Schiefe Verteilung

Die Einkommensverteilung in Deutschland wird immer schiefer. Seit der deutschen Vereinigung lassen sich drei Phasen erkennen: Zwischen 1991 und 1994 stiegen die Arbeitnehmerentgelte stärker als die Unternehmens- und Vermögenseinkommen. Zwischen 1995 und 2002 wuchsen beide Größen etwa gleich stark. Seit 2003 befinden wir uns in der dritten Phase, in der die Kluft zwischen wachsenden Profiten (plus acht Prozent) und nahezu stagnierenden Löhnen immer größer wird. Rechnet man die Zins- und Mieterträge (auch die der Arbeitnehmer) noch dazu, dann ist der Anteil der Kapitalbesitzer am Volkseinkommen in Höhe von 1825 Milliarden Euro mittlerweile auf 35,4 Prozent geklettert – im Jahr 2000 lag die Quote dagegen erst bei 27,8 Prozent.

Die gute in der schlechten Nachricht: Ein Grund für die galoppierenden Gewinne sind die sinkenden Lohnstückkosten, die wiederum zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit beitragen. Ein Großteil des Profitwachstums resultiert aus dem Ausland. rb

 

RBUNZENTHAL



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Ausgabe: Stadtausgabe (Nr. 13)
Datum: Mittwoch, den 16. Januar 2008
Seite: 15