Wohnungen in Düsseldorf werden immer teurer
08.10.2012 | 15:23 Uhr
Die Nachfrage nach Wohnungen wird immer größer. Vor kurzem
startete das Bauprojekt Le Flair im Düsseldorfer Stadtteil Derendorf.Foto: Foto. Kai Kitschenberg
Düsseldorf. Die Nachfrage nach einer Miet- oder
Eigentumswohnung in Düsseldorf ist so stark wie nie zuvor. Überall steigen die
Preise auf Rekordhöhe - egal ob in einfachen Lagen oder für Luxus-Apartments.
Das geht aus dem neuesten NRW-Wohnungsmarkt-Report 2012 der Landesentwicklungsgesellschaft
(LEG) hervor. Erstaunlich: Trotz des hohen Preisdrucks geben hier viele
Menschen im Verhältnis zu ihrem Einkommen weniger für die Wohnung aus - als in
anderen Städten wie Köln und Münster.
Das Immobilienberatungsunternehmen CBRE sammelte im Auftrag der LEG alle
relevanten Wohnungsmarktdaten und kam zur Auffassung, dass sich viele
Düsseldorfer teure Wohnungen durchaus noch leisten können. In keinem der
untersuchten 37 Düsseldorfer Postleitzahlgebiete müssen die Haushalte mehr als
30 Prozent ihres Monatsbudget für die Wohnkosten
aufbringen, heißt es im aktuellen Report.
Allerdings gibt es durchaus Unterscheide zwischen einzelnen Stadtteilen. Am
stärksten belastet werden die Haushalte in Heerdt, wo
viele weniger verdienen. Dort müssen 26,8 Prozent des verfügbaren Einkommens in
die Warmmiete fließen. In Unterbilk sind es 25,6
Prozent. In Vennhausen und Unterbach geben die
Bewohner dagegen 17,9 Prozent ihres Geldes für Miete und Nebenkosten aus.
Zahlen, die sich schnell ändern können. Denn ein Ende der Preisspirale ist
nicht in Sicht. Die Belastung für jeden einzelnen steigt. Wer heute auf
Wohnungssuche geht , muss „starke Preiszuwächse
akzeptieren“, heißt es im Bericht der Landesentwicklungsgesellschaft. Die
Wohnungsmieten kletterten zwischen April 2011 und März 2012 in Düsseldorf um
4,2 Prozent auf 8,33 Euro pro Quadratmeter. Im NRW-Großstadt-Vergleich war der
Anstieg nur in Münster stärker.
Auch einst günstige Wohnungen sind nicht mehr preiswert. Für weniger als
sechs Euro sei kaum noch etwas zu finden, so die LEG. Die Analyse geht noch
weiter: In keiner anderen NRW-Großstadt sind Wohnungen mit einfacher
Ausstattung „so teuer wie hier.“
Auch Immobilienkäufer müssen fast ausnahmslos tiefer in die Tasche greifen:
Für Eigentumswohnungen wurden 2011 im Schnitt 1963 Euro pro Quadratmeter
verlangt, ein Plus von 6,4 Prozent. Zwar ist Düsseldorf mit 3980 Euro pro
Quadratmeter (+ 12,9 Prozent) landesweit der „teuerste Markt für luxuriöse
Eigentumswohnungen“, aber auch „mindergute Wohnungen“ seien kaum noch für weniger
als 1000 Euro pro Quadratmeter zu bekommen. Hier stiegen die Preise um glatt 11,8 Prozent!
Die höheren Preise und Mieten resultieren auch aus dem Missverhältnis
zwischen Nachfrage und Angebot. Die Neubautätigkeit halte mit dem Bedarf nicht
Schritt, berichtet die LEG. 978 fertig gestellte Wohnungen seien nur der
„Tropfen auf den heißen Stein“. Die Lage werde sich erst verbessern, wenn die
Großbauprojekte Quartier Central, Belsenpark und
Gartenstadt Reitzenstein abgeschlossen sind.