S |
o wie ihr denen begegnet,
die am geringsten geachtet werden,
so tretet ihr mir gegenüber.
Was ihr ihnen, meinen Geschwistern, getan habt,
das habt ihr mir getan.
I |
hr wißt, wie es die, die in dieser Welt das Sagen haben,
mit denen halten, die ihnen anvertraut sind.
Bei euch aber soll es anders sein.
Bei euch soll als groß gelten,
wer seine ganze Liebe, seine Intelligenz und all seine Fähigkeiten
einbringt in die Unterstützung für diejenigen, die es brauchen.
Übertragungen nach dem Evangelium
Inhalt
Seite 2:
Wortlaut der Ökumenischen Erklärung
von Düsseldorfer TheologInnen und Christen in Sozialberufen
zur Achtung gegenüber Wohnungslosen und Suchtkranken
Seite 6:
Die UnterzeichnerInnen dieser Erklärung
Seite 13:
Geleitwort der "Initiative Ökumenische Erklärung"
Ökumenische Erklärung
von Düsseldorfer
TheologInnen
und Christen in
Sozialberufen
zur Achtung gegenüber
Wohnungslosen und
Suchtkranken
D |
ie Achtung der Würde jedes
Menschen - unabhängig von Nationalität, Hautfarbe oder Religion - ist oberste
Grundlage unserer gesellschaftlichen Ordnung. Aus christlicher Sicht liegt das
entscheidende Kriterium vor allem in der Haltung gegenüber den Schwächsten,
darunter den Armen, Wohnungslosen und Suchtkranken (Matthäus-Evangelium
25,31-46). Hier läßt sich ablesen, ob unser Zusammenleben auch in Gottes Augen
wertvoll und gut ist.
Der Kommunalwahlkampf 1999
hat in Düsseldorf und in anderen Städten politische Signale gezeitigt, die nach
unserer Überzeugung für ein öffentliches Klima der Achtsamkeit nicht hilfreich
sind.1 Dazu gehört z.B. die Forderung nach weitergehenden
polizeilichen Ordnungsmaßnahmen bezogen auf "Alkoholismus-Szenen,
Pennertum, aggressives Betteln und Pöbelei", die über die "Ahndung
von Straftaten" hinausgehen.2
Die folgende Erklärung
richtet sich an alle verantwortlichen KommunalpolitikerInnen in unserer Stadt.
Sie ist parteipolitisch unabhängig, jedoch parteiisch für die Schwächsten und
Armen im Sinne des Evangeliums. Die Unterzeichnenden erklären ihre bleibende
Wachsamkeit. Sie wollen zugleich in Wort und Tat dazu beitragen, die
Grundanliegen dieser Erklärung in ihren Gemeinden und in der Öffentlichkeit
wirksam werden zu lassen.
1.
Unser Stadtbild ist geprägt von allgemeinem materiellen Wohlstand.3
Die öffentliche Präsenz sogenannter "Bettler" ist auch im
bundesweiten Vergleich nicht gravierend. Gleichwohl leben "der Reiche und
Lazarus" (Lukas-Evangelium 16,19-31) nahe beieinander. Es gibt sicherheitspolitisch
keinen triftigen Grund, z.B. in einer luxuriösen Einkaufsstraße gegenüber
Almosen-BittstellerInnen über das Strafgesetz hinausgehend in besonderer Weise
vorzugehen.4 Der Anblick dieser sehr unterschiedlichen
BittstellerInnen vor der eigenen Haustüre kann uns sensibilisieren für
Lebensgeschichten, für die Nicht-Selbstverständlichkeit unseres Wohlergehens
und nicht zuletzt für den weltweiten Gegensatz von Satten und Hungernden. Mit
ihrem menschlichen Antlitz machen jeder Bettler und jede Bettlerin, welche
Motive auch immer sie leiten, eine Straße reicher und nicht ärmer.
Gestützte Selbsthilfe und
Kultur-Orte im Bereich der Obdachlosenarbeit sind in unserer Stadt ein
wichtiger Beitrag, ein gutes Klima des respektvollen Miteinanders wachsen zu
lassen.
2.
Ein nennenswerter Teil der in sicherheitspolitischen Diskussionen anvisierten Gruppen
setzt sich aus Alkoholkranken zusammen. Etwa 3 % der Bevölkerung leiden an
Alkoholismus. Dieser ist - auch nach Definition der
Weltgesundheits-organisation - als schwere Suchtkrankheit anzusehen. Viele
Betroffene blicken auf eine soziale Absicherung, die Einbindung in ein stützendes
Umfeld oder auf andere günstige Umstände. Es gelingt ihnen deshalb, ihre
schwere Krankheit im häuslichen Schutz weitgehend zu verbergen oder doch
zumindest auf lange Zeit mit einer hinreichenden Sicherheit den Alltag zu bewältigen.
Andere Alkoholiker, vor allem sozial und lebensgeschichtlich Benachteiligte,
werden zu Wohnungslosen und Nichtseßhaften.
Die Herausforderung einer
reifen Menschlichkeit besteht darin, den sozial gesicherten wie den
deklassierten Alkoholiker nicht auf seine Krankheit zu reduzieren. Zuerst gilt
es, in ihm den Wert und die Würde jedes Menschen wahrzunehmen.
Bezogen auf die öffentliche
Ordnung darf es keine abgestuften Bürgerrechte für sozial gesicherte und sozial
ungesicherte Alkoholkranke geben. "Exzessiver Alkoholkonsum" in
touristischen Altstadtvierteln, öffentlich zugänglichen Einrichtungen der
Gastronomie, auf Volksfesten oder in einer Parkbankrunde von Wohnungslosen
kann, wenn es überhaupt sinnvoll erscheint, nur auf der Basis einer sozial gerechten
Gleichbehandlung zum politischen Thema werden.
3.
Eine weitere, zahlenmäßig kleinere Gruppe setzt sich aus KonsumentInnen
illegaler Drogen zusammen. Auch hier handelt es sich um Suchtkranke. Während
ein Teil der KonsumentInnen illegaler Drogen aufgrund eines gehobenen Status
und wirtschaftlichen Erfolges sich weitgehend aus der kriminalisierten Szene
fernhalten kann und öffentlich nicht auffällig wird, gelingt dies anderen
nicht.
Die lebensgeschichtlichen
Hintergründe etwa von Opiatabhängigen zeigen deutliche Zusammen-hänge mit der
"Wahl" ihres gefährlichen Suchtstoffes: Heroin wirkt angstlösend,
hebt das Selbstwertgefühl, "füllt" innere Leere und lindert
seelischen wie körperlichen Schmerz.5 Auffällig ist beispielsweise,
daß Heroingebraucherinnen überdurchschnittlich häufig in ihrer Geschichte
Gewalt und sexuellen Mißbrauch erfahren haben.6
Eine Kommunalpolitik in
christlicher oder humanistischer Tradition sollte alles vermeiden, was in
"populärer" Weise aggressive Stimmungen gegenüber der Gruppe illegaler
DrogengebraucherInnen entfachen könnte. Vielmehr muß der aktuelle Stand der
sozialwissenschaftlichen, psychologischen und suchtmedizinischen Forschungen
die vielfältige Bandbreite des kommunalen Suchthilfenetzes bestimmen.
Ohnmachtserfahrungen im Umkreis hochpotenter Suchtstoffe und schwerstabhängiger
Persönlichkeiten dürfen dabei nicht in Versuchung führen, seelische,
lebensgeschichtliche, soziale und medizinische Problemkreise vorrangig durch
Repression lösen zu wollen.
Eine Aufgabe der Polizei ist
die Verfolgung der sogenannten Beschaffungskriminalität. In der Justiz setzt
sich gleichzeitig die Praxis durch, den Besitz von Betäubungsmittelmengen zum
Eigenkonsum nicht durch kostenaufwendige, jedoch hinsichtlich der Sucht
wirkungslose Haftstrafen zu ahnden. Aufgabe der Politik ist es, das Phänomen
Sucht ganzheitlich auf einem hohen fachlichen Niveau zu beleuchten und
politisch entsprechend zu agieren. Neben der umfassenden Prävention in Kinder-
und Jugendarbeit gilt es, unter den Bedingungen faktischer Sucht soziale und
individuelle Leiden zu verringern. Dazu bedarf es wirksamer vorbeugender Hilfen
gegen den "Drogentod" und gegen die Verbreitung schwerer
Infektionskrankheiten wie HIV oder Hepatitis. Voraussetzung für eine solche
Politik ist ein gesellschaftliches Klima, das auf die psychologische Funktion
von Sündenböcken verzichten kann.
4.
In allen genannten Gruppen gibt es auch psychisch erkrankte Menschen. Sie
gehören als Wohnungslose oder Suchtkranke zu den schwächsten Mitgliedern der
Gesellschaft. Gleichwohl gibt es in der Geschichte unserer Kultur Beispiele,
daß Menschen mit einer auffälligen, von der Norm sich abhebenden Persönlichkeit
im Zusammenleben als Bereicherung verstanden, respektiert und geachtet werden
können.
In diesem Zusammenhang sind
für uns wesentlich das psychologische Grundrüstzeug der öffentlich beauftragten
Ordnungskräfte, Schutz vor jeglicher Willkür besonders beim Einsatz privater,
nicht nach dem Vorbild der Polizei ausgebildeter Sicherheitsdienste und ein
allgemeines Klima des Wohlwollens. Die kommunalpolitische Herausforderung
betrifft nicht erstrangig die Sicherheitspolitik, sondern das soziale und
psychiatrische Hilfsangebot in der Stadt.
Daneben darf nicht vergessen
werden, daß unser öffentliches Gesundheitssystem viele Menschen aus den
unterschiedlichsten Gründen nicht wirklich erreicht. Die unkonventionelle medizinische
Hilfe z.B. für Wohnungslose, wie sie in unserer Stadt von einigen engagierten
Profis und Helfern geleistet wird, gibt vielen die Chance einer Grundversorgung.
Die wirksame Unterstützung solcher Initiativen ist ehrenvolles Kennzeichen
einer solidarischen Kommune.
5.
Wie sehr Leistung, wirtschaftliche Fähigkeiten und beruflicher Erfolg unser
tatsächliches Zusammenleben auch bestimmen, so können sie doch niemals
gesellschaftliche Grundwerte im Sinne des ersten Verfassungsartikels sein.
Grundlage der christlichen Sicht vom Menschen ist überhaupt die Erfahrung, daß
keiner von uns seinen "Wert" durch Leistung selber erschaffen kann.
Sogenannte gescheiterte Lebensgeschichten
fallen nie vom Himmel: Armut, Wohnungslosigkeit, Sucht oder psychiatrische
Erkrankungen haben immer ihre Geschichte. Es ist grundsätzlich fragwürdig,
anhand äußerer Kriterien zu beurteilen, ob ein Leben "gelungen" ist
oder nicht. Es gibt schwerste Suchtkrankheiten wie Arbeitssucht, Karriere- und
Geltungssucht oder Besitzgier, die keinen gesellschaftlichen Abstieg bedingen
und oftmals hohe Achtung genießen. Trotz ihres materiellen Ertrags sind die
zerstörerischen Folgen dieser süchtigen, beziehungslosen Lebensentwürfe nicht
geringer als die Folgen z.B. des illegalen Drogengebrauchs.
Das christliche Bekenntnis
stellt den seelischen Reichtum von Menschen über alle anderen Güter. Dieser
seelische Reichtum zeigt sich auch in einer solidarischen Haltung gegenüber
sogenannten Randgruppen und Außenseitern. Unsere Erklärung an alle
kommunalpolitisch Verantwortlichen in Düsseldorf versteht sich als Ermutigung,
die öffentliche Kultur eines solchen Reichtums nach allen Kräften zu fördern.
Anmerkungen:
1. Vgl. dazu u.a. die "Mettmanner Erklärung" vom 6.8.1999, unterschrieben vom jetzigen Düsseldorfer Oberbürgermeister Herrn Joachim Erwin und elf weiteren kommunalen Spitzenkandidaten aus dem Kreis Mettmann und den kreisangehörigen Städten (Auszug in Anmerkung 2). Ebenso: Rheinische Post Düsseldorf vom 30.8.1999 unter dem Titel "Erwin will schärfer gegen Punks und Bettler vorgehen" ("Eine schärfere Straßenordnung als Handhabe für die Stadtpolizei im Kampf gegen Drogenkonsumenten, Punks und aggressive Bettler."); NRZ Düsseldorf vom 14.9.1999, Titel "Luegallee: Weg mit dem Radstreifen", wo als politischer Eckpunkt referiert wird: "Sicherheit: Der kommunale Ordnungs- und Servicedienst soll mit zusätzlichen Vollmachten ausgestattet werden und entschiedener gegen Bettler vorgehen. Schon vor der Wahl hatte Erwin erklärt, gegen ,das Pennertum' anzutreten."
2. Die zwölf kommunalen Spitzenkandidaten aus Düsseldorf und dem Kreis Mettmann erklären unter Punkt 5 "Öffentliche Sicherheit und Ordnung" in ihrer Mettmanner Erklärung wörtlich: "Wir wollen, daß die öffentliche Ordnung wieder Eingang in das Polizeigesetz unseres Landes findet. Die Polizei darf sich nicht nur auf die Ahndung von Straftaten konzentrieren. Sie muß auch die öffentliche Ordnung gegen Rücksichtslosigkeiten, Randale, Alkoholismus-Szenen, Pennertum, aggressives Betteln und Pöbelei verteidigen. [...]."
3. Vgl. die Graphik des Deutschen Städtetages über "Arme Städte - reiche Städte" in der Rheinischen Post vom 26.8.1999, wonach Düsseldorf 1997 bei den Steuereinnahmen je Einwohner ganz oben an zweiter Stelle rangiert. Ebenso: Armutsbericht. Armut und Reichtum in Düsseldorf. Fortschreibung. Sozialdezernat der Stadt 1998, Seite 3 ("Vermögensmillionäre, Einkommensmillionäre") und Seite 4f. ("Wohlstandsgefälle").
4. Vgl. zur juristischen Diskussion um restriktive Punkte bereits der geltenden Düsseldorfer Straßenordnung auch das von der Straßenzeitung fiftyfifty in Auftrag gegebene Rechtsgutachten zur Düsseldorfer Straßenordnung vom 9.5.1997.
5. Vgl. z.B.: Lutz Klein, Heroinsucht. Ursachenforschung und Therapie. Campus-Verlag 1997.
6. Vgl. E. Stephan et al.: Sexuelle Mißhandlung und Gewalterfahrung drogenabhängiger Frauen. In: M. Backmund / M. Soyka (Hrsg.): 1. Inter-disziplinärer Kongreß für Suchtmedizin. Landsberg / Lech 1999, S. 210-214.
Die UnterzeichnerInnen bis
zum 10. Dezember 1999
Über 100 Düsseldorfer
TheologInnen und Ordensleute; fast 150 Sozialarbeiter und andere sozial tätige
Christen, 30 spontane Bürger- und Solidaritätsunterschriften.
Br. Peter Amendt OFM, röm.-kath., Franziskanerkloster Düsseldorf
Evelyn Amos, Verwaltungskraft in der Drogenhilfe Düsseldorf
Simone Anscheit, Dipl.-Sozialpädagogin, Düsseldorfer Drogenhilfe e.V.
Friederike Ch. Augustin-Moretti, Dipl.-Psychologin, AWO-Beratungsstelle
für Haftentlassene und ihre Familien Düsseldorf
Klaus Backhaus, Schüler, Düsseldorf
Käte Bartels, Hausfrau, Düsseldorf
Pfarrerin Eva Baumgardt, ev. Matthäi-Gemeinde Düsseldorf
Pfarrerin Anne Becher-Hülshoff, Düsseldorf, ev. Berufsschulpfarrerin
Marlies Beinlich, ev. Matthäi-Gemeinde Düsseldorf
Pfarrer Albert Belecke, röm.-kath., Düsseldorf
Othmar Berg (Neuss), röm.-kath., Gymnasiallehrer in Düsseldorf
Rudolf Bernitt, Sozialarbeiter, tätig in der Düsseldorfer
Wohnungslosenhilfe
Thomas Bernreuther (Neuss), röm.-kath., Angestellter Information,
Wohnungslosenheim Düsseldorf
Oliver Birk, Dipl. Sozialpädagoge, GF Selbstverwaltetes Wohnprojekt
Theodorstr. e.V. Gemeinwesen, Düsseldorf
Heinz Birkhoff-Weiß, Mettmann
Dirk Blase, ev., Dipl.-Sozialarbeiter, Drogenhilfe, Düsseldorf
Klaus Bleymehl (Solingen), ev.,
Dipl. Psychologe in der Aids-Hilfe Düsseldorf
Pfarrer Daniel A. Boksa (Köln), ev. Pfarrer und Diplompädagoge,
Elly-Heuss-Knapp-Schule Düsseldorf
Christoph Bornemann, Geschäftsführer für den Bereich Altenhilfe,
Ordensgemeinschaft der Armen-Brüder, Sozialwerk e.V. Düsseldorf
Kriemhild Brands, Dipl.-Sozialpädagogin, Düsseldorf
Kaplan Winfried Breidenbach, röm.-kath., St. Gertrud Düsseldorf
Krankenhauspfarrer Karl-Heinz Broch, röm.-kath. Düsseldorf
Eva Brockhaus-Schumann (Ratingen), röm.-kath., Sozialarbeiterin,
Ordensgemeinschaft der Armen Brüder / Sozialwerke e.V., Düsseldorf
Sr. Annemunda Brockhoff, kath. Seelsorgerin und Steyler
Missionsschwester, kath. Gefängnisverein Düsseldorf
Pfarrerin Brigitte Brühn, Ev. Kreuzkirchengemeinde Düsseldorf
Helmut Budroni, Geschäftsführer desAmbulanten Dienstes der AHD e.V.
(tätig auch in der Krankenpflege Düsseldorfer Wohnungsloser)
Barbara Burckardt, röm.-kath., Dipl. Sozialpädagogin, Ref. Drogen &
Strafvollzug der AHD e.V., Düsseldorf
Peter Bürger, alt-kath., Diplom-Theologe, Krankenpfleger,
Psycho-soziale Begleitung HIV-positiver Substituierter in der Aids-Hilfe
Düsseldorf e.V.
Elke Chladek, Gemeindereferentin, röm.-kath. Gemeindereferentin
Unterrath/Lichtenbroich
Ronald Creemers (Solingen), Lehrer
Agnes Czerwinski, Krankenschwester, Ambulanter Dienst der AHD e.V.
(tätig auch in der Krankenpflege Düsseldorfer Wohnungsloser)
Pfarrerin z.A. U. Dahlhaus, ev., Düsseldorf
Willi Daller, Dipl.-Sozialpädagoge, Düsseldorf
Philipp Degens, röm.-kath., Zivildienstleistender in der
Wohnungslosenhilfe Düsseldorf
Sabine Deiss, Studentin, Düsseldorf
Doris Denkhaus, Verwaltungsangestellte, Beschäftigungshilfe Düsseldorf
Christa Deters, röm.-kath., Erzieherin
Martha Di Matteo, Rentnerin, ehrenamtlich tätig in der Aids-Hilfe
Düsseldorf und in der Altenpflege
Klaus Dreiner, Angestellter, Wuppertal
Eugen Drewermann (Paderborn, Solidaritätsunterschrift), Schriftsteller
Maria Eichler, röm.-kath., Krankenschwester, Suchthelfer und
ehrenamtliche Betreuung im Strafvollzug, Düsseldorf
Jutta Eisenhauer-Jarju, Dipl.-Sozialarbeiterin, Düsseldorfer
Drogenhilfe e.V.
Karl-Heinz Eisner, Haan
Claudia Ellebracht, Krankenschwester, Ambulanter Dienst der AHD e.V.
(tätig auch in der Krankenpflege Düsseldorfer Wohnungsloser)
Pater Prof. Dr. Paulus Engelhardt OP, röm.-kath., Dominikaner in
Düsseldorf
Elisabeth Engemann, Rentnerin, Düsseldorf
Br. Mauritius Erdmann (Alexianer Neuss), röm.-kath. Ordensmann,
Sozialarbeiter, ehrenamtlich in der AHD-Betreuergruppe Düsseldorf
Probst Pfarrer Edmund Erlemann (Kath. Volksverein Mönchen-Gladbach /
Solidaritäts-Unterschrift), röm.-kath. Volksverein
Dorothea Escher, Düsseldorf
Pfarrer Dr. Martin Evang, Ev. Friedens-Kirchengemeinde Düsseldorf
Anja Fandel, ev., Dipl.-Sozialarbeiterin, ehrenamtlich tätig in der Gruppe
"Drogen & Strafvollzug" der AH Düsseldorf e.V.
Fandel Sascha Fandel, ev., Polizeibeamter, Düsseldorf
Pater Klaus-Josef Färber OFM, Franziskanerkloster Düsseldorf,
Provinzial der Ordensprovinz
Nina Faßbender, Stud. Pädagogik, Düsseldorf
Pfarrer Kurt G. Feisel, ev. Gefängnisseelsorger, JVA Düsseldorf
Thomas Feldmann, Dipl. Sozialarbeiter, Düsseldorf
Pfarrer Ernst Fengler, ev., Düsseldorf-Gerresheim
Reinhard Fischer (Wuppertal), Dipl.Sozialpädagoge, Gestalttherapeut
(Drogenberatung) in Düsseldorf
Prof.Dr. Veronika Fischer, Hochschulprofessorin, Fachhochschule
Düsseldorf
Pfarrerin Monika Förster-Stiel, ev. Kirchengemeinde Gerresheim
Prof. Dr. Foth, Hochschullehrer, Fachhochschule Düsseldorf
Arndt Freibert, Dipl. Sozialpädagoge
Pfarrer Martin Fricke, ev., Düsseldorf
Roland Frowein (Wuppertal), kaufm. Angestellter, ehrenamtlich tätig in
der Gruppe "Drogen & Strafvollzug" der AH Düsseldorf e.V.
Kaplan Meinrad Funke, röm.-kath., Dssdf-Unterrath/Lichtenbroich
Marion Gather, Sozialarbeiterin, Altstadt-Armenküche Düsseldorf
Pfarrerin Annette Gebbers, Ev. Kreuzkirchengemeinde Düsseldorf
Pfarrerin Barbara Geis-Kuchenbecher (Erkrath), ev.
Marianne Geisler, röm.-kath., St. Michael Düsseldorf
Arnim Gelbhaar, Sozialarbeiter / Anleiter, Beschäftigungshilfe
Düsseldorf
Pfarrer Gerhard Gericke, ev. Superintendent Düsseldorf-Ost
Erika Giedian, Verwaltungsangestellte, AWO-Beratungsstelle für
Haftentlassene und ihre Familien Düsseldorf
Br. Gabriel Gnagy OFM, röm.-kath., Franziskanerkloster Düsseldorf
Silvia Gomez y Hamacher, kath., k. Psychotherapie, Düsseldorf
Harald Gradys, Sozialarbeiter in Düsseldorf
Susanne Graf, Düsseldorf
Harald Grauduschus, ev., Angestellter in der Wohnungslosenhilfe
Düsseldorf
Reinhold Großgarten, Düsseldorf
Pfarrer Karl-Hermann Grünschlag, ev., Düsseldorf-Unterrath
Anke Grützmacher, röm.-kath., Dipl. Sozialarbeiterin im Krankenhaus
Ingrid Hallas, Düsseldorf, Lehrerin i.A., SfL
Reinhard Halverscheid, Sozialarbeiter in Düsseldorf
Wilhelm Hanst, Dipl.-Psychologe, AWO-Beratungsstelle für Haftentlassene
und ihre Familien Düsseldorf
Alfred Hartmann, röm.-kath., Pfl.Helfer in der individuellen
Schwerstbehindertenbetreuung
Susi Haupt, röm.-kath., Sozialarbeiterin, Wohnungslosenhilfe Düsseldorf
Ilse Hausen, röm.-kath., Lt. Bahnhofsmission Düsseldorf
Maria Heering, Düsseldorf
Inge Heidemann (Langenfeld), Leherin am Berufskolleg Düsseldorf
Klaus Heidkamp, Mitarbeiter des kath. Gefängnisvereins Düsseldorf
Pfarrerin Claudia Heinemann, ev. Matthäi-Gemeinde Düsseldorf
Pfarrer Karl-W. Heix, röm.-kath., Düsseldorf
Norbert Hennenberg, röm.-kath., Dipl.Sozialpädagoge (Suchtprävention)
Klaus Hennig, Düsseldorf
Valeska Hepper, röm.-kath., ehrenamtlicher Mitarbeiterin in der
Aids-Hilfe Düsseldorf e.V.
Renate Hermanns, röm.-kath., Hepatitis-C-Selbsthilfe Düsseldorf
Br. Marco Herzog OFM, röm.-kath., Franziskanerkloster Düsseldorf
Helma Hesse-Lorenz, Team Übergangswohnheim für Frauen Düsseldorf
Guido Hilden, kath. Dipl. Theologe, Düsseldorf
Sigrun Hilland (Niederkrüchten), röm.-kath., Dipl.- Sozialpädagogin,
Krankenhaussozialdienst in Düsseldorf
Peter Hinz, Dipl.-Sozialpädagoge, Beschäftigungshilfe Düsseldorf
Heinz Hoff, Angestellter, Düsseldorf
Pastor Andreas Hoffmann (Neuss), alt-katholische Gemeinde Düsseldorf
Peter Hohermann, Lehrer, Düsseldorf
Pfarrer M. Hohmann, ev. Pfr. am Berufskolleg Düsseldorf
Bernhard Holecek, Rentner, Düsseldorf
Marita Holsinger, Team Übergangswohnheim für Frauen Düsseldorf
Pfarrer Dirk Holthaus, ev., Düsseldorf-Stadtmitte
W. Holzapfel, Bewährungshilfe Düsseldorf
Pfarrer Wilfried Hörri, ev., Düsseldorf-Unterrath
Pastor Wim Huismans (Mönchen-Gladbach / Solidaritäts-Unterschrift),
alt-kath., fiftyfifty-Verkäufer und Priester (ehemals Gemeinde Düsseldorf)
Birgit Hülsmann, Sozialarbeiterin in Düsseldorf
Heinrich Hunstiger, Krankenpfleger, Ambulanter Dienst der AHD e.V.
(tätig auch in der Krankenpflege Düsseldorfer Wohnungsloser)
Pfarrer Dr. Gottfried Hütter, ev., Düsseldorf
Gertrud Idems (Ratingen), Pflegedienstleitung Alten- und Pflegeheim,
Ordensgemeinschaft der Armen-Brüder, Sozialwerk e.V. Düsseldorf
Klaus Immig, Dipl.-Sozialpädagoge, Düsseldorfer Drogenhilfe e.V.
Kaplan Andreas Jansen, röm.-kath., Düsseldorf
Irmgardis Jäschke, Düsseldorf
Gabriele Jauernig, Team Übergangswohnheim für Frauen Düsseldorf
Pfarrer Jörg Jerzembeck-Kuhlmann, ev. Kirchengemeinde Düsseldorf-Heerdt
Alexandra Joas (Solingen), ev., Erzieherin, tätig in Düsseldorf
Kaisa Justus, Werbekauffrau, fifty fifty Düsseldorf
Prof. Dr. H. D. Kähler (Köln), Hochschullehrer an der FH Düsseldorf
Dorothée Kaiser, röm.-kath., Sozialpädagogin, Trebecafé Düsseldorf
Pfarrer Bodo Kaiser, ev., Düsseldorf-Unterrath
Pfarrerin Brigitte Kaudewitz, ev. Pfr. am Berufskolleg Elly-Heuss-Knapp
Düsseldorf
Pfarrer Johannes Kaulmann, röm.-kath. Marienkirche Düsseldorf
Klaus Kehrbusch, röm.-kath., Theologe & Diakon, kath. Verein
"Flingern Mobil e.V." Düsseldorf
Pfarrer Rainer Kemberg, ev. Zionskirchengemeinde Düsseldorf
Rüdiger Kerls-Kreß, kath., Gemeindereferent, Düsseldorf
Ingrid Khappen, Düsseldorf
Helmut Kiolbassa, Sozialpädagoge, tätig in der Aids-Hilfe Düsseldorf
e.V.
Holger Kirchhöfer, Sozialarbeiter, Altstadt-Armenküche Düsseldorf
Gerlinde Klaes, röm.-kath., Sozialpädagogin, Bezirkssozialarbeit
Diakonie Düsseldorf
Jasmin Klapproth, Team Übergangswohnheim für Frauen Düsseldorf
Peter Klauke, röm.-kath., Gemeindeassistent, Düsseldorf
Friedrich Wilhelm Klein, Wohnungslosenhilfe in Düsseldorf
Thomas Kloke, Polizist, Düsseldorf
Annemarie Klopp, röm.-kath., Kriminologin, kath. Gefängnisverein
Düsseldorf
Alexander Knapp, röm.-kath., Sozialarbeiter, Streetwork fiftyfifty
Düsseldorf
Pfarrer Klaus Dieter Knetsch, ev., Düsseldorf-Wersten
Vikarin Claudia Konnert, ev., Düsseldorf-Gerresheim
Pfarrer Carsten Körber, ev., Pfarrer in Düsseldorf
Pfarrer Georg Kraft, ev., Düsseldorf-Wersten
Br. Michael Krekelberg OFM, röm.-kath., Franziskanerkloster Düsseldorf
Annemarie Kricheldorf, röm.-kath., Gemeindereferentin, Düsseldorf
Vikar Gunnar Krüger, Düsseldorf-Heerdt
Pfarrerin Hannelore Kuhlmann, ev. Kirchengemeinde Düsseldorf-Heerdt
Prof.Dr. Almuth Künkel, Hochschulprofessorin, Fachhochschule Düsseldorf
Martin Kürble, röm.-kath., Pastoralreferent, St. Augustinus Düsseldorf
R. Küspert, Bewährungshelfer Düsseldorf
Manfred Lamers (Krefeld), Angest. Information, Wohnungslosenhilfe der
Ordensgemeinschaft der Armen Brüder, Düsseldorf
Ute Langen, röm.-kath., Sozialpädagogin i.A., Trebecafé Düsseldorf
Birgit Lehmann, Team Übergangswohnheim für Frauen Düsseldorf
Andrea Lenz, ev., Hepatitis-C-Selbsthilfe Düsseldorf
Karsten Lenz, Auszubildender in der Wohnungslosenhilfe Düsseldorf
Helmut Leonhard, Designer, Düsseldorf
Christa Lessel, röm.-kath., Erzieherin, Trebecafé Düsseldorf
Elke Leuchtenberg (Neuss), Dipl. Sozialarbeiterin, Ambulanter Dienst
der AHD e.V. (tätig auch in der Krankenpflege Düsseldorfer Wohnungsloser)
Georg Lingnau, röm.-kath., Pastoralreferent
Monika Lilge, röm.-kath., Gemeinde-Assistentin, Düsseldorf
Pfarrer Ulrich Lilie, ev., Diakoniebeauftragter, Friedenskirche
Düsseldorf
Pfarrer Robert Lindenbeck, ev. Pfarrer an der Berufsschule der JVA,
Düsseldorf
Pfarrer Herbert Lindenlauf, ev. Pfr. Berufskolleg Düsseldorf
Ilse Lippek, Sozialtherapeutin, Schulsozialarbeit Düsseldorf
Johanna Lochner, Küchenleitung Altstadt-Armenküche Düsseldorf
Uli Ludemann (Neuss), Dipl.-Sozialpädagoge, Wohnungslosenhilfe
Düsseldorf
Hedy Marder (Köln), Dipl.Sozialarbeiterin, Psychodrama-Ass.
(Drogenberatung in Düsseldorf)
Pfarrerin Dorothée Marquardt, Pfarrerin Stadtkirche, ev.
Johanneskirchengemeinde
Gisela Maßop, röm.-kath Gemeindereferentin, Pfarrverband
Unterrath/Lichtenbroich
Mayer Trudi Mayer, Düsseldorf
Anja Meierhöfer (Wuppertal), Dipl. Sozialpädagogin, tätig in der
Drogenhilfe Düsseldorf
Pfarrerin Sabine Menzfeld, Düsseldorf, ev. Pfr. An der
Albrecht-Dürer-Schule
Mathilde Metzmacher, Religionslehrerin, Düsseldorf
Bärbel Mevers, Rentnerin, Essen
Thomas Meyer, Sozialarbeiter, kath. Gefängnisverein Düsseldorf
Pfarrvikar Burkhard Moos, röm.-kath., St. Josef Düsseldorf-Oberbilk
Dorothea Müller, Hilden
Eckhard Müller, Dipl.-Pädagoge, AWO-Beratungsstelle für Haftentlassene
und ihre Familien Düsseldorf
Cornelia Nell, Erzieherin, Düsseldorf
Pfarrerin Michaela Nieland-Schuller, ev. Kirchengemeinde
Düsseldorf-Urdenbach
Michael Nikodem (Burscheid), Bewährungshelfer in Düsseldorf
Pfarrer Thorsten Nolting, Ev. Johanneskirchengemeinde Düsseldorf
Luci Nüsser, Meerbusch
M. Oette, ev., Arzt an der HIV-Ambulanz der Uni-Kliniken Düsseldorf
Rita Olaniyi, Team Übergangswohnheim für Frauen Düsseldorf
Peter Opiolka, röm.-kath., Lehrer, Liebfrauengemeinde Düsseldorf
Pastor Michael Opitz, ev., Ev. Johanneskirchengemeinde Düsseldorf
Pfarrerin Cornelia Oßwald, ev., Düsseldorf-Gerresheim
Hubert Ostendorf, röm.-kath., Dipl.-Religionspädagoge, Redaktion fifty
fifty Düsseldorf
Pastor Joachim Pannes, ev. Kirchengemeinde Gerresheim
Otti Pape, Sozialarbeiterin in Düsseldorf
Andreas Perschewski (Neuss), Dipl.-Sozialpädagoge, Wohnungslosenhilfe
Düsseldorf
Br. Frank Peters OFM, röm.-kath., Franziskanerkloster Düsseldorf
Regine Pflüger, Haan
Erik Pieck, Drucker / Anleiter, Beschäftigungshilfe Düsseldorf
Christian Piel, stellv. Küchenleitung Altstadt-Armenküche Düsseldorf
Britta Pieta (Eschweiler), röm.-kath., Sozialarbeiterin,
Wohnungslosenhilfe Düsseldorf
Maria Pixoto (Hilden), ev., Studentin, Trebecafé Düsseldorf
Pfarrerin Plaatje-Fricke, ev., Düsseldorf
Christel Powileit (Köln), ev., Sachgebietsleiterin Stadtteilladen
Düsseldorf-Flingern
Pia Pretschker-Sarji, Religionslehrerin, Düsseldorf
Pfarrer Ansgar Puff, röm.-kath., Düsseldorf-Oberbilk
Wolfgang Pursch (Mönchen-Gladbach), Berufsschullehrer am
Max-Weber-Berufskolleg Düsseldorf
Rolf Quatram (Duisburg), Dipl.-Sozialpädagoge, Wohnungslosenhilfe der
Ordensgemeinschaft der Armen Brüder, Düsseldorf
Pfarrer Ralf Jörg Raber,ev., Düsseldorf
Ulrich Rehwald, Sozialarbeiter, Ordensgemeinschaft der Armen Brüder /
Sozialwerke e.V., Düsseldorf
Annette Reinhober, Chemie-Laborantin, Düsseldorf
Herbert Rheinfels, KH Information, Wohnungslosenhilfe der
Ordensgemeinschaft der Armen Brüder, Düsseldorf
Martine Richli, Düsseldorf, Sozialpädagogin, Schulsozialarbeit
Dr. Michael Rieger, röm.-kath., Pastoralreferent, Düsseldorf
Prof. Dr. Klaus Riekenbrauck, Hochschullehrer an der FH Düsseldorf
Michael Riemey, röm.-kath. Dipl. Designer, M.A., Altenpflegehelfer
Rosel Riemey, röm.-kath., Dipl. Sozialarbeiterin
Pastor Herbert Rogmann (Tönisvorst), alt-katholische Gemeinde
Düsseldorf
Ute Röschlau, Sozialarbeiterin, AWO-Beratungsstelle für Haftentlassene
und ihre Familien Düsseldorf
Klaus Röskens (Viersen), ev. Dipl. Sozialpädagoge, Bewährungshelfer in
Düsseldorf
Antonius Rübbelke, Religionslehrer, Düsseldorf
Giesela Ruwwe, Sozialpädagogin, kath. Gefängnisverein
Maria Sager, Hausfrau, Ratingen
Gabi Samer, Sozialpädagogin, ev. Kirchengemeinde Düsseldorf-Urdenbach
Marion Samter, staatl. an. Masseurin und Bademeisterin
Ellen Scherrer, Leiterin des Hospizes am Evangelischen Krankenhaus
Düsseldorf
Steffi Scheunen, Düsseldorf, Lehrerin
Pfarrerin z.A. Doris Schlechtweg, Düsseldorf-Heerdt
Pfarrer Heinz Schmidt, röm.-kath., Dssdf-Unterrath/Lichtenbroich
Matthias Schmitz-Arenst, röm.-kath., Lehrer, Gemeinde St. Anna
Düsseldorf
Ulrich Schroeter, leitender Projektmanager im Jugendamt der Stadt
Düsseldorf
Peter Schulenberg, Düsseldorf
Br. Antonius Schütze OFM, röm.-kath., Franziskanerkloster Düsseldorf
Dorothee Schwirten, röm.-kath., Studentin, Trebecafé Düsseldorf
Pater Daniel Sembowski OFM, röm.-kath., Franziskanerkloster Düsseldorf
Pater Wolfgang Sieffert OP, röm.-kath., Dominikaner, Düsseldorf
Hanna Singer, Düsseldorf
Thomas Sonntag, Maler / Anleiter, Beschäftigungshilfe Düsseldorf
Pfarrer Dietrich Spandick, ev., Düsseldorf-Gerresheim
Gefängnispfarrer Reiner Spiegel, röm.-kath., Düsseldorf
Erika Steinborn, Düsseldorf
Pfarrer Rainer Steinhard, ev. Gefängnisseelsorger, JVA Düsseldorf
Stadtdechant Msgr. Rolf Steinhäuser, röm.-kath., Pfarrer von St.
Lambertus Düsseldorf
Pfarrer Reinhold Steinröder, röm.-kath. Gemeinde St. Michael Düsseldorf
Anke Stertzel, Sekretärin, Düsseldorf
Pfarrerin Marianne Stolz-Spickermann, ev. Kirchengemeinde Wersten
Siegfried Storchmann, Sozialarbeiter in Düsseldorf
Jens Strasdat, Dipl. Sozialarbeiter & Webdesigner, Drogenberatung
Düsseldorf
Pfarrerin Dr. Brigitte Strecker,ev., Düsseldorf, Pfr. im Schuldienst
Christiane Strunk, Dipl. Sozialarbeiterin & Psychodrama-Ass.,
Drogenhilfe Düsseldorf
Msgr. Peter Sülzen, röm.-kath. Priester, Düsseldorf
Susanne Richli, Grafikerin, Düsseldorf
Eva Szeibert, Düsseldorf
Erika Szittnick, Düsseldorf
Gerold Tappen(Neuss), röm.-kath., Krankenpflegehelfer,
Ordensgemeinschaft der Armen Brüder/ Sozialwerke e.V., Düsseldorf
Pfarrerin Doris Taschner, ev. Matthäi-Gemeinde Düsseldorf
Dr. Albert Theisen, röm.-kath., Ass.-Arzt an der HIV-Ambulanz der
Uni-Kliniken Düsseldorf
Shirin Toussi, Dipl.-Sozialpädagogin, Düsseldorfer Drogenhilfe e.V.
Stephan Trebing, Gärtner / Anleiter, Beschäftigungshilfe Düsseldorf
Barbara Trensch (Burscheid), Dipl. Sozialarbeiterin, Bewährungshilfe
Düsseldorf
Erwin Trenz, Sozialarbeiter, kath. Gefängnisverein Düsseldorf
Manfred Trinkl, ev., Dipl. Sozialpädagoge, Drogenhilfe Düsseldorf
Eva Troll, Haan
Ellen Uhlmann, Team Übergangswohnheim für Frauen Düsseldorf
Saadet Ülker, Verwaltungskraft in der Drogenhilfe Düsseldorf
Frauke Ullrich, Dipl. Sozialpädagogin (Drogenberatung) in Düsseldorf
Barbara R. Valadas, röm.-kath., Dipl. Oecotrophologin,
Wohnungslosenhilfe Düsseldorf
Vasilios Vasiladis, Kellner, Düsseldorf
Pfarrerin Adelheid Vitenius, Ev. Kreuzkirchengemeinde Düsseldorf
Brigitte Völker-Marong, Sozialpädagogin, Stadtteilladen
Düsseldorf-Flingern
Peter von der Forst, Geschäftsführer der AIDS-Hilfe Düsseldorf e.V.
Pfarrer Claus von Weiß, ev. Pfr. am Berufskolleg Düsseldorf
Br. Gregor L. Wagner OFM, röm.-kath., Franziskanerkloster Düsseldorf
Prof. Dr. Hans Waldenfels SJ, röm.-kath. Ordenspriester,
Fundamentaltheologe, Düsseldorf
Karin Walter, Düsseldorf
Pfarrer Bernd Otto Wegerhoff, Ev. Kreuzkirchengemeinde Düsseldorf
Christa Weiß, Düsseldorf
Katharina Wenzel, röm.-kath. Dipl.-Pädagogin in der Wohnungslosenhilfe,
Düsseldorf
M. Wenzel (Krefeld), röm.-kath., Sozialpädagogin, Trebecafé Düsseldorf
Br. Matthäus Werner, röm.-kath., Vorstand Ordensgemeinschaft der
Armen-Brüder, Sozialwerk e.V. Düsseldorf
Gerda Wetter, Verwaltungsangestellte, Düsseldorf
Pfarrer Dr. Hans Georg Wiedemann, ev. Markuskirchengemeinde Düsseldorf
Pfarrer Hartmut Wölk, ev. Klarenbach-Kirchengemeinde Düsseldorf
Heinz-Theo Wollschläger, röm.-kath., Diplom-Theologe, Geschäftsführer
für den Bereich Wohnungslosenhilfe, Ordensgemeinschaft der Armen-Brüder,
Sozialwerk e.V. Düsseldorf
Dirk Martin Wolters, Dipl. Sozialarbeiter & Dipl. Sozialpädagoge,
stllv. Geschäftsführer der Aids-Hilfe Düsseldorf e.V.
Pfarrerin Renate Zilian, Ev. Johanneskirchengemeinde Düsseldorf
Margret Zodras, Düsseldorf
Geleitwort der
Initiative "Ökumenische
Erklärung"
Ü |
ber 280 Menschen haben diese
Erklärung bislang unterschrieben, darunter 100 Düsseldorfer TheologInnen und
Ordensleute, annähernd 150 SozialarbeiterInnen, Diplom-Pädagogen,
Sozialwissenschaftler und andere sozial tätige Christen in unserer Stadt, sowie
30 weitere BürgerInnen und solidarische Unterstützer aus anderen Städten,
darunter der Schriftsteller Eugen Drewermann.
Wohnorte, im Einzelfall der
Arbeitsort und "bloße" Solidaritäts-Unterschriften sind in der Liste
leicht erkennbar. Zahlreiche Eingänge konnten wegen unzulänglicher Lesbarkeit
nicht berücksichtigt werden. Aus einigen Bereichen hörten wir, daß man wegen
der notwendigen städtischen Mittel für die soziale Arbeit von Unterschriften
absehe.
Zu den Unterzeichnern
gehören gewichtige Vertreter der Kirchen in Düsseldorf, u.a. der katholische
Stadtdechant Pfarrer Msgr. Rolf Steinhäuser, der Jesuit Pater Prof. Dr. Hans Waldenfels
SJ, der Ordensprovinzial der Franziskaner Pater Klaus-Josef Färber OFM, der ev.
Superindentent Pfarrer Gerhard Gericke und auch zahlreiche, in der Mehrheit
allerdings evangelische Gemeindepfarrer. Als prominenter Vertreter des sozialen
Katholizismus hat Probst E. Erlemann aus Möchengladbach seine Unterschrift
geschickt. Gegenüber dem Gefängnis-Seelsorger Reiner Spiegel hat ebenso der
röm.-kath. Weihbischof Dr. Friedhelm Hofmann mündlich ausdrücklich die Anliegen
der Erklärung unterstützt.
In Nordrhein-Westfalen ist
eine Ökumenische Erklärung dieser Art mit einer so breiten Unterstützung
unseres Wissens ein Novum. Wir wünschen uns, daß der Geist dieser Initiative
Kreise zieht. Weitere Unterschriften können noch bis Mitte 2000 an die
Anschrift der Initiative (Rückseite des Umschlags) geschickt werden.
Wie kam es zu dieser Erklärung ?
Einige Initiatoren aus den
Bereichen der Wohnungslosenhilfe und der Drogenarbeit waren erschüttert von den
Meldungen und dem Sprachstil des letzten Kommunalwahlkampfes. Sie hatten auch
Bilder vor Augen: Etwa der alte Alkoholiker, den ein junger privater Sicherheitsdienstler
respektlos "Opa" nannte und dann von seinem Sitzplatz wegzerrte...
Wohlwollende Mitchristen
beschwichtigten uns, obwohl sie die Erklärung befürworteten. Nach den Wahlen
würde alles ganz sicher vergessen sein. Aktuell deutet jedoch alles darauf hin,
daß populistische Wahlkampfversprechen, die ohne kostenaufwendige Anstrengungen
und mühevolle Planungsarbeit leicht umzusetzen sind, auch wirklich erfüllt werden
sollen. Unsere Sorge scheint leider allzu berechtigt zu sein.
An wen wir uns wenden
Wir wenden uns
überparteilich an alle politischen Entscheidungsträger, so sie in der christlich-abendländischen
Tradition - in deren grundlegenden "Selbstverständlichkeiten" und feinen
Sitten - ein Zuhause haben.
Wir wenden uns an den
Oberbürgermeister mit der Bitte, Sprache und Inhalte der genannten
Wahlkampfaussagen zurückzunehmen. Wir appellieren an wertkonservative und
sozial aktive Mitglieder innerhalb der Christdemokratie, die solidarischen
Grundwerte ihres christlich geprägten Herkommens unverstellt auch nach außen
zur Geltung zu bringen. Wir appellieren an die Liberalen, Bürgerrechte und die
liberalen Errungenschaften der bürgerlichen Tradition ausnahmslos für alle
Bürger unserer Stadt zu sichern, statt sie an materielle Besitzstände u.a. zu
koppeln. Wir appellieren an Sozialdemokraten, diese Erklärung nicht
selbstgerecht im Sinne eines vermeintlichen Monopols solidarischer Politik zu
vereinnahmen. Die Fragen und Prüfsteine gelten ihnen wie allen anderen Adressaten.
Die "Punkte" der Erklärung
Im Sinne aller
Unterzeichnenden kann grundsätzlich nur der genaue Wortlaut der Erklärung
zitiert werden. Alle weiteren Äußerungen - einschließlich dieses Geleitwortes -
sind dagegen als namentliche Stellungnahmen kenntlich zu machen.
Wesentliche Punkte der
Erklärung sind:
1. KommunalpolitikerInnen
tragen Verantwortung dafür, welche Signale und Sprachspiele sie hinsichtlich
des konkreten Zusammenlebens von Menschen in die Bevölkerung hineintransportieren
und welche Feindbilder sie direkt oder indirekt schüren.
2. Die Gegenwart von Armen,
Wohnungslosen und Suchtkranken in unserer reichen Stadt darf nicht auf
unverhältnismäßige Weise zum "brennenden" Hauptproblem der Gesamtbevölkerung
hochstilisiert werden. Solche "Prioritäten" sind einfach, aber auch
gefährlich für ein öffentliches Klima der Achtsamkeit.
3. Bürgerrechte sind nicht
teilbar. Es gibt keine Bürger zweiter Klasse. Wir sehen keinen zwingenden
Handlungsbedarf, das Stadtbild Düsseldorfs durch Ordnungs- und Sicherheitsmaßnahmen
zu prägen, die über das allgemeine Strafgesetz hinausgehen. Vertrauen sollte in
die öffentlich beauftragten Frauen und Männer im Polizeidienst investiert
werden, die umfassend - auch psychologisch - geschult sind und auf die Achtung
der elementaren Grundrechtsartikel verpflichtet werden.
4. AlkoholikerInnen mit
hohem sozialen Status und wohnungslose Suchtkranke müssen in der Quintessenz -
unter Berücksichtigung unterschiedlicher Lebensumstände - sozial gerecht
gleichbehandelt werden.
5. Drogenpolitik ist keine
Frage ideologischer Dogmen oder werbewirksamer Behauptungen. Es ist fachlich
wie konkret zu fragen, wie bsplw. Leiden, traurige sowie kostspielige Neuinfektionen
mit HIV oder Hepatitis-Viren und Sterbefälle faktisch verringert werden.
6. Wir erwarten von
politisch Verantwortlichen eine reife Persönlichkeit, die menschliches
Scheitern individuell und differenziert von der Innenseite her wahrzunehmen
vermag - statt plakativ und kollektiv äußere "Szenen" auf der
politischen Entscheidungsbühne vorzuführen.
Christentum ist kein süßes Weihnachtsgeklingel
Aus dem Evangelium lassen
sich verbindliche Grundhaltungen und Werte ableiten, die keineswegs harmlos mit
allen gesellschaftlichen Entwicklungen zu harmonisieren sind. Entsprechend hat
der Papst Entwicklungslinien unter dem Vorzeichen der neo-liberalistischen Wirtschaftsdoktrin
oftmals scharf kritisiert. Die beiden Großkirchen haben in der Bundesrepublik
ihr gemeinsames Sozialwort vorgelegt.
Diese Düsseldorfer
Ökumenische Erklärung versteht sich als Ausdruck eines streitbaren Christentums,
wo es um die Belange von Schwachen geht. Unsere Sorge betrifft das öffentliche
Klima gegenüber jenen Gruppen, in denen sich nach dem Matthäus-Evangelium
(25,31-46) maßgeblich und gewissermaßen als "Ernstfall" die Gegenwart
des "Menschensohnes" zeigt. Menschen scheitern - im Sinne des
modernen Erfolgsmaßstabes - nicht aus heiterem Himmel. Populären Stärke-Parolen
gegenüber möchten wir auf christlicher Grundlage - mit Herz und Vernunft -
einer solidarischen Vision zum Wort verhelfen.
Unsere Antriebsfeder, die
Vision des Evangeliums von einem möglichen geschwisterlichen Zusammenleben von
Menschen, ist stärker als das parteipolitische Tagesgeschäft. Mit dem Ernst und
der kraftvollen Energie des Evangeliums wird die gegenwärtige Gesellschaft rechnen
müssen. Wir werden auch zukünftig wachsam und konstruktiv sein. Wir werden
dabei Geschehnisse in unserer Stadt in Gemeinden und in der überregionalen
Öffentlichkeit bekanntmachen. Wir wollen konkret und mit den Mitteln des
Rechtsstaates - z.B. durch das Einschalten von Rechtsanwälten - Lobby schaffen,
wo Bürgerrechte von Wehrlosen und Armen mißachtet werden.
Kenntnis des leibhaftigen Lebens, soziale Fachkompetenz und Professionalität
sind Erfordernisse der Liebe
Diese Erklärung spiegelt
keine idealistischen "Jesus-Latschen-Träumer". Wir stilisieren Wohnungslose
oder Suchtkranke nicht auf platte Weise zu Märtyrern oder gar Heiligen. Die meisten
UnterzeichnerInnen haben allerdings durch ihren Berufsalltag mehr Ahnung von
den Geschichten der Mitmenschen aus diesen Gruppen als z.B. durchschnittliche
PolitikerInnen. Sie weigern sich auch deshalb, süchtige Lebensentwürfe oder
unsoziales Verhalten isoliert und publikumswirksam auf sogenannte
"Randgruppen" zu projezieren.
Im Kreis der
Unterzeichnenden ist ein gehöriges Maß an Kenntnis sozialer Lebenswirklichkeiten
und beruflicher Fachkompetenz vertreten. Das betrifft ausdrücklich die Bereiche
"Wohnungslosigkeit" und "Sucht". Deshalb möchten wir auf
der Basis christlicher Werte ausdrücklich Rationalität und modernes "Know
how" einfordern. Zum Beispiel wird in Düsseldorf schlagwortartig immer
wieder ein sogenanntes "Methadon sofort"-Programm als relevante,
großartige Lösung von Drogenproblemen kommunalpolitisch propagiert. Meist wird
dieser kleine Baustein dann sogar als wirksame Alternative zu anderen
Strategien der Leidensverminderung angepriesen. Aus fachlicher Sicht stellt
sich bei diesem immer wieder aufgelegten kommunalen Mythos schnell heraus: Es
handelt sich allenfalls um eine kleine, zielgruppengerechte Erweiterung des
Hilfsangebots. Ein solches Ersatzstoff-Sofortprogramm ist im Rahmen der
geltenden betäubungsrechtlichen Bestimmungen vom Gesetzgeber her überhaupt gar
nicht realisierbar, insofern man die bestehenden Möglichkeiten der ärztlichen
Substitution sinnvoll erweitern will. Schließlich wäre aus suchtmedizinischer
Sicht ein niedrigschwelliges Methadon-Sofort-Programm z.B. im Vergleich zum
Modell-Konzept einer ärztlich begleiteten Originalstoff-Abgabe sogar
ausgesprochen gefährlich für die potentiellen TeilnehmerInnen. Man sieht: Hier
wird einfach munter drauf los behauptet statt mit Fachleuten fundierte Lösungen
zu erarbeiten.
Die Politik muß lernen,
konstruktiv mit scheinbarer Ohnmacht umzugehen. Es geht z.B. bei der Opiatsucht
um Lebensgeschichten in ihrer ganzen Tiefe, nicht um Programme, die mit ein
paar Code-Eingaben umgestellt werden könnten. Hier werden schnelle und griffige
Lösungen schnell zu einem anmaßenden "Lieber Gott spielen".
Die meisten
sozialberuflichen UnterzeichnerInnen sind mit schwierigsten Verhaltensweisen
und Persönlichkeitsbildern - z.B. im Rahmen anstrengender Drogen-Sozialarbeit -
wesentlich vertrauter als die meisten Politiker oder der Bevölkerungsdurchschnitt.
Das macht ihre Parteinahme um so glaubwürdiger. Auf diese Weise ergänzen sie
den formulierten Anspruch des Evangeliums durch das Kriterium fachlicher und
sozialer Kompetenz. Beides gehört zwingend zueinander.
Wer braucht Feindbilder? - oder:
Von Sprachverrohung und von der Verantwortung politischer
Repräsentanten
Wer sich den neuen
Sprachgebrauch ansieht, der etwa Wörter wie "Penner" und
"Pennertum" in politische Verlautbarungen bringt, der muß sich
fragen: Wissen Politiker, was sie da anstellen, welche Zielscheiben sie
aufstellen? Wissen sie, daß sie sich billig zu habenden Beifall erhaschen,
indem Zuhörer nickend und erleichtert feststellen: "Ich bin nicht so wie
die da. Ich bin nicht so verkommen. Ich bin kein ,Penner`, ich trage anständige,
sogar modische Kleidung, wenn ich in die feinen Straßen gehe. Ich bin nicht
assozial. Ich bekomme mein Leben auf die Reihe. Ich bin kein Versager. Ich bin
nicht süchtig..."
Gewollt oder ungewollt wird
immer wieder in der Geschichte der Menschen ein Sündenbock-Mechanismus
geschürt. Bestimmte Gruppen sind dann "an allem Unglück Schuld". Das
eigene Selbstwertgefühl ist dabei "kostenlos" gesteigert. Die
"Sauberen" und Erfolgreichen haben ein neues Gemeinschaftsgefühl. Den
Bürgern gegenüber hat man einen Ausschnitt der Alltagsprobleme zum riesigen
Hauptproblem aufgebauscht. So sind sie abgelenkt, zufriedengestellt und wissen,
daß man was tut, auch für sie.
Psychologisch steht dagegen
- wie im Wort Jesu vom "Splitter" im Augen der anderen - fest: Wer
Feindbildchen und Feindbilder braucht - "den Süchtigen, "den
Alkoholiker", "den Assozialen"-, der verdeckt damit unbewußt
einen gehörigen Schatten, z.B. an eigener Sucht und süchtiger Lebensgestaltung
oder an eigener unsozialer Grundhaltung. Um so aggressiver und plakativer die
Feindbilder ("die Penner", "die Junkie-Szene"...) sind, um
so größer muß regelmäßig dieser verdrängte eigene Schatten der Selbstgerechten
vermutet werden.
Das ist einer der Gründe,
warum die Erklärung im Einklang mit der Lebensweisheit Jesu und der modernen
Anthropologie den Suchtbegriff und süchtige Lebenskonzepte nicht auf den
Gebrauch von Alkohol oder anderen gefährlichen Drogen reduziert.
"Schön und häßlich, reich und arm" - oder:
Wir erwarten von der Kommunalpolitik solidarische Zielsetzungen für
unsere Stadt
Christen haben in einer am
äußeren Erfolg orientierten Konsumgesellschaft von Jesus her andere Wertbilder
von "schön und häßlich", "reich und arm", "stark und
schwach". Das spiegelt der Schluß der Ökumenischen Erklärung.
Im Sinne des Evangeliums
sind beispielsweise Ellenbogen-Konkurrenz, Agitation und Vorteilsverschaffung
auf Kosten von weniger durchsetzungsfähigen Minderheiten schwächlich, häßlich
und ein ausgewiesenes Armutszeugnis. Reichtum, Schönheit und kraftvolle Kostbarkeit
sind dagegen im Sinne Jesu immer seelischer Reichtum und die Schönheit des
Menschen, der lieben kann, der einen Weg der Solidarität versucht. Hier geht es
um kreative Kompetenzen aus der Liebe heraus. Dazu gehört die Fähigkeit zum
unterscheidenden Verstehen, zum Mitgefühl und zur helfenden Intelligenz.
Deshalb erwarten Christen
von der politischen Führung der Stadt die Vorgabe solidarischer Zielsetzungen.
Etwa: In diesem Jahr soll in Düsseldorf kein Obdachloser erfrieren. Der Oberbürgermeister
könnte öffentlich zum Winterbeginn auffordern: "Bürger, schaut nicht weg,
wenn an der Straße ein Mensch mit Fieber liegt und Hilfe braucht!" Oder:
Wir wollen in den sogenannten Brennpunkten unserer Stadt spürbar das Klima
verbessern. Kinder und Jugendliche sollen menschlich, kulturell und pädagogisch
so begleitet werden, daß sie nicht absehbar zu Klienten von Drogenberatern
werden. Auch dazu kann die Politik beitragen.
"Das christliche Bekenntnis stellt den seelischen Reichtum von
Menschen über alle anderen Güter. Dieser seelische Reichtum zeigt sich auch in
einer solidarischen Haltung gegenüber sogenannten Randgruppen und Außenseitern.
Unsere Erklärung an alle kommunalpolitisch verantwortlichen in Düsseldorf
versteht sich als Ermutigung, die öffentlich Kultur eines solchen Reichtums
nach allen Kräften zu fördern."
Düsseldorf, im Dezember 1999
Peter Bürger
(Dipl.Theologe,
Krankenpfleger / Ref. "Drogen & Substitution", AIDS-Hilfe
Düsseldorf e.V.)
Holger Kirchhöfer,
(Dipl.Sozialarbeiter /
Sprecher des Initiativkreises "Armut in Düsseldorf")
Hubert Ostendorf
(Dipl.Religionspädagoge /
Straßenmagazin fiftyfifty Düsseldorf)