Statistik: Immer mehr Reiche in Hubbelrath

 

 

    Wo die Armen in Düsseldorf leben, haben wir am Mittwoch gezeigt.

    Hier verraten wir, wo es sich die Reichen gut gehen lassen.

 

*Düsseldorf.* Geld stinkt nicht. Zum Glück, denn andernfalls würde es in

Düsseldorf mächtig stinken. Die Rheinmetropole ist die

(Landes-)Hauptstadt der Reichen. Wo genau der Reichtum zu Hause ist, das

zeigen die Ergebnisse der Einkommenssteuerstatistik 2001, die jüngst vom

Amt für Statistik veröffentlicht wurden.

 

Dass sie erst jetzt vorliegen, liegt daran, dass es durch lange

Steuererklärungsfristen und eine Vielzahl von Einsprüchen mehrere Jahre

dauert, bis die Daten zur Verfügung stehen. Die Statistiker halten sie

dennoch für aussagekräftig, weil es nur wenig Erkenntnisse gebe.

 

 

      Düsseldorf beherbergt 240 Einkommensmillionäre

 

Wichtigste Erkenntnis: Von allen Großstädten in NRW beherbergt

Düsseldorf die meisten Einkommensmillionäre -- nämlich immerhin 240.

Umgerechnet auf die Zahl der Einwohner ergibt sich eine Quote von 4,2

Einkommensmillionären je 10 000 Einwohner.

 

Keine Großstadt im Lande hat mehr. Höhere Werte gibt es allenfalls in

den Speckgürteln der Städte: Im Düsseldorfer Umland etwa Meerbusch

(11,1) und die Stadt Haan (8,4).

 

Aber auch sonst gibt es in der Landeshauptstadt mehr gut Betuchte als

anderswo. So betragen die jährlichen Einkünfte je Steuerpflichtiger rund

41 000 Euro, das sind 6176 Euro mehr als im NRW-Durchschnitt. In

Duisburg etwa sind es nur 27 124 Euro.

 

Wo genau in Düsseldorf sich das Geld befindet, zeigt unsere Grafik. An

der Spitze steht Wittlaer, dort hat jeder Steuerpflichtiger im Schnitt

ein Einkommen in Höhe von 84 196 Euro. Es folgen Niederkassel (82 767

Euro) und Hubbelrath (78 128 Euro).

 

Das Nord-Süd-Gefälle innerhalb der Stadt zeigt sich auch hier: Am Ende

der Skala rangieren Flingern Süd (23 346 Euro) und Oberbilk (25 823 Euro).

 

 

      Viele Singles und Doppelverdiener, relativ wenige Familien

 

Dass Düsseldorf eine Stadt der Singles ist, spiegelt sich auch bei der

Steuer wider: Fast 60 Prozent der Steuerpflichtigen sind Einzelpersonen,

das ist ca. zehn Prozentpunkte über dem Landesdurchschnitt.

 

Besonders hoch ist der Anteil in der Altstadt, in Unterbilk, Pempelfort

und in der Friedrichstadt mit über 70 Prozent. Ebenfalls hoch ist die

Quote der Doppelverdiener: Sie liegt bei 65,1 Prozent aller Ehepaare.

 

Eine so umfangreiche Auswertung der Steuerstatistik gab es schon einmal

1998. Im Vergleich zeigt sich, dass der Gesamtbetrag der Einkünfte in

einigen Stadtteilen stark gestiegen ist, vor allem in Hubbelrath (um

23,2 Prozent), Unterbilk (14,3 %) und Oberkassel (12,1 %).

 

Den größten Rückgang bei den durchschnittlichen Einnahmen gibt es in

Wittlaer (minus 27,1 Prozent). Grund sind die vielen Neubürger in

Einbrungen, die den Durchschnitt nach unten ziehen.

 

27.04.2007

Von René Schleucher

 

Vermögen: Die reichsten Düsseldorfer

 

 

    Wer was hat, kann nur geschätzt werden.

 

*Düsseldorf.* Wer ist der reichste Düsseldorfer? Eine interessante

Frage, deren Beantwortung schwer fällt. Denn Eigentum ist immer noch

Privatsache, das Vermögen der Super-Reichen kann nur geschätzt werden.

Und je nachdem, wer schätzt, können die Ergebnisse sehr unterschiedlich

sein.

 

Unstrittig aber ist, dass die Familie Henkel in der Wohlstandstabelle

wohl ganz vorn rangiert. Laut Manager Magazin bringt es der Clan auf

rund 4,45 Milliarden Euro.

 

Allein Christoph Henkel, Sohn von Gabriele und Konrad Henkel, soll 750

Millionen Euro schwer sein. Das Magazin hat die 300 reichsten Deutschen

aufgelistet, Christoph Henkel landete auf Platz 128.

 

Auf mehr Geld bringen es offenbar Michael und Rainer

Schmidt-Ruthenbecker. Die Brüder kommen zwar aus Duisburg, sind aber

beruflich immer wieder in Düsseldorf unterwegs -- sie besitzen 19

Prozent der Metro AG und werden mit einem geschätzten Vermögen von 4,3

Milliarden US-Dollar sogar auf Platz 194 der Forbes-Liste der reichsten

Menschen der Welt geführt.

 

 

      Magazin vermutet: Familie Henkel hat Milliarden auf der hohen Kante

 

Noch mehr Knete wird bei Familie Brenninkmeyer vermutet, der die

Textilkette C&A gehört, Hauptsitz: Düsseldorf. Über rund fünf Milliarden

Euro soll die Familie, die aus den Niederlanden stammt, laut Manager

Magazin verfügen.

 

Als C&A-Gesellschafter besitzt Chris Brenninkmeyer vermutlich einen

schönen Batzen davon, als sein Wohnsitz wird Düsseldorf genannt. Anders

ist das bei Bart Brenninkmeyer -- als Deutschland-Chef von C&A ist er

aber schon aus beruflichen Gründen oft hier unterwegs.

 

Das gilt auch für Walter Droege, Gründer einer Düsseldorfer

Unternehmensberatung.

 

Er soll rund 600 Millionen Euro schwer sein -- womit er 150 Millionen

mehr haben soll als Josef Klüh, der es mit seiner

Gebäudemanagement-Firma auf ein Privatvermögen von rund 450 Millionen

Euro gebracht haben soll, was ihn in der Liste der 300 reichsten

Deutschen auf Rang 216 bringt.

 

Auch nicht darben muss Arag-Chef Paul-Otto Faßbender, der mit 550

Millionen Euro auf Platz 174 gelistet wird und es damit noch vor Harro

Uwe Cloppenburg (Eigentümer von Peek & Cloppenburg Düsseldorf) geschafft

hat. Der rangiert mit 450 Millionen nur auf Platz 216.

 

27.04.2007

Von René Schleucher wz