Düsseldorfer Bündnis sagt Immobilienspekulanten den Kampf an

 

 

Düsseldorfer Bündnis sagt Immobilienspekulanten den Kampf an

Düsseldorf.  Das Düsseldorfer „Bündnis bezahlbarer Wohnraum“ schickt in Kürze ein Positionspapier an die Stadt und lädt zum Netzwerktreffen in die Kirche.

Die Leute vom „Bündnis bezahlbarer Wohnraum“ haben bewusst das Dreiecksplätzchen als Schauplatz für ihre Pressekonferenz ausgesucht. Hier, mitten in Oberbilk, werden gerade nach und nach Häuser von Immobilienspekulanten aufgekauft. im ganzen Stadtteil dürften es mittlerweile mehrere Dutzend Immobilien sein. Die Investoren erhöhen die Mieten und verdrängen so die Menschen aus dem Kiez.

„Wir haben lange recherchieren müssen, um zu ermitteln, wer diese Spekulanten sind“, erklärt Johannes Dörrenbächer, Streetworker von Fiftyfifty, und zeigt auf ein paar hübsche Wohnhäuser aus altem Bestand, in dessen Schatten das Oberbilker Plätzchen liegt. Es sind nur ein paar wenige Investoren, aber die verfahren immer nach dem gleichen Muster. Dörrenbächer nennt ein Beispiel: „Die Kaltmiete wird für die alteingesessenen Mieter zunächst bewusst niedrig gehalten, die Nebenkostenabrechnung sprengt dann aber komplett den finanziellen Rahmen des Mieters. So werden Häuser entmietet, die Gegend gentrifiziert.“

Kritik an Deutsche Wohnen

Der Markt wächst in Düsseldorf allmählich über das Wohnrecht hinaus. Das Bündnis meldet Alarmstufe Rot, in Kürze geht ein Positionspapier an die Stadtspitze. Und: Nächste Woche Mittwoch wird die Stadtgesellschaft zur großen Veranstaltung in die Oberbilker Christuskirche eingeladen (siehe Infokasten).

„Es gibt die Spekulanten, dann gibt es das Unternehmen Deutschen Wohnen, das im Jahr 2018 eine Gewinnmarge von 1,8 Milliarden Euro erzielt hat und nach Berlin und Frankfurt jetzt nach Düsseldorf drängt“, berichtet Julia von Lindern von Fiftyfifty, die auf dem Sofa der „Freiluftwohnung“ am Dreiecksplatz sitzt. Das Bild soll zeigen: Hier werden Menschen vor die Türe gesetzt. Ein weiteres großes Problem seien Kurzzeit-Vermietungen über die Internet-Plattform Airbnb. „In Oberbilk werden so einige Wohnungen auf dem Monat gerechnet für 50 Euro pro Quadratmeter vermietet“, so die Streetworkerin. „Daran sieht man, wie abstrus das alles geworden ist. Laut Schätzungen des Bündnisses werden in Düsseldorf rund 3000 Einheiten über Airbnb vermietet. Wohl nur eine Dunkelziffer.

 

Satzung zum Schutz von Wohnraum soll verabschiedet werden

Die Stadt Düsseldorf will was tun. Nächste Woche in der Ratssitzung soll eine Satzung zum Schutz von Wohnraum beschlossen werden. Die Ampel-Koalition will Eigentümern künftig untersagen können, ihre Wohnungen aus Spekulationsgründen über einen längeren Zeitraum leerstehen zu lassen. Zudem soll verhindert werden, dass Wohnungen zu Ferienappartements umwidmet und sie dauerhaft über Airbnb angeboten werden.

Treff in der ChristuskircheAm Mittwoch, 3. Juli, steigt ab 19 Uhr in der Christuskirche die Veranstaltung unter dem Motto „Stopp! Mieterhöhung, Leerstand, Luxusrenovierungen, Gentrifizierung in Düsseldorf“. Es gibt Diskussionen und Workshops, die sich vor allem an betroffene Mieter wenden. Pater Wolfgang Seiffert wird moderieren.

Für Ben Klar, Geschäftsführer der Linkspartei in Düsseldorf, ist das zu wenig. „Der Markt wird die Wohnungsproblematik nicht lösen“, so Klar, der im Namen des Bündnisses Einzelheiten aus dem Positionspapier vorstellte. „Es muss endlich eine Zweckentfremdungssatzung verabschiedet werden, die die Missstände bekämpft und nicht manifestiert.“ Die Stadt habe viele planerische Möglichkeiten, die sie nicht nutze, so Klar. 13 000 Luxuswohnungen stünden in Düsseldorf leer. Gleichzeitig habe mittlerweile jeder zweite Düsseldorfer Haushalt Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein. 

Dominikanerpater schaltet sich ein

Und auch Dominikanerpater Wolfgang Seiffert, der die Veranstaltung in der Christuskirche moderieren wird, appelliert an Stadtgesellschaft und Politik: „Wohnen ist ein Menschenrecht. Das ist kein linker Slogan, sondern im Grundgesetzt verankert. An diesem Recht wird gerade in Düsseldorf massiv genagt.“

https://www.nrz.de/staedte/duesseldorf/duesseldorfer-buendnis-sagt-immob...

 

 

 

Wohn-Bündnis will Mieter in Düsseldorf besser vernetzen

25. Juni 2019 um 17:55 Uhr

Düsseldorf Das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum setzt sich für die Rechte von Mietern ein – gegen große Investoren. Denn die vertreiben mehr und mehr Menschen mit kleinem Geldbeutel aus den Innenstädten.

Carolin Regina Scholz

https://www.wz.de/nrw/duesseldorf/wie-sich-ein-buendnis-fuer-mieter-in-d...

 

 

 

 Bünd­nis will Mie­ter ver­net­zen
Am 3. Ju­li la­den Woh­nungs­markt-Ak­ti­vis­ten in die Ober­bil­ker Chris­tus­kir­che. Dort sol­len sich Mie­ter über ih­re Rech­te in­for­mie­ren - und über Mög­lich­kei­ten, sich ge­gen In­ves­to­ren zu weh­ren.
Von He­le­ne Paw­litz­ki

(hpaw) Couch, Tep­pich, Tisch und Steh­lam­pe – die Ak­ti­vis­ten des Bünd­nis­ses für be­zahl­ba­ren Wohn­raum hat­ten es sich am Diens­tag rich­tig ge­müt­lich ge­macht auf dem Drei­ecks­platz in Ober­bilk. In der „Frei­luft­woh­nung“ sa­ßen Ju­lia von Lin­dern von Fif­ty­fif­ty, Pa­ter Wolf­gang Sief­fert von der Alt­stadt-Ar­men­kü­che und Ben Klar (Die Lin­ke). „In Ober­bilk er­war­ten uns dem­nächst ähn­li­che Ver­hält­nis­se wie in Flin­gern“, sag­te von Lin­dern. Rund um den Drei­ecks­platz ge­be es vie­le Bei­spie­le, wie In­ves­to­ren den Woh­nungs­markt be­stimm­ten. Die Fol­ge sei­en stei­gen­de Mie­ten, die Ver­drän­gung von Mie­tern und fort­schrei­ten­de Gen­tri­fi­zie­rung. So ver­wies sie auf den Kauf von 1000 Woh­nun­gen an den viel­kri­ti­sier­ten Im­mo­bi­li­en­rie­sen Deut­sche Woh­nen – was auch ein Haus in der Quer­stra­ße be­trifft. Ne­ben­an hat sich In­ves­tor Fre­de­ric Lod­de ein­ge­kauft, über den Mie­ter be­rich­ten, er er­hö­he die Mie­ten, so­bald die Tin­te tro­cken sei. Und dann ist da noch der In­ves­tor, der ge­gen­über an der Les­sing­stra­ße ein Haus kauf­te, in dem ehe­mals Ob­dach­lo­se wohn­ten. Es folg­ten Zwangs­räu­mun­gen.

Für das Bünd­nis für be­zahl­ba­ren Wohn­raum sind das Sym­pto­me für ei­ne all­ge­mei­ne Ent­wick­lung in der Stadt: „Alt­ein­ge­ses­se­ne Be­woh­ner wer­den ver­drängt“, sagt Ak­ti­vist Jo­han­nes Dör­ren­bä­cher. Und Mit­strei­ter Oli­ver On­ga­ro er­gänzt: „Für Mie­ter ist es schwer, sich al­lei­ne zu weh­ren – ei­ne Ver­net­zung fehlt.“ Die soll nun statt­fin­den. Für den 3. Ju­li lädt das Bünd­nis in die Chris­tus­kir­che in der Krupp­stra­ße. Ab 19 Uhr in­for­mie­ren Re­fe­ren­ten über Woh­nungs­markt, Miet­recht und die Aus­wir­kun­gen auf den Stadt­teil. Der Ein­tritt ist frei.

RP 26.6.2019

 

 

 

Freiluft-Wohnzimmer als Protest gegen überteuerte Mieten

  • Protestaktion des Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum
  • Aktivisten haben Freiluft-Wohnzimmer aufgebaut
  • Bündnis plant nächste Woche Infoveranstaltung

Ein Bündnis für bezahlbaren Wohnraum hat am Dienstagmittag (25.06.2019) gegen steigende Mieten protestiert. Im Düsseldorfer Stadtteil Oberbilk haben die Aktivisten dafür ein Freiluft-Wohnzimmer aufgebaut.

Immobilien in Düsseldorf zu teuer

Der Protest fand am Dreieckplatz stattDafür kamen die Protestler mit Sofa, Tisch und Stehlampe zu einem Platz an der Düsseldorfer Dreieckstraße. Mit der Wohnzimmeraktion wollte das Bündnis auf die Immobiliensituation in Oberbilk und anderen Stadtteilen aufmerksam machen.

Spekulanten würden immer mehr Wohnhäuser kaufen und dann versuchen, die Mieten zu erhöhen, so das Düsseldorfer Bündnis für bezahlbaren Wohnraum. Der Protest am Dienstag war aber noch nicht alles. Für nächste Woche plant das Bündnis eine Infoveranstaltung zum Thema Mieterhöhungen.

Stand: 25.06.2019, 13:28

https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/aktion-gegen-hohen-mieten-100....

 

https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/lokalzeit-duesseldorf/video-kompakt-30042.html