Pressemitteilung und Einladung der Initiative für ein Sozialticket in Düsseldorf

 

Kundgebung und Demonstration für ein Düsseldorfer Sozialticket

Am 21.4. um 12.00 vor dem Rathaus und um 13.30 vor dem Landtag

 

Gehst Du noch oder fährst Du schon? Mobilität für alle!

 

Im Landtag wird an diesem Tag über die Bereitstellung von Landesmitteln für kommunale Sozialtickets beraten. Auf Drängen der Landesregierung hin, hatte der Aufsichtsrat des VRR beschlossen, den Kommunen keine Großkundenrabatte mehr zu gewähren. Damit wird die Finanzierung von Sozialtickets für NRW-Kommunen deutlich erschwert. Jetzt liegt ein Antrag der SPD und Grünen vor, das Land NRW soll einen Teil der kommunalen Kosten für ein Sozialticket übernehmen. 

 

Wir werden mit einer über 30 Meter langen selbst gebastelten Straßenbahn demonstrativ zu Fuß gehen. Denn die Fahrt mit einer “echten” können wir uns nicht leisten. Jeder Mensch hat das Recht, sich in seiner Stadt frei bewegen zu können, Freunde zu treffen, Veranstaltungen zu besuchen  – auch in anderen Stadtteilen (“soziale Teilhabe”)! Zudem sind viele Arme auf verschiedene Hilfs- und Beratungseinrichtungen in der gesamten Stadt angewiesen. Sie müssen regelmäßig zu Ämtern und Behörden, zur ARGE und zur Agentur für Arbeit - auch sie müssen zum Arzt.

 

Bereits im November wurde von der CDU/FDP-Mehrheit im Düsseldorfer Rathaus die Einführung eines Sozialtickets abgelehnt.

BezieherInnen von Arbeitslosengeld II und Sozialhilfe erhalten lediglich 11,23 für die Nutzung von Bus und Bahn. Damit können sie dreimal im Monat im Düsseldorfer Stadtgebiet fahren, beim dritten Mal aber schon nicht mehr zurück. Andere Städte wie z.B. Dortmund, Witten, Unna und Köln haben bereits ein Sozialticket. Das reiche Düsseldorf noch nicht.

Letztes Jahr führte der Initiativkreis Armut in Düsseldorf eine Befragung von fast 700 Menschen in sozialen Einrichtungen durch. Dabei hat sich deutlich gezeigt, dass gerade Menschen, die ihren Lebensmittelpunkt auf der Straße haben, auf Bus und Bahn besonders angewiesen sind. Das günstigste Monatsticket kostet im Abo 48,70 Euro (Ticket 1000 Abo) – für die Betroffenen ohne Einkünfte auf legalem Wege kaum zu beschaffen (siehe oben). Fast die Hälfte der Befragten ist in der Vergangenheit beim "Schwarzfahren" aufgefallen und/oder hatte bereits deshalb Verurteilungen zu Geld- oder gar Haftstrafen.

Dies ist unsinnig und teuer. Es entstehen Gerichtskosten und Kosten für Inhaftierung. Für einen Tag im Gefängnis zahlen die SteuerzahlerInnen mindestens 100 Euro.

 

Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:

 

Holger Kirchhöfer, Koordinator des Initiativkreis Armut in Düsseldorf

Tel. 0211 8549324, 0163 2576235

 

Oliver Ongaro, Straßenmagazin fiftyfifty

Tel. 0211 6012736, 0171 5358494