Auf 5318 Milliarden Euro summierte sich das Vermögen privater Haushalte

Private Geldvermögen auf Rekordniveau 15.3.16

Den kräftigen Anstieg des Privatvermögens im Vergleich zum dritten
Quartal 2015 erklärte die Bundesbank unter anderem mit dem Boom an den
Börsen. Foto: Orestis Panagiotou

Der Boom an den Börsen hat die Geldvermögen der Menschen in Deutschland
Ende vergangenen Jahres auf ein Rekordniveau klettern lassen. Auf 5318
Milliarden Euro summierte sich das Vermögen privater Haushalte in Form
von Bargeld, Wertpapieren, Bankeinlagen sowie Ansprüchen gegenüber
Versicherungen.

Frankfurt/Main –  

Der Boom an den Börsen hat die Geldvermögen der
Menschen in Deutschland Ende vergangenen Jahres auf ein Rekordniveau
klettern lassen. Auf 5318 Milliarden Euro summierte sich das Vermögen
privater Haushalte in Form von Bargeld, Wertpapieren, Bankeinlagen sowie
Ansprüchen gegenüber Versicherungen.

Das kräftige
Plus von 105 Milliarden Euro oder zwei Prozent im Vergleich zum dritten
Quartal 2015 erklärte die Bundesbank vor allem mit der seinerzeit guten
Lage an den Aktienmärkten: Bei Aktien und Anteilen an Investmentfonds
habe es «beachtliche Bewertungsgewinne» von rund 62 Milliarden Euro
gegeben.

Die historisch niedrigen Sparzinsen
kurbeln zudem die Nachfrage nach Wertpapieren an: Aktien und sonstige
Anteilsrechte wurden per saldo in Höhe von knapp sieben Milliarden Euro
gekauft. Mit netto knapp acht Milliarden Euro verzeichneten auch Anteile
an Investmentfonds deutliche Zuflüsse, wobei vor allem Aktienfonds
gefragt waren.

Dank des robusten Arbeitsmarktes
und steigender Reallöhne konnten viele Menschen mehr auf die hohe Kante
legen. Geld floss wie in den Vorquartalen trotz extrem niedriger Zinsen
bevorzugt in kurzfristige und als sicher eingeschätzte Bankeinlagen
sowie in Versicherungen und Pensionseinrichtungen. Durch solche
Transaktionen erhöhte sich das Geldvermögen um gut 43 Milliarden Euro.

Im
Gegenzug nutzen viele Verbraucher die niedrigen Zinsen auch, um sich
günstige Kredite etwa für den Wohnungsbau zu verschaffen. Allerdings
nahmen die Verbindlichkeiten der privaten Haushalte nur um etwa sieben
Milliarden Euro zu. Unter dem Strich erhöhte sich das Nettogeldvermögen
damit nach zwei Quartalen mit Rückgängen auf nun 3697 Milliarden Euro.

Im
dritten Quartal 2015 war das Geldvermögen der Deutschen erstmals seit
vier Jahren geschrumpft. Damals hinterließen die Kursturbulenzen an den
Börsen negative Spuren und drückten den Wert auf 5213 Milliarden Euro.

Solche
Rückgänge sind jedoch die Ausnahme, ansonsten gab es in den vergangenen
Jahren einen stetigen Zuwachs. Im Auftaktquartal 2000 lag das
Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland noch bei 3390
Milliarden Euro, Anfang 2010 waren es gut 4290 Milliarden Euro.
Immobilien oder Kunstwerke sind in der Statistik nicht enthalten. Auch
wie das Vermögen verteilt ist, geht aus der Studie nicht hervor. (dpa)

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