Flüchtlingsheim in Benrath ist
bezugsfertig
Frühestens in zwei
Wochen sollen Bewohner kommen.
VON ARNE LIEB
Die
Bauaufsicht hat die neue Unterkunft für Flüchtlinge im ehemaligen Krankenhaus
in Benrath freigegeben. Auf der untersten Etage des
Gebäudes an der Hospitalstraße darf die Stadt nun 20 bis 30 Personen
unterbringen; die Höchstzahl entscheidet sich jeweils danach, wie viele
Familien mit Kindern unter den Bewohnern sind. Die weiteren Etagen des Gebäudes
sind noch nicht bezugsfertig. Hier gibt es Probleme mit dem Brandschutz.
Wann die Stadt
das neue Flüchtlingsheim braucht, ist nicht abzusehen. Derzeit ist die Zahl der
Flüchtlinge in Düsseldorf rückläufig, liegt mit 809 allerdings immer noch knapp
über der Höchstgrenze von 800 Personen, auf welche die Stadt eingestellt ist.
In den kommenden zwei Wochen wird die neue Unterkunft sicher nicht bezogen,
sagt der Chef des Sozialamts, Roland Buschhausen. Es sei nicht abzusehen, wie
sich die Lage dann entwickelt. „In vier bis sechs Wochen brauchen wir
vielleicht das Heim.“
Düsseldorf war
wie viele andere Städte in Nordrhein-Westfalen nicht auf die steigende Zahl von
Flüchtlingen in den vergangenen Monaten vorbereitet. Deshalb müssen jetzt immer
weitere Übergangslösungen gesucht werden - wie zuvor die Unterbringung in einer
ehemaligen Schule an der Lacombletstraße in Düsseltal, die inzwischen wieder leersteht.
Auch die Unterkunft in Benrath gilt nur als
Zwischenlösung. Die Immobilienexperten der Stadt raten mittelfristig zu einem
Verkauf des ehemaligen Krankenhauses, da die Immobilie als sehr wertvoll gilt.
Um die
Kapazitäten für Flüchtlinge längerfristig zu erhöhen, arbeitet die Stadt an
einer anderen Lösung. Sie prüft derzeit mehrere Varianten. Als Favorit gilt
nach RP-Informationen der Aufbau von Wohncontainern. Wo sie aufgestellt werden
sollen, wird zurzeit diskutiert.
Um die Unterkunft in Benrath
gibt es dort viel politischen Wirbel. Die Bezirksvertreter fühlen sich
unzureichend über die Pläne der Stadt informiert. Sie beklagen auch, dass seit
Jahren andere Nutzungen des ehemaligen Krankenhauses mit dem Argument abgelehnt
wurden, dass es als Quarantänestation für den Flughafen vorgehalten werden
müsse. Die Leiterin des Amts für Gebäudemanagement, Doreen Kerler,
wird sich morgen in der Sitzung der zuständigen Bezirksvertretung 9 den Fragen
der Ortspolitiker stellen.
Publikation
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Lokalausgabe
Rheinische Post Düsseldorf
Erscheinungstag
Donnerstag, den 24. Januar 2013
Seite 28