Immobilienmarkt: Die Mieten sinken wieder. Märkte sind vor allem im oberen Segment gesättigt

 

Immobilienmarkt: Die Mieten sinken wieder

Von Alexander Esch 20.8.2015

 Düsseldorf. Nach rasant kletternden Mieten über viele Jahre hinweg entspannt sich der
Düsseldorfer Immobilienmarkt zunehmend. Hatte der Ring Deutscher Makler
Düsseldorf (RDM) bereits 2014 stagnierende und sogar fallende Preise im
Premium-Segment festgestellt, dokumentiert der aktuelle Preisspiegel für
Wohnungen mit mittlerer und guter Ausstattung sowie Lage sogar sinkende
Mieten (siehe Kasten). Ein Minus von rund zehn Prozent registrieren die
Makler. Keine Veränderungen gibt es in der untersten Kategorie für
einfachen Wohnraum.

„Die Märkte sind vor allem im
oberen Segment gesättigt“, sagt RDM-Vorsitzender Jörg Schnorrenberger.
„Nun wird das Mittelpreissegment eine ähnliche Entwicklung durchmachen.“
Von Grafental über das alte Postgelände am Hauptbahnhof bis zum
Glasmacherviertel entstünden einige Großprojekte, die nicht auf die
Top-Mieten zielten.

Stadt genehmigt deutlich mehr Wohnungen

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Eine weitere gute Entwicklung sei,
dass wieder mehr Wohnungen im Stadtgebiet genehmigt würden. Von 2267
Objekten 2013 stieg die Zahl auf 2911 im vergangenen Jahr. Eine
Steigerung von 28,4 Prozent. Schnorrenberger: „Obwohl ich die Stadt in
diesem Punkt oft kritisiert habe, jetzt muss ich sagen: klasse.“

Nicht nur die Makler bemerken, dass
sich der Markt abgekühlt hat. Der Düsseldorfer Mieterverein stimmt zu.
„Wir beobachten auch eine Beruhigung vom mittleren bis zum oberen
Segment“, sagt der Vorsitzende Hans-Jochem Witzke auf WZ-Anfrage. Eine
gesunde Entwicklung sei das. Er gibt jedoch zu bedenken, dass es nach
wie vor an bezahlbarem Wohnraum für mittlere und niedrige Einkommen
fehle, da die Mieten immer noch auf hohem Niveau lägen. „Wer bei
mittlerer Lage und Ausstattung 8,50 Euro zahlt, liegt inklusive
Betriebskosten fast bei elf Euro pro Quadratmeter. Das können sich nicht
viele leisten.“

Auf längere Sicht glauben
Mieterverein und RDM nicht an weiter fallende Preise. Schnorrenberger:
„Die Nachfrage bleibt hoch, es ziehen immer mehr Menschen in die Stadt.“
Prognosen verschiedener Institute gingen von 77 000 Einwohnern mehr im
Jahr 2040 aus. Dadurch werde „das wachsende Wohnungsangebot
aufgefressen“.

 (75 qm.) Einfache Lage/Ausstattung: 7,50 Euro pro
Quadratmeter (Vorjahr 7,50). Mittel: 8,50 Euro (9,50). Gut: 10 Euro
(11). Sehr gut: 13,50 Euro (15).

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