Krankenkassen verbuchen Überschuss von 620 Millionen Euro

 

Krankenkassen verbuchen Überschuss von 620 Millionen Euro

Abermals können die gesetzlichen Krankenkassen ihre
Reserven um einen immensen Betrag ausbauen. Die Rücklagen steigen damit
auf einen Rekordwert. Dafür nennen die Krankenkassen teilweise
vollkommen verschiedene Gründe.

07.06.2017

© dpa

AOK und Ersatzkassen versichern mehr als zwei Drittel der Versicherten.

Die gesetzliche Krankenversicherung baut ihre Reserven auch im laufenden
Jahr weiter aus. Im ersten Quartal haben die noch 113 Krankenkassen nach
Recherchen der Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z. /
Donnerstagsausgabe und ab 20 Uhr im epaper)
einen Überschuss von 620 Millionen Euro erzielt. Das sind gut 200
Millionen Euro mehr als im Vorjahresquartal. Damit steigen die Rücklagen
der Krankenkassen auf den Rekordwert von 16,5 Milliarden Euro.

F.A.Z. Mehr dazu in der F.A.Z. vom 08.06.2017.

  

Die Zahlen zeigen überdies eine
unterschiedliche Finanzentwicklung der einzelnen Kassenarten. So konnten
im Jahresvergleich die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK)
ihren Überschuss von 72 auf 361 Millionen Euro ausbauen, wogegen der
Quartalsüberschuss der Ersatzkassen im Jahresvergleich von 206 auf 155
Millionen Euro sank. AOK und Ersatzkassen versichern mehr als zwei
Drittel der Versicherten.

Die
Betriebskrankenkassen reduzierten ihr Plus auf etwa 30 nach 38
Millionen Euro, die Innungskassen halbierten ihren Überschuss auf 17
Millionen Euro, die Knappschaft konnte ihren mit 58 Millionen Euro
leicht ausbauen.

Während
die AOK ihr striktes Kosten- und Vertragsmanagement als Grund für die
gute Entwicklung nannten, beklagten die Ersatzkassen gegenüber der
F.A.Z. Fehlsteuerungen durch den Finanzausgleich der Kassen. Wegen der
wachsenden Kritik hat Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) ein
Gutachten zu Reformnotwendigkeiten des Finanzausgleichs in Auftrag
gegeben, das im Herbst vorliegen soll.

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Quelle: F.A.Z.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/f-a-z-exklusiv-krankenkassen-verbu...