Podiumsdiskussion über Wohnraum in Düsseldorf

VON CLAUS HOFFMANN-GÜTH - zuletzt aktualisiert: 17.10.2012 - 11:02

Düsseldorf (RP). Gibt es zu wenig Flächenreserven für Wohnbau? Über das Thema "Bezahlbarer Wohnraum in Düsseldorf – aktuelle Lage und Perspektiven" diskutierten sechs Vertreter aus Politik, Verwaltung und Bauwirtschaft gestern im Kirchenraum der Diakonie Düsseldorf. Eingeladen hatte der Bund Deutscher Architekten (BDA), für den Thomas Beucker die Podiumsdiskussion moderierte. Ausgangsthese war, dass in Düsseldorf "zu wenig bezahlbarer Wohnraum vorhanden und gefördert wird", so Ursula Ringleben, Vorstand BDA.

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Wohnungsmarkt: Düsseldorfer protestieren

Wohnungsmarkt: Düsseldorfer protestieren

Wohnungsmarkt: Düsseldorfer protestieren

Wohnungsmarkt: Düsseldorfer protestieren

Wohnungsmarkt: Düsseldorfer protestieren  

Die 100 Zuhörer erlebten eine Diskussion mit vielen Teilaspekten: So sieht Wohnungsamtsleiter Thomas Nowatius trotz der Tatsache, dass 60 Prozent des Wohnungsbestandes in Düsseldorf älter als 60 Jahre sei, es als "Aufgabe der Investoren an, Bauprojekte abzurufen. Die Stadt muss Grundstücke ausweisen, das Wohnungsamt unterstützt." Kay Noell, Stadtplaner für Wohnungsbau im Ministerium Bauen und Verkehr NRW betonte, dass das Land jährlich 850 Millionen Euro im Wohnraumförderprogramm zur Verfügung stelle, Düsseldorf jedoch die Hälfte der zugeteilten Mittel anders als viele anderen Landesstädten nicht abgerufen habe. Rheinwohnungsbau Geschäftsführer Thomas Hummelsbeck zeigte am Beispiel des Schlesischen Viertels in Lierenfeld, dass geförderter Wohnungsbau und Wohneigentum in einem Quartier funktionieren können.

Die Wirtschaftlichkeit und damit bezahlbare Mieten unter zehn Euro ließen sich jedoch nur durch Bau auf eigenen (nicht gekauften Grundstücken) realisieren. Die Fertigstellung geförderter Wohnungen geht zurück (weniger als 100 Wohnungen 2011). Antonia Frey, Ratsmitglied für Bündnis 90/Die Grünen verlangt daher eine "aktive Wohnungsmarktpolitik der Stadt." Auch Zuhörer beteiligten sich an der Diskussion, darunter der Düsseldorfer Makler Wulff Aengevelt: Nach Realisierung aller Wohnbaumaßnahmen seien die Flächenreserven aufgebraucht. Raum für weiteren Wohnbau fehle dann.

http://www.rp-online.de/region-duesseldorf/duesseldorf/nachrichten/podiumsdiskussion-ueber-wohnraum-in-duesseldorf-1.3033595

 

 

 

 

Düsseldorfer Stadtpost

SPD-Ratsherr und Stadt streiten über Wohnzahlen

 

(arl) Eine kompliziert formulierte Richtigstellung der Stadt hat den Spott von SPD-Ratsherr Andreas Rimkus auf sich gezogen. Die Verwaltung hatte eine Äußerung von Rimkus widerlegen wollen, nach der 50 Prozent der Düsseldorfer Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein haben. Laut Verwaltung ist dies falsch. Richtig sei, dass 35 Prozent in der „Einkommensgruppe A“ einen solchen Anspruch hätten, zudem 15 Prozent in der einkommensstärkeren Gruppe B. Rimkus kommentierte: „So, jetzt wissen wir es: 35 Prozent und 15 Prozent ist nicht das gleiche wie 50 Prozent - zumindest nicht aus Sicht der Stadt.“

 

 

 

 

Publikation     Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH

Lokalausgabe    Rheinische Post Düsseldorf

Erscheinungstag         Dienstag, den 16. Oktober 2012

Seite   23

 

 

 

Düsseldorfer Stadtpost

CDU sieht weder Immobilienblase noch Wohnungsproblem

 

(nic) Angesichts der Eindrücke von der Münchener Immobilienmesse Expo Real zeigt sich die CDU-Ratsfraktion in Düsseldorf zufrieden mit dem hiesigen Wohnungsmarkt. Es gebe weder ein Wohnungsproblem noch eine Immobilienblase, erklärte die CDU. Der Wohnungsneubau in allen Preislagen werde in den nächsten Jahren nicht nachlassen. Experten hätten den Politikern bei Gesprächen auf der Messe versichert, Düsseldorf sei nach wie vor ein gutes und sinnvolles Ziel von Investitionen, die den Markt aber nicht überhitzten, erklärte Ratsherr Alexander Fils. Als entscheidender Standortvorteil gelte dabei die Schuldenfreiheit der Stadt.

 

 

Publikation     Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH

Lokalausgabe    Rheinische Post Düsseldorf

Erscheinungstag         Samstag, den 13. Oktober 2012

Seite   29

 

 

Mehr Wohnungen in Grafental: Lob und Kritik

VON DENISA RICHTERS - zuletzt aktualisiert: 12.10.2012

Düsseldorf (RP). Die Ankündigung von OB Dirk Elbers (CDU), dass beim Projekt Grafental in Flingern 600 Wohneinheiten mehr als die bisher geplanten 1000 entstehen sollen, löst in der Politik unterschiedliche Reaktionen aus: Während die CDU das als guten Vorstoß begrüßt, kritisiert sie SPD die Angaben als zu vage.

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Elbers hatte bei der städtischen Präsentation auf der Münchner Immobilienmesse Expo Real gesagt, sich kurz zuvor mit dem Investor von Grafental darauf geeinigt zu haben, statt Büros etwa 600 zusätzliche Wohnungen auf dem Areal südlich der Metro zu errichten. Für einen Teil dieser Wohnungen solle eine Mietpreisbindung von unter zehn Euro pro Quadratmeter gelten. Details werden laut Elbers noch verhandelt. Planungsdezernent Gregor Bonin sagte zudem, dass Mietpreisbindungen standardisiert in Planungsverfahren eingebaut werden sollen.

Endlich habe auch die Stadtspitze das wohnungspolitische Steuerungsinstrument der Mietpreisbindungen entdeckt, sagt Andreas Rimkus, wohnungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. "Leider nutzt sie es jedoch nur sehr verhalten. In der vagen Ankündigung zu Grafental ist jedenfalls kein richtiger Kurswechsel erkennbar." Ein Kaltmietpreis von fast zehn Euro sei für viele Bürger nicht bezahlbar. Immerhin habe jeder zweite Düsseldorfer Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein. Rimkus fordert bei Neubauvorhaben eine Quote von 30 Prozent für sozial geförderten Wohnungsbau.

Klaus-Dieter Lukaschewski, Wohnungs-Experte der CDU-Fraktion, lobt die Vereinbarung zwischen Stadtspitze und Investor. "Eine Zwangsregelung über starre Quoten hätte diesen Erfolg ganz sicher nicht gebracht." Diese Forderung von Rot-Grün sei "marktferne Gängelung", die dazu führe, dass keiner mehr bauen wolle.

http://www.rp-online.de/region-duesseldorf/duesseldorf/nachrichten/mehr-wohnungen-in-grafental-lob-und-kritik-1.3028280