Wohnungs-Demo im Schlafsack

Demonstranten fordern preiswerten Wohnraum in Düsseldorf

VON THORSTEN BREITKOPF

 

Mehrere Dutzend Menschen haben gestern mit der Protestaktion „Sleep out“ gegen die Wohnungsnot in Düsseldorf demonstriert. Organisator der bis in den Abend laufenden Protestaktion war das Bündnis bezahlbarer Wohnraum in der NRW-Landeshauptstadt, dem auch die Obdachlosenhilfe fiftyfifty, AStA, Verdi und die katholische Arbeitnehmerbewegung oder die Altstadt-Armenküche angehören.

 

Die Aktion mit Schlafsäcken und Isomatten fand vor dem Schloss-Turm statt. Die Teilnehmer kritisierten den nach ihren Angaben bestehenden „Mietwahnsinn“ auf dem Wohnungsmarkt. Das Bündnis forderte die Stadt Düsseldorf auf, in aktuelle Bauvorhaben einzugreifen und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Instrumente stünden der Kommune zur Verfügung, hieß es von den Demonstranten. „Düsseldorf ist nicht nur die Stadt der Schönen und Reichen“, sagte Oliver Ongaro von fiftyfifty.

 

FDP-Bürgermeister Marie-Agnes Strack-Zimmermann reagierte ironisch auf die Kritik. „Wir empfehlen, den wenigen Demonstranten vor dem Schlossturm doch 500 Meter rheinaufwärts zu ziehen und bei Ministerpräsidentin Hannelore Kraft zu klingeln. Dort sind Sie an der richtigen Adresse, denn dort liegt das Geld für Sozialwohnungen“, sagte Strack-Zimmermann. Sie erwarte von der rot-grünen Landesregierung eine Wohnungsbauförderung, die für Bauherren wirklich attraktiv sei. Die Höhe der Fördermittel in NRW sei lächerlich. Das Zehnfache für Großstädte sei erforderlich, teilte die FDP-Politikerin mit.

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Publikation

Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH

Lokalausgabe

Rheinische Post Düsseldorf

Erscheinungstag

Freitag, den 30. November 2012

Seite 32

 

 

http://www.centertv.de/mediathek/wohnraum/

 

unter "Kompakt":

http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/rueckschau/2012/11/29/lokalzeit_duesseldorf.xml