 1.8.2010
beschlossen worden. Es wurde dann auf Herbst 2010 und Anfang diesen
Jahres von den Politikern nochmals verschoben und für den 1.6. versprochen.
Am 14.4.
wurden von SPD und Grünen in der Landesregierung Landesmittel in Höhe von 15
Mio. Euro noch in diesem Jahr und dann jährlich 30 Mio. für Sozialtickets
erwartungsgemäß bereitgestellt. Im Prinzip ist der Weg für ein Sozialticket zum
jetzigen Zeitpunkt also optimal. Aber bereits am 11.4. warnte der DGB Bochum
vor einem Scheiternlassen des Sozialtickets, das von
Teilen des VRR bewusst herbeigeführt werde.
“Die erneute Verschiebung des Sozialticket ist ein Skandal! Wieder einmal haben
verantwortliche Politiker nicht ihr Versprechen gehalten! Damit werden
weiterhin arme Menschen vom Leben in der Gemeinschaft ausgeschlossen. Die
Entwicklung zur Ausgrenzung und Isolation wird zunehmen“, so Christian Arnold,
Geschäftsbereichsleiter Gesundheit und Soziales, Diakonie Düsseldorf.
Wir fordern
die Politikerinnen und Politiker in der Verbandsversammlung des VRR auf, umgehend
ein Sozialticket auf den Weg zu bringen, das sich preislich am
Nahverkehrskostenanteil im Regelsatz orientiert!
Für weitere Information stehen wir gerne
zur Verfügung
Oliver Ongaro, Straßenmagazin fiftyfifty: Tel. 0211 6012736, Mobil: 0171 5358494,
Email: fiftyfifty.streetwork@x-pots.de
Chistian Arnold, Diakonie in Düsseldorf: Tel. 0211 7353208,
Mobil: 0173 – 2529345, Email: christian.arnold@diakonie-duesseldorf.de
Pater Wolfgang Sieffert, Altstadt-Armenküche: Tel.
0211 1362417,
Email: sieffert@gmx.de
Holger Kirchhöfer,
Initiative für ein Sozialticket in Düsseldorf: Tel. 0211 8549324, Mobil: 0163
2576235, Email: h.kirchhoefer@sozialticket-duesseldorf.de
Für die Initiative für ein
Sozialticket in Düsseldorf:
Altstadt-Armenküche, Arbeitskreis gegen Arbeitslosigkeit der IG Metall
Düsseldorf/ Neuss, Diakonie in Düsseldorf, Initiative-K, Katholische Arbeitnehmerbewegung
Stadtverband Düsseldorf, Straßenmagazin fiftyfifty,
u.a.
http://www.sozialticket-duesseldorf.de