Obergrenze bei Mieten ist erreicht Düsseldorf
5. Dezember 2013 | 00.00
Uhr
Übersicht: Das kosten Grundstücke und
Immobilien in Düsseldorf
Düsseldorfs Makler berichten, dass die Mieter bei
Kaltmieten über elf Euro zunehmend absagen. Ist das die Wende?
Lange Zeit schienen die Mieten in Düsseldorf nur eine Richtung zu kennen:
aufwärts. So stieg die Nettokaltmiete in guten Lagen seit 2004 um mehr als 39
Prozent. Die Mieten für Neubauwohnungen legten sogar um 55 Prozent zu. Lange
glaubten Makler und Investoren, dieser Trend kenne kein Ende. Doch jetzt
berichten Düsseldorfs Makler erstmals davon, dass es Probleme bei der
Vermietung von Objekten im gehobenen Segment gibt.
Seit etwa einem halben Jahr stagnieren in Düsseldorf die Wohnungskaltmieten
im gehobenen Segment, sagen viele Makler. Damit sei der Anstieg der vergangenen
Jahre gestoppt. "In der Landeshauptstadt winken die Mieter bei mehr als
elf Euro pro Quadratmeter ab. Im Umland wie in Ratingen sind sie nicht bereit,
mehr als neun Euro zu bezahlen", sagt Jörg Schnorrrenberger.
Dies habe eine Umfrage des Rings Deutscher Makler (RDM) unter seinen
Mitgliedern ergeben, dessen Vorsitzender er ist.
Erstmals seit Jahren berichten Makler in Düsseldorf wieder von Problemen bei
der Vermietung. "Besonders betroffen sind die gehobenen Wohnungen in
aufstrebenden Stadtteilen wie Bilk, Unterbilk, Pempelfort, Flingern
oder inzwischen auch Friedrichstadt", sagt Schnorrrenberger.
Diese Wohngebiete hätten vor fünf Jahren vornehmlich Mieten im Bereich zwischen
sieben und acht Euro gehabt. Inzwischen seien viele Wohnungen aufgewertet, das
Angebot an Mietobjekten im Bereich um elf Euro kalt sei stark gewachsen.
"Der Markt in dem Segment ist einfach gesättigt", sagt Schnorrrenberger. Bei Neubauten seien die Mieter zwar noch
eher bereit, höhere Mieten zu bezahlen, doch auch hier zeichne sich ein
ähnlicher Trend ab.
Dieser Prozess lasse sich aber nicht für preiswertere Wohnungen zwischen
sieben und acht Euro beobachten. Dort sei die Nachfrage ungebrochen und auch
die Preissensibilität der Wohnungssuchenden wesentlich geringer.
Seit langem wird darüber spekuliert, wann der Boom bei Luxusimmobilien mit
Kaltmieten zwischen 17 und 22 Euro endet. Viele berichten von immer noch großer
Nachfrage und der Bereitschaft, hohe Preise zu zahlen. Doch auch in dem meist
linksrheinisch liegenden Segment registriert der RDM sinkende Nachfrage.
"Neubauten in Oberkassel lassen sich immer noch gut vermieten, aber die
ganz wilden Zeiten, in denen man die Wohnungen praktisch verlosen konnte, sind
vorbei", sagt Schnorrenberger. Ursache sei, das
in den vergangenen Jahren in diesem Preissegment in Oberkassel viel neu gebaut
wurde.
Ein Ende bei steigenden Preisen für Eigentum sehen die Makler übrigens
derzeit nicht. 82 Prozent meinen, dass dies ein Phänomen des Mietmarktes sei.
Die Preise für Einfamilienhäuser könnten in den nächsten Monaten regional um
fünf bis zehn Prozent zulegen; die für Eigentumswohnungen um drei bis fünf
Prozent, so ihre Prognose.
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/obergrenze-bei-mieten-ist-erreicht-aid-1.3865158