Verkehrsverbund VRR führt Sozialticket ein
VON KLAUS PETER KÜHN
düsseldorf Hartz-IV-Empfänger und Bürger mit geringfügigem
Einkommen können ab 1. August an Rhein und Ruhr zu einem
günstigen Sondertarif Bus und Bahn fahren. Dies erfuhr unsere
Zeitung aus Kreisen des Verkehrsverbunds Rhein Ruhr (VRR). Das
Ticket wird voraussichtlich nur in einem Jahresabonnement
erhältlich sein und pro Monat 20 bis 25 Euro kosten. Das von der
Stadt Dortmund zum Preis von 15Euro angebotene Sozialticket gilt
als nicht kostendeckend.
Der vergünstigte Tarif soll in den Grenzen der jeweiligen
Kommune (Preisstufe A) gelten, in der der Bürger wohnt. Das
preiswerteste reguläre Monatsticket der Preisstufe A kostet beim
VRR derzeit 35,83Euro ("Ticket 1000", gültig ab 9Uhr im Abo).
Anspruch auf ein Sozialticket sollen Hartz-IV-Bezieher sowie
Berufstätige haben, deren Einkommen nicht mehr als zehn Prozent
über dem Hartz-IV-Regelsatz plus Wohngeld liegt.
Das Sozialticket ist offenbar das erste Ergebnis der neuen
schwarz-grünen Zusammenarbeit im "Parlament" des VRR, die
CDU-Fraktionschef Frank Heidenreich und sein Kollege von den
Grünen, Mario Krüger, am 1.Februar vorstellen wollen.
In der so genannten Verbandsversammlung des VRR hatten sich als
Folge des neuen Kommunalwahlrechts die Mehrheitsverhältnisse
verschoben (31 Sitze CDU, 30 SPD, acht Grüne, drei FDP). Dem
Projekt eines Sozialtickets stimmte die Union bei den Gesprächen
mit den Grünen zu, als klar war, dass auch Geringverdiener
einbezogen werden.
Zu den verabredeten gemeinsamen Projekten gehört neben dem
Sozialticket die Reaktivierung der Regionalbahnstrecke
Duisburg-Wedau - Ratingen - Düsseldorf.
Schwarz-grüne Koalition im "Parlament" des VRR
- /KLAUS PETER KÜHN
Quelle:
Verlag: Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH
Publikation: Rheinische Post Düsseldorf
Ausgabe: Nr.22
Datum: Mittwoch, den 27. Januar 2010
Seite: Nr.1