Geringe Nachfrage
nach Sozialticket
(jtü) Seit vergangenem Montag werden
Berechtigungsausweise für den Erhalt des Sozialtickets ausgegeben. Rund 2500
Anträge sind bislang bei den zuständigen Ämtern und Behörden eingereicht
worden, sagte Roland Buschhausen, Leiter des Amts für Soziale Sicherung und
Integration, auf RP-Anfrage. Ein Bruchteil der Antragsteller hat sich bei der
Rheinbahn die dazu gehörige Wertmarke gekauft. Am ersten Tag waren es 30
gewesen, aktuellere Zahlen liegen dem Unternehmen noch nicht vor.
Rund 90 000 Düsseldorfer können das vergünstigte Ticket erwerben und ab 1.
November nutzen. Berechtigt sind unter anderem Empfänger von Arbeitslosengeld
II, Sozialgeld, Sozialhilfe und Wohngeld; außerdem Leistungsberechtigte nach
dem Asylbewerberleistungs- und Bundesversorgungsgesetz. Den
Berechtigungsausweis erhalten sie bei der Behörde, von der sie finanziell
unterstützt werden. Erst danach können sie die Wertmarken in den
Kundencentern der Rheinbahn kaufen.
Nach den Erfahrungen in der vergangenen Woche bezweifelt Rheinbahnsprecher
Georg Schumacher, dass das Ticket dazu beiträgt, Menschen zu erreichen, die
sich bisher ein Monatsticket zum regulären Preis nicht leisten konnten und
ihnen ein Stück Mobilität und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu
ermöglichen. „Aus unseren Kundencentern höre ich, dass das alles Leute sind,
die auch vorher ein Ticket hatten - und jetzt natürlich auf eine günstigere
Variante umsteigen“, sagte Schumacher. Die Stadt war nach Berechnungen des
Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr davon ausgegangen, dass sie die Abgabe der
vergünstigten Tickets zusätzliche 900 000 Euro kostet. Vor dem Hintergrund
dieser zusätzlichen Kosten verzichtet unter anderem Krefeld auf die
Einführung des Sozialtickets.
In Düsseldorf hatten verschiedene Initiativen gegen das Ticket für 29,90 Euro
demonstriert. Sie forderten eine Fahrkarte für 15 Euro.
Im September wurde gegen das Sozialticket für 29,90 Euro protestiert. RP-foto: bretz
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