Polizei muss Videoüberwachung in der Düsseldorfer Altstadt
abbauen
03.12.2013 | 22:00 Uhr
Polizei muss Videoüberwachung in der Düsseldorfer Altstadt abbauen
In der Altstadt-Wache kann die Polizei das Geschehen auf dem Bolker Stern beobachten und bei Straftaten einschreiten.
Das Problem: Die neuen Kameras erfüllten die Datenschutzanforderungen nicht.
Doch für Ersatz wird jetzt gesorgt.Foto: Stefan Arend
Düsseldorf. Weil die Polizei mit ihren Überwachungskameras in der Düsseldorfer
Altstadt zu viel sieht, müssen die Geräte wieder abgebaut werden. Das Problem
ist der Datenschutz: Personen, die etwa Geschäfte betreten, werden nicht gepixelt. Neue Kameramodelle, die dies ermöglichen, wurden
bereits getestet.
Nur sechs Monate waren die neuen Videoüberwachungskameras am Bolker Stern im Einsatz. Jetzt müssen sie wieder abgebaut
werden. Aus Datenschutzgründen. Das Problem: Personen, die Geschäfte betreten
oder am Hauseingang oder Fenster stehen, werden nicht ausgeblendet. So kann der
Polizist am Monitor in der Altstadtwache beispielsweise erkennen, wer eine
Apotheke aufsucht. Mit der neuen Software werden zwar schärfere Bilder gemacht,
sie schafft es aber nicht, sensible Bereiche schnell genug und ausreichend zu pixeln.
Mehrere Male wurde in der Testphase nachgebessert. Vergebens. „Wir haben
festgestellt, dass unsere hohen Anforderungen an den Datenschutz mit diesen
Kameras nicht erfüllt werden können“, bestätigte Polizeisprecher Andreas Czogalla. Mit anderen Worten: Die neuen Kameras, die die
erste Generation ablösen sollten, müssen abgeschaltet werden.
Vier Kameras in der Düsseldorfer Altstadt müssen ausgetauscht werden
Doch offenbar ist eine Lösung in Sicht. Der betroffene Hersteller hat vor
kurzem am Bolker Stern ein top-neues Modell mit einer
anderen Software ausprobiert. Und siehe da: „Sie funktioniert so wie wir es
wollen“, berichtet Czogalla. Er hofft, dass bis Ende
dieses Jahres alle vier Kameras ausgetauscht worden sind. „Mehrkosten entstehen
uns dadurch nicht“, versicherte Czogalla.
Die Videoüberwachung soll auch auf die gesamte Länge der Bolkerstraße
ausgedehnt werden, um bei Schlägereien oder anderen Straftaten innerhalb
kürzester Zeit vor Ort sein zu können.Foto: Stefan
Arend
Wohl noch in diesem Monat wird zudem eine fünfte Kamera mitten auf der Bolkerstraße in Höhe Mertensgasse in Betrieb genommen. Das
hatte Polizeipräsident Herbert Schenkelberg schon vor über einem Jahr
entschieden. Die Videokontrolle am Bolker Stern deckt
nur den ersten Abschnitt der Vergnügungsmeile ab.
400 Körperverletzungen an der Bolkerstraße in nur
einem Jahr
Sie müsse aber auf die gesamte Länge der Bolkerstraße
ausgedehnt werden, um bei Schlägereien oder anderen Straftaten innerhalb
kürzester Zeit - spätestens in 40 Sekunden - vor Ort sein zu können. Der noch
nicht überwachte Bereich der Bolkerstraße und die
Mertensgasse ist für die Polizei ein Kriminalitätsbrennpunkt
. 400 Körperverletzungsdelikte wurden rund um die Bolkerstraße
in nur einem Jahr registriert.
Dass die Installation dieser fünften Kamera mehr als ein Jahr dauern würde,
konnte Polizeipräsident Herbert Schenkelberg damals nicht ahnen. Jetzt aber
sind wohl alle technischen Hürden genommen. Der Polizeipräsident glaubt, dass
die Altstadt nun noch ein Stück sicherer und damit attraktiver werde.
Die Ankündigung einer zusätzliche Videokontrolle wurde
damals von einer großen Mehrheit der Politik unterstützt. Nur die FDP und die
Linke lehnten sie ab. Videoüberwachung schütze nicht vor Übergriffen und
Überfällen, argumentierte FDP-Fraktionschef Manfred Neuenhaus. Nötig seien
stattdessen mehr Polizeistreifen in der Altstadt und in der City.
Michael Mücke
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4. Dezember 2013 | 07.29
Uhr
Düsseldorf
Polizei dehnt Überwachung in der Altstadt aus
Hier gibt es Videoüberwachung in
Düsseldorf
Die Polizei dehnt ihre Kameraüberwachung auf der Bolkerstraße in Richtung Rathaus aus. An der Ecke
Kapuziner-/Mertensgasse wird im neuen Jahr eine fünfte Kamera installiert, die
wie die anderen Modelle schwenkbar ist und Bilder aus den Seitenstraßen der Bolkerstraße in die Wache liefert.
Für die Polizei ist diese Ausdehnung der überwachten Fläche ein Gewinn, denn
an der Kreuzung kommt es immer wieder zu explosiven Situationen. "Den
ersten Schlag können wir nicht verhindern", sagt Polizeisprecher Andreas Czogalla, "aber wir können dank der Bilder die
Situation gut einschätzen und schnell Polizeikräfte dorthin führen. So
verhindern wir weitere Eskalationen."
Wann genau die fünfte Kamera installiert wird, steht noch nicht fest. Dies
hat mit Problemen zu tun, die jetzt bei den Kameras an den bestehenden
Standorten rund um den Bolker Stern auffällig
geworden sind. Diese Kameras wurden zwar erst vor einem halben Jahr eingebaut,
die von ihnen gelieferten Bilder führten jedoch zu Konflikten mit dem
Datenschutz.
So wurden Fenster von Privaträumen oder Eingänge zu Anwalts- oder Arztpraxen
nicht gleich, wie es erforderlich ist, gepixelt und
auf diese Weise unkenntlich gemacht. "Dies ist laut Auskunft der
Herstellerfirma nicht nur durch eine neue Software möglich", sagt Czogalla, "die Kameras müssen erneut ausgetauscht
werden." Ein Pilotversuch dazu wurde jetzt erfolgreich abgeschlossen. Der
Wechsel der Kameras vor einem halben Jahr und die Anschaffung der fünften
Kamera kosten rund 80 000 Euro, für den erneuten Wechsel kommt nun die
Herstellerfirma auf.