Studie: Ende des Mietanstiegs in größten Städten naht

 

Studie: Ende des Mietanstiegs in größten Städten naht

Erstellt 14.02.2017

«Vermieten» steht in großen Lettern an einem Balkon eines Mietshauses in Berlin. Foto: Tim Brakemeier

Berlin –  

In den größten deutschen Städten ist nach einer
Branchenstudie ein Ende des jahrelangen Mietanstiegs in Sicht. Dies geht
aus der Untersuchung des Zentralen Immobilienausschusses (ZIA) hervor,
die der Verband der Bundesregierung übergab.

Gerade in Berlin und München sei bald nicht mehr mit steigenden Mieten in
Neuverträgen zu rechnen, möglicherweise auch in Hamburg,

Bestandsmieten steigen demnach langsam weiter. Eigentumswohnungen in diesen Städten
könnten in vier bis fünf Jahren um bis zu ein Drittel billiger werden.

 

«Für Berlin gilt: The party is over. Wer jetzt noch kommt, darf beim
Aufräumen helfen», sagte Studienautor Harald Simons vom privaten
Forschungsinstitut Empirica AG. In der Hauptstadt, in München und
Hamburg lasse der Zuzug nach, zugleich würden in naher Zukunft viele
neue Wohnungen fertig, heißt es in der Studie für den Verband, der unter
anderem Immobilieninvestoren, Makler und Banken vertritt.

Der «Schwarm» junger Zuzügler dränge inzwischen in Städte wie Leipzig,
Rostock, Erlangen und Regensburg, heißt es darin. In den sieben größten
deutschen Städten Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Düsseldorf
und Stuttgart stiegen die Angebotsmieten mit 2,6 Prozent 2016 schon nur
noch wie im bundesweiten Durchschnitt. Im Vorjahr hatte das Plus der
Metropolen noch 3,4 Prozent betragen.

Die Studie widerspricht anderen Beobachtern. Der Bundesverband deutscher Wohnungs-
und Immobilienunternehmen ging zuletzt davon aus,
dass sich der Wohnungsengpass in den Ballungsräumen verschärft.
Für Berlin hat der Finanzierer Berlin Hyp dargelegt, dass die Mieten
nach einer Delle durch die Mietpreisbremse wieder stärker gestiegen
seien.

Die Kaufpreise koppelten sich der
ZIA-Studie zufolge bisher in den Metropolen immer stärker von der
Mietentwicklung ab. So seien die Preise in München im vergangenen Jahr
besonders deutlich stärker gestiegen als die Neuvertragsmieten - in den
anderen Metropolen zeigte sich eine ähnliche Entwicklung. Bundesweit
seien die Preise jedoch nur leicht übertrieben.

Der Freiburger Ökonom Lars Feld warnte davor, die Preise weiter zu treiben,
etwa durch ein «Baukindergeld», wie es Bundesbauministerin Barbara
Hendricks (SPD) will. Besser seien Erleichterungen bei der Grundsteuer
und der Grunderwerbssteuer. Hendricks' Staatssekretär Gunter Adler (SPD)
zeigte sich skeptisch, ob das das geplante Familienbaugeld noch vor der
Bundestagswahl im September kommt. (dpa)

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