Wohnpreise steigen

 

Düsseldorf 19. Januar 2017 | 07.13 Uhr

Auch einfache Wohnungen sind jetzt teurer

Das sind die Mietpreise in Düsseldorf

FOTO: RPO

Düsseldorf.
Der Anstieg von Mieten und die Preise für Eigentumswohnungen erreichen eine
neue Dimension. Weil im gehobenen Segment alles ausverkauft ist, gibt es
einen Ansturm auf einfache Wohnungen. Auch im Umland steigen die
Preise.

Von Thorsten Breitkopf

Es ist wie im Film "Täglich grüßt das
Murmeltier". Seit vielen Jahren veröffentlicht der Ring deutscher Makler
(RdM) zu Jahresbeginn Zahlen zum Düsseldorfer und regionalen
Immobilienmarkt. Und mantrahaft sagt RdM-Chef Jörg Schnorrenberger jedes
Jahr: "Es ist teurer geworden." Doch inzwischen erreicht der
Preisanstieg eine neue Qualität. Denn der Preisschub erreicht erstmals
massiv das untere und mittlere Wohnungssegment. Lange zogen eher die
Preise für gefragte Luxus-immobilien und gehobene Lagen an. Dort aber
ist inzwischen Ruhe eingekehrt. Luxuswohnungen verteuerten sich laut RdM
nur noch um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahreswert - allerdings auf
sehr hohem Niveau. 4800 Euro je Quadratmeter werden bei
Eigentumswohnungen im Spitzensegment aufgerufen. Vergleichswert ist aus
Vereinfachungsgründen immer eine bezugsfertige Drei-Zimmerwohnung mit
ungefähr 75 Quadratmeter Wohnfläche.

Bezeichnend zu Jahresbeginn 2017 ist die vollkommen andere
Entwicklung bei Wohnungen für "Normalos". 1750 Euro je Quadratmeter
wurden zuletzt im Schnitt für eine Immobilie in der Kategorie "einfach"
gezahlt, satte neun Prozent mehr als noch vor zwölf Monaten. Zum
Vergleich: Eine solche Wohnung kostet in Mönchengladbach 700 Euro, und
zwar heute genauso wie im Vorjahr. Im mittleren Segment wurden die
Wohnungen sogar um zehn Prozent teurer. Ein Quadratmeter kostet laut
RdM-Erhebung 2750 statt zuvor 2500 Euro. In der Kategorie "gut" zogen
die Preise ebenfalls um neun Prozent auf jetzt 3800 je Quadratmeter an.

"Wir beobachten, dass Menschen, die unbedingt in Düsseldorf wohnen
wollen und im gewünschten gehobenen Segment nichts finden, auf
einfachere Wohnungen ausweichen", sagt Makler Jörg Schnorrenberger.
Durch ihre bessere Bonität und auch eine höhere Zahlungsbereitschaft
ziehen diese Interessenten die Preise nach oben. Den gleichen Trend
spiegeln im Übrigen die Mietpreise wider. Die Mieten für einfache
Wohnungen zogen um sieben Prozent auf acht Euro je Quadratmeter an,
während sie in Mönchengladbach bei fünf Euro, in Krefeld sogar bei 4,70
Euro stagnieren. Im mittleren und sehr guten Segment ist in Düsseldorf
der Mietpreis mit neun beziehungsweise 13,50 Euro im Durchschnitt zum
Stillstand gekommen. Die Schmerzgrenze der Mieter scheint erreicht. Wer
solche Mieten zahlen kann, der kann auch angesichts des sehr niedrigen
Zinsniveaus problemlos Eigentum erwerben und finanzieren.

Die teuersten und günstigsten Städte 2016

FOTO: leungchopan / Shutterstock.com

Die hohen Mieten und Preise haben nun erstmals seit Jahren wieder
Einfluss auf Düsseldorfs Speckgürtel, weil offenbar viele
einkommensstarke Menschen in der Landeshauptstadt nicht fündig werden
und ins Umland ausweichen. "So erhöhten sich beispielsweise in Mettmann
die Eigenheimpreise in guten Lagen um acht Prozent auf 410.000 Euro, in
Ratingen um zwölf Prozent auf 550.000 Euro", sagt Schnorrenberger. Die
Wohnungskaltmieten in Gebrauchtwohnungen an guten Standorten kletterten
im gleichen Zeitraum in Neuss von 8,50 auf neun Euro (plus sechs
Prozent), in Viersen von 6,10 auf 6,50 Euro (plus sieben Prozent). Das
zeigt auch, wie groß die Bereitschaft der Menschen ist, weite Wege zu
pendeln. Viersen etwa ist mit dem Auto bei sehr guter Verkehrslage mehr
als eine halbe Stunde entfernt. Zu den Stoßzeiten morgens und abends
dürfte dieser Wert allerdings nicht zu halten sein. Mit der Bahn kann es
ohnehin eine Stunde und mehr sein.

Hier geht es zur Bilderstrecke: Das sind die Mietpreise in Düsseldorf

Das sind die Mietpreise in Düsseldorf

Düsseldorf insgesamt

2010: 8,00 Euro pro Quadratmeter
2015: 9,50 Euro (plus 19 Prozent)

Für die Analyse der Mietpreise in Düsseldorf hat das Internetportal immowelt.de die Wohnungsangebote auf der Website ausgewertet, Datenbasis für die Berechnung der Mietpreise (Nettokaltmieten bei Neuvermietung) waren 15.140 auf immowelt.de inserierte Angebote.

Die Preise geben jeweils den Median der 2010 sowie 2015 angebotenen Mietwohnungen wieder. Der Median ist der mittlere Wert der Angebotspreise. Datenbasis für die Berechnung der Kaufpreise waren 6.480 auf immowelt.de inserierte Angebote. Die Preise geben jeweils den Median der 2010 sowie 2015 angebotenen Wohnungen wieder.

Quelle: RP

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/auch-einfache-wohnungen-...

 

 

Wohnen

Düsseldorf ist zu teuer: Wohnpreise steigen im Umland stark

Götz Middeldorf

19.01.2017 - 06:00 Uhr

Foto: Lars Heidrich

In Düsseldorf gibt es trotz steigender Bautätigkeit

Düsseldorf.  

Die Miet- und Kaufpreise steigen wegen des Engpasses in Düsseldorf jetzt in der gesamten Region.

In Düsseldorf ist Wohnen teuer: Das betrifft die Mieten und die
Kaufpreise für Wohnungen. „Es gibt seit Jahren nur eine Richtung bei der
Preisen“, sagt Makler Jörg Schnorrenberger, Düsseldorfer Bezirks-Chef
des „Ring deutscher Makler“. „Und die geht nach oben.“

Das trifft inzwischen nicht nur auf die Landeshauptstadt zu sondern auch
auf das Düsseldorfer Umland. „Der Trend nach oben ist jetzt auch in den
Orten rund um Düsseldorf spürbar“, sagte Schnorrenberger und bezieht
sich auf eine am Mittwoch vorgelegte Analyse von 123 Maklern in der
Region. Steigende Preise gibt es da vor allem in den Städten der
benachbarten Kreise Mettmann und Neuss, aber auch in Krefeld. „Dies ist
ein Beleg dafür, dass sich viele Menschen die Düsseldorfer Wohnkosten
nicht mehr leisten können oder wollen“, so der Makler-Vorsitzende.

Es muss etwas passieren

Wohnen in Düsseldorf ist teuer – das wird auf Jahre so bleiben. Mit
dem OB Geisel und der Ampel-Mehrheit im Stadtrat hat sich allerdings
etwas getan: Mehr Wohnungen werden genehmigt und gebaut. Nicht nur im
Luxus-Segment. Gutes Beispiel: Die zum „Living Circle“ umgebauten
Bürohäuser von Thyssen an der Grafenberger Allee nahe der Metro. Hier
sind neue, moderne Wohnungen zu bezahlbaren Mieten entstanden.

Von derartigen Projekten brauchen wir viel mehr in Düsseldorf. Statt
für Normal-Verdiener nicht mehr zu bezahlende Luxus-Wohnungen wie auf
dem ehemaligen Derendorfer Güterbahnhof (wer findet die Betonklötze
eigentlich schön?) brauchen wir bezahlbare Wohnungen. Damit Düsseldorf
eine gute Einwohner-Mischung behält.

Bezahlbar – das gilt nicht nur für Mieten sondern auch für
Kaufpreise. Doch wie soll man sich als Altersvorsorge eine Wohnung oder
gar ein Haus leisten können, wenn durch staatliche Vorgaben die Preise
immer weiter steigen? Ein Beispiel: Die Landesregierung hat in den
vergangenen zehn Jahren die Grunderwerbsteuer (die Steuer, die beim
Immobilien-Kauf auf den Preis aufgeschlagen wird) zweimal von einst 3,5
Prozent auf derzeit 6,5 Prozent erhöht. Hier muss dringend etwas
passieren – ansonsten liegt der Vergleich mit Miet-Haien nahe: Es wird
nur abkassiert!

Ein Kommentar von Götz Middeldorf

So erhöhten
sich die Eigenheim-Preise in den guten Lagen von Mettmann um 8 Prozent
auf 410 000 Euro und in Ratingen um 12 Prozent auf 550 000 Euro. Die
Kaltmieten für gebrauchte Wohnungen an guten Standorten kletterten in
Neuss von 8,50 Euro im Jahr 2016 auf 9 Euro (plus 6 Prozent), in Viersen
von 6,10 auf 6,50 Euro (plus 7 Prozent).

Die Wohnungen im Umland sind günstiger als in Düsseldorf

Auch
wenn die Wohn-Preise nun auch im Umland steigen so ist das Wohnen dort
immer noch erheblicher günstiger als in Düsseldorf. Schnorrenberger: Mit
jedem Kilometer weiter weg von Düsseldorf suinken die Preise.“

Das
wünschen sich die Düsseldorfer auch: Doch das Wohnen bliebt teuer in
der Stadt. Vor allem die Mieten in den unteren und mittleren Segment
steigen stark, die Preise im Premium-Segment blieben 2016 stabil oder
stiegen nur leicht. Für die Düsseldorfer Makler ist das ein Problem:
Denn gerade kleinere Wohnungen sind gesucht in einer Stadt, die viele
Studenten hat und in der es mehr als 50 Prozent Single-Haushalte gibt.

„Politisches Totalversagen auf allen Ebenen“

Hier
sieht der Ring deutscher Makler vor allem die Politik gefordert, die in
den vergangenen Jahren viel zu wenig getan hat. Schnorrenberger spricht
gar von einem „politischem Totalversagen auf allen Ebenen“, also im
Bund, im land und auch auf kommunaler Ebene. Allerdings lobt
Schnorrenberger auch. Vor allem NRW-Bauminister Mike Groschek (SPD), der
für 1,1 Milliarde Euro ein Wohnungsbauprogramm aufgelegt hat – mehr als
das, was alle andere Bundesländer zusammen ausgeben. „Gut“, findet Jörg
Schnorrenberger, „nur 20 Jahre zu spät.“ Denn bis die Auswirkungen auf
dem Wohnungsmarkt ankommen, kann es Jahre dauern.

Hier steigt die Nachfrage

In Düsseldorf gibt es Unterschiede in der
Beliebtheit der Stadtteilen. Nach Angaben von Makler Jörg
Schnorrenberger, Bezirkschef des Ring deutscher Makler, sind zum Wohnen
vor allem die zentrumsnahe Stadtteile Flingern-Nord, Derendorf, Pempelfort und Friedrichstadt gefragt, aber auch die linksrheinischen Stadtteile. Auch in Oberbilk steigt die Nachfrage nach Wohnungen, was eine Abwanderung der Künstler-Szene Richtung Lierenfeld nach sich zieht.

Die durchschnittlichen Mietpreise liegen in Oberkassel bei 9,50 bis 14,50 Euro, im Norden zwischen 9 und 13 Euro und sind am günstigsten in Garath und Hellerhof mit 7 bis 9 Euro.

Lob auch für
die Stadt Düsseldorf, die die Abwanderungstendenzen in die Region nicht
forcieren will. Mit immer mehr Neubauten und auch größeren Projekten mit
mehreren hundert Wohnungen wird dagegen gehalten. „Zusätzlich wird mit
neuen Regelungen versucht, Einfluss auf Grundrisse und Ausstattung von
Wohnungen zu nehmen um Mieten und Preise im Zaum zu halten“, sagt
Schnorrenberger. Er lobte auch die Lockerung bei der Stellplatzvorgabe.
Durch verschiedene Maßnahmen seien in Düsseldorf erste Erfolge messbar:
Die durchschnittliche Zahl der pro jahr genehmigten Wohnungen hat sich
in Düsseldorf in den letzten Jahren erhöht: „Allein zwichen dem ersten
Halbjahr 2015 und den ersten sechs Montane 2016 stieg die zahl der
genehmigten Wohnungen von 467 auf 1372“, sagt der Makler-Vorsitzende.

„Es muss mehr gebaut werden!“

Auch
im Umland steigt wegen der steigenden Nachfrage die Bautäigkeit. Eine
gute Tendenz, die für den Ring deutscher Makler aber immer noch nicht
ausreicht. Daher fordert Jörg Schnorrenberger im Namen seiner
Makler-Kollegen: „Es muss mehr gebaut werden!“

http://www.nrz.de/staedte/duesseldorf/duesseldorf-ist-zu-teuer-wohnpreis...

 

In einfachen Lagen steigen die Mietpreise

18. Januar 2017 - 22:26 Uhr

Beispiele für realisierte und

 geplante Neubaugebiete. Hier ein Blick in das neue Wohnviertel
Grafental.
David Young,
Bild 1 von 3

Beispiele für realisierte und geplante Neubaugebiete. Hier
ein Blick in das neue Wohnviertel Grafental.

Von Annic Völkel

Der Ring Deutscher Makler stellt den
Immobilienpreisspiegel 2017 vor. Mieten sollen sich um zwei bis
drei Prozent erhöhen, ebenso Preise für Eigentumswohnungen.

Düsseldorf. Die gerade veröffentlichte
Bürgerbefragung der Stadt macht deutlich: Die größte
Unzufriedenheit herrscht bei den Befragten darüber, dass das
Wohnungsangebot in Düsseldorf zu schlecht ist. Die Sorge um eine
bezahlbare Wohnung dürfte zunächst noch zunehmen. Denn auch die
Preise für Mieten in einfachen und mittleren Wohnlagen steigen
zurzeit. Stabil oder nur leicht teurer sind dagegen die Wohnkosten
lediglich im Premiumbereich. So lauten Kernaussagen des
Immobilienpreisspiegels 2017, den der Ring Deutscher Makler (RDM,
Bezirksverband Düsseldorf) am Mittwoch vorstellte.

Jörg Schnorrenberger, RDM-Vorstand des Bezirks, und selbst
Makler, nennt ein Beispiel: Kürzlich hatte er eine 27 Quadratmeter
große Souterrain-Wohnung in Rath für eine Kaltmiete in Höhe von
250 Euro im Angebot. Er setzte dieses in mehrere Internetportale.
Mit dem Resultat, dass sich fast 700 Interessenten meldeten.
Schnorrenberger bedauert, dass es zurzeit für Studenten und
Geringverdiener so wenig erschwingliche Angebote gibt.

Mit Rath, Lierenfeld und auch Reisholz nennt der Experte drei
Stadtteile, in denen die Kaltmieten in einfachen Wohnlagen bei
einer Neuvermietung um sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr
gestiegen sind. Doch Schnorrenberger ist optimistisch: „Da derzeit
vor allem im mittleren Preissegment neue Wohnungen entstehen, ist
langfristig mit einer Marktberuhigung zu rechnen.“

Aktuell fehlen in der Stadt noch 10 000 Wohnungen. So werde der
Nachfrageüberhang laut RDM noch weitere drei bis fünf Jahre
bestehen. Preise und Mieten sehen die Makler „nur“ noch um zwei
bis fünf Prozent pro Jahr steigen.

Die Ergebnisse des Immobilienpreisspiegels, die aus der Befragung
von 130 Mitgliedern in Düsseldorf (60 Prozent) und der auch Region
(40 Prozent) hervorgehen im Detail:

 

Freistehende
Einfamilienhäuser/Reihenhäuser: Sie kosten in mittelguten
Lagen (Unterrath, Unterbach) rund sechs Prozent mehr als noch vor
einem Jahr und liegen damit bei etwa 520 000 Euro. Eine Steigerung
des Kaufpreises um vier Prozent gibt es in Stockum (ca. 780 000
Euro).

Im Zooviertel oder Oberkassel ist der Preis ebenfalls um vier
Prozent gestiegen, hier zahlt man fürs exklusive Eigenheim 1,2
Millionen Euro. Aber auch außerhalb der Stadtgrenze klettern die
Preise. Am gewaltigsten zurzeit in Ratingen, wo Einfamilienhäuser
im Schnitt zwölf Prozent teurer geworden sind und nun zwischen 490
000 bis 550 000 Euro kosten.

Reihenhaus: Auch beim Kauf
eines gebrauchten Reihenhauses muss man in den einfachen Lagen der
Landeshauptstadt inzwischen acht Prozent mehr bezahlen, während
die Steigerungen in mittleren Lagen vier und in guten zwei Prozent
betragen.

 

Eigentumswohnungen: Hier ist das
Bild ähnlich. Beim Wiederverkauf sind die Kosten an sehr guten
Standorten um zwei Prozent gestiegen, in allen anderen Lagen sind
es jedoch bis zu zehn Prozent. In den begehrten Stadtteilen
Flingern-Nord und Pempelfort zahlt der Käufer pro Quadratmeter
kalt etwa 3800 Euro.

Mietwohnungen: Hier stellen die
Makler eine „gewisse Marktberuhigung“ in sehr guten Lagen
(Quadratmeterpreis: 15,50 Euro) und mittelguten Standorten
(konstant 11,50 Euro) fest.

Die höchste Steigerung mit sieben Prozent sind, wie erwähnt, in
einfachen Lagen auszumachen. Hier zahlt ein neuer Mieter einer
einfach ausgestatteten Wohnung nun acht Euro pro Quadratmeter
statt 7,50 Euro.

http://www.wz.de/lokales/duesseldorf/in-einfachen-lagen-steigen-die-mietpreise-1.2357418