Hier gehts zu einem ausfürlicher Bericht eines Gastes und Hintergrundinformationen zum Buscafe

Presse zum Buscafe:

WZ 4.11.02
Ein Buscafé für Obdachlose
Stadt, Armenküche und "fiftyfifty" erleichtern ab sofort das winterliche Leben der Obdachlosen mit einem Bus am Unteren Rheinwerft.
Düsseldorf. Nicht, dass es keine Hilfsangebote für arme, obdachlose oder drogenabhängige Menschen in Düsseldorf gibt. Da ist die Armenküche am Burgplatz oder die gemeinsame Beratung von "fiftyfifty-Streetwork" und "aXept" in der Kurze Straße. Doch gerade in der jetzt beginnenden ungemütlichen Jahreszeit fehlte in der Altstadt bislang ein attraktiver Ort, an denen sich Leute in Notlagen auch nachmittags treffen und aufwärmen können. Der Mangel wurde jetzt behoben in Form des neuen "Buscafés", das am Unteren Rheinwerft zwischen Burgplatz und Reuterkaserne parkt.
Hier werden zunächst bis März 2003 jeden Nachmittag zwischen 13.30 und 18.30 Uhr warme Getränke ausgeschenkt. Streetworker vermitteln dort gegebenenfalls auch medizinische Versorgung, eine Übernachtungsstelle oder verweisen Hilfesuchende an andere Beratungsstellen und Fachdienste.
Kauf und Umbau des Busses haben Spender des Straßenmagazins fiftyfifty ermöglicht. Die Stadt sichert das Buscafé durch Finanzierung des Personals und der Betriebskosten bis Ende März. Als Träger des neuen Angebots stellt die Armenküche das Personal.
 

RP 4.11.02
Anlaufstelle für Wohnungslose in der Altstadt wird am Montag zwischen Lambertuskirche und Burgplatz offiziell in Betrieb genommen.
Buscafé aufgestellt
Düsseldorf ( ). Am Montag wird es offiziell in Betrieb genommen, das "Buscafé" zwischen Lambertuskirche und Burgplatz. Dabei handelt es sich um einen ausrangierten und umgebauten Reisebus, der nachmittags Wohnungslosen offen steht. Von 13.30 bis 18.30 Uhr gibt es in der etwas anderen Tagesstätte Tee, Kaffee, Saft - und vor allem eine Heizung.
"Die Tagesstätten ,Horizont" und an der Ackerstraße schließen um 13Uhr", sagt Streetworker Thomas Wagner. "Für den Winter brauchten wir dringend eine Alternative." Die wurde in dem Bus gefunden - sie soll nämlich nur ein Provisorium sein. Sobald das städtische Wohnungslosenzentrum an der Harkortstraße steht, soll das "Buscafé" schließen - wahrscheinlich im Frühjahr. Die Vereine Armenküche, Axxept und fifty-fifty sowie die Stadt tragen und finanzieren Bus und Betrieb.
Neben dem Dach über dem Kopf gibt es auf Wunsch auch Beratung. Wagner: "Die beiden Mitarbeiter, die extra für den Bus eingestellt wurden, sind zwar keine Berater. Aber über einen Einsatzplan ist einer von uns Streetworkern immer zu vermitteln und zu erreichen."
 

RP 18.09.2002,  Düsseldorfer Stadtpost Von GÖKÇ EN STENZEL
Standort ungeklärt / Terbeuyken: "Vors Rathaus?"  Bus als Tagesstätte für Obdachlose

Die Altstadt wird von Oktober an eine Tagesstätte für Obdachlose haben. Allerdings wird die nicht etwa in einem Haus untergebracht sein - sondern in einem ausrangierten Linienbus. Auch können sich so genannte "Nicht-Sesshafte" nicht etwa den ganzen Tag in ihm aufhalten - was der Name nahe legte. Sondern nur nachmittags von 13.30 Uhr bis 18.30 Uhr. Und wo der Bus stehen soll, ist auch noch nicht geklärt.
Immerhin: Die verschiedenen Flügel im Ausschuss für Gesundheit und Soziales (AGS) waren einmütig der Meinung, dass ein solcher Bus die Lösung für die Winterzeit sei. "Selbstverständlich ist das ein Provisorium", sagte Willi Terbeuyken (CDU) für den Unterausschuss Obdachlosenhilfe. "Aber ein Provisorium, das den Vorteil hat, ganz sicher nicht zu einer festen Einrichtung werden zu können." Adi Krebs (Diakonie), der für die Träger sprach, unterstützte diese Haltung: "Perfekt!" Perfekt deshalb, weil eigentlich so lange keine feste Tagesstätte in die Altstadt kommen soll, bis die geplante Einrichtung an der Harkortstraße umgebaut ist. Dieser Bau verzögert sich jedoch - und die Zeit bis Ende März soll nun also der Bus überbrücken. Fest angestellte Mitarbeiter bewachen ihn und sind Ansprechpartner der Leute, die den Bus nutzen wollen. Er soll ihnen für ein paar Stunden einen Unterschlupf bieten, dort gibt es auch warme Getränke. Angeschlossen ist er dem Verein Altstadt-Armenküche.
"Obwohl sich die Verwaltung bemüht hat, ist die Suche nach einer festen Bleibe bisher erfolglos geblieben", so Terbeuyken zu den Hintergründen. Und weiter: "Nicht geklärt ist bisher vor allem die Standortfrage: Soll der Bus hinter den Schlossturm? Oder vors Rathaus?" Denkbar sei auch eine mobile Lösung: Heute hier, morgen da. "Das wird nicht einfach zu klären sein", so Antonia Frey (Grüne). "Immerhin gibt es viele verschiedene Interessen in der Altstadt."
Abgeglichen wird es - und zwar in der Projektgruppe "Vorbeugung und Sicherheit", wie der Beigeordnete Werner Leonhardt betonte. Abgleichen muss auch noch die CDU-Fraktion, die vor der Ausschuss-Sitzung gestern keine Möglichkeit zur Beratung hatte. Keiner geht indes davon aus, dass sich die Fraktion der "Bus-Lösung" sperrt.