Quelle:
Verlag: Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH
Publikation: Rheinische Post Düsseldorf
Ausgabe: Nr.174
Datum: Montag, den 28. Juli 2008
Seite: Nr.4
28.07.2008 / Inland / Seite 1Inhalt
Frankfurt/Main. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und
Gregor Gysi, Vorsitzender der Linksfraktion im Bundestag, haben vor den Folgen
der hohen Energiepreise im kommenden Winter gewarnt. »Es droht der erste Winter
seit langem zu werden, in dem Zehntausende Deutsche frieren müssen«, sagte
DGB-Chef Michael Sommer der Bild am Sonntag. Gysi warnte gar vor Kältetoten.
Sommer verlangte die Einführung sogenannter
Sozialtarife bis zum Winter: »Ein eng bemessener, nach Haushaltsgröße
gestaffelter Grundbedarf könnte deutlich für alle verbilligt werden.« Nach seinen Vorstellungen müßten
die Versorger verpflichtet werden, eine bestimmte Menge an Strom und Gas zu
einem niedrigeren Preis an jeden Haushalt abzugeben. Auch Gysi forderte im
Tagesspiegel am Sonntag, die Politik müsse »die Energiekonzerne zwingen,
Sozialtarife anzubieten«.
(AP/jW)
30.07.2008 / Inland / Seite 4Inhalt
AWO und DMB fordern Entlastung
Berlin. Der Deutsche Mieterbund (DMB) und die Arbeiterwohlfahrt (AWO) fordern wegen der steigenden Energiekosten spürbare Entlastungen für einkommensschwache Haushalte. Diese treffe die Preisexplosion bei Öl, Gas und Strom »mit voller Wucht«, hieß es am Dienstag in einer gemeinsamen Pressemitteilung. AWO-Chef Wilhelm Schmidt und DMB-Chef Franz-Georg Rips verlangten vor allem eine Erhöhung der Hartz-IV-Regelsätze um 50 Euro. Mittelfristig seien ein verstärkter Einsatz erneuerbarer Energien und eine deutliche Verbesserung der Energieeffizienz vor allem in den Wohnungen nötig, erklärten die beiden Verbände. »Kurzfristig benötigen aber Millionen Haushalte eine spürbare Entlastung bei den Energiekosten. Rips und Schmidt forderten die Bundesregierung ferner auf zu prüfen, ob für einkommensschwächere Haushalte ein Heizkostenzuschuß gezahlt werden könne. Die Wiedereinführung der Pendlerpauschale sei dagegen der falsche Weg, da diese vor allem einkommensstarken Haushalten mit hoher Steuerbelastung helfe.
(AP/jW)
Kortmann: Arme sollen weniger für Strom zahlen
(fvo) Karin Kortmann, OB-Kandidatin der SPD, fordert die entschlossene staatliche Regulierung des Strommarkts. Die geringsten Einkommen bräuchten die günstigsten Tarife, sagte Kortmann in der Verbraucherzentrale. Sozialtarife für arme Kunden seien für eine Übergangsphase sinnvoll. Die Verbraucherzentrale betonte, die Einladung an Kortmann sei nicht Ausdruck einer politischen Präferenz gewesen. Im August werde CDU-Kandidat Dirk Elbers erwartet.
-
Quelle:
Verlag: Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH
Publikation: Rheinische Post Düsseldorf
Ausgabe: Nr.176
Datum: Mittwoch, den 30. Juli 2008
Seite: Nr.10
Energie: Kortmann fordert Billigtarif für Arme
Düsseldorf
<http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/duesseldorf.html>,
30.07.2008,
Frank Preuss
,
, Trackback-URL
<http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/duesseldorf/2008/7/30/news-65824259/detail.html>
Einen Billigtarif der Energieversorger für Bedürftige
fordert
OB-Kandidatin Karin Kortmann
(SPD). "Das gehört auf die Tagesordnung der
nächsten Aufsichtsratssitzung der Stadtwerke", sagte
sie gestern.
Ihr Vorschlag: Bei einem Singlehaushalt die ersten 500
Kilowattstunden,
bei zwei Personen die ersten 700, bei einer Familie die
ersten 900
"kostengünstig anzubieten". Das würde einen
zusätzlichen Anreiz zum
Energie sparen mit sich bringen. Hinzu müsse natürlich eine
intensive
Stromsparberatung kommen. Am besten verpflichtend.
Zudem sollten sich die Versorger ein Mindestmaß an Energie
liefern, auch
wenn nicht mehr bezahlt werden könne. Sie habe bei einem
Besuch der
Redaktion des Obdachlosenmagazins "fiftyfifty"
von einer Mutter
erfahren, die Milch für ihr Baby mittlerweile mit dem
Campingkocher warm
mache. Kortmann: "Es darf
keine Nichtversorgung geben."
Wie dramatisch sich die Situation zuspitzt, erklärte Eckehard
Broich vom
Mieterverein: "Bei uns kommen täglich sechzig Menschen
zur Tür herein,
die nicht wissen, wie sie ihre Nachzahlungen begleichen
sollen."
Kortmanns Widersacher Dirk Elbers (CDU) setzt voll und ganz auf
Beratung, um Energie einzusparen. Einen Sozialtarif lehnt er
ab: "Den
müssen am Ende alle bezahlen." In Düsseldorf sitze
niemand im Dunkeln.
Die Stadtwerke weiß er in dieser Einschätzung an seiner
Seite. "Wer
entlastet, belastet andere", sagt Sprecher Juan Cava Marin. Und wenn
jemand kein Brot habe, frage man auch nicht, welcher Bäcker
es ihm jetzt
umsonst gebe. Das Unternehmen glaubt die bessere Alternative
mit seinen
für Bedürftige kostenlosen Beratungen zu haben. "Die
kommen nach Hause
und spüren Einsparpotenziale von zehn bis zwanzig Prozent
ohne
Komfortverlust auf." Man helfe den Menschen so auch.
"Aber so müssen sie
sich mit Energie beschäftigen."
Quelle:
Verlag: Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH
Publikation: Rheinische Post Düsseldorf
Ausgabe: Nr.177
Datum: Donnerstag, den 31. Juli 2008
Seite: Nr.10