Plakataktion im Kampf um Sozialticket


(jup) 200 neue Plakate mit dem Spruch “Her mit dem Sozialticket - Mobilität für alle“ zieren seit gestern das Stadtgebiet. Pünktlich zur Kommunalwahl will ein Bündnis aus verschiedenen Organisationen und Vereinen ein verbilligtes Monatsticket für Bedürftige wieder verstärkt in die Diskussion rücken. 15 Euro soll das Ticket kosten, mit dem der Inhaber rund um die Uhr einen Monat lang die öffentlichen Verkehrsmittel innerhalb von Düsseldorf nutzen können soll.


11,23 Euro bekommen Menschen, die vom Staat finanziell unterstützt werden, bislang im Monat für Fahrtkosten. Das sei zu wenig, findet Heinz Siepenkothen von Verdi Erwerbslose. „Mobilität ist ein Grundrecht“, erklärte er gestern vor dem ersten Plakat an der Kölner Straße. „Mit 11,23 Euro kann ich gerade mal drei Fahrten bezahlen.“ Deshalb setzt sich Verdi mit der Diakonie, der Altstadt-Armenküche, der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung, der Obdachlosen-Zeitung fiftyfifty und des Mittwochsfrühstücks der Erwerbslosen im Zakk schon seit zehn Jahren für ein Sozialticket ein.


Für die gemeinsame Plakataktion sei jetzt ein guter Zeitpunkt, sagte Holger Kirchhöfer von der Armenküche: „Wir hoffen, vor der Wahl noch einmal ordentlich Druck machen zu können.“ Für das Ticket sind SPD, Grüne und Linke, dagegen FDP und CDU. Das Argument der Gegner: Das Vorhaben sei zu teuer. Das lässt Kirchhöfer aber nicht gelten. Das Ticket würde die Stadt zwar zwei bis drei Millionen Euro kosten, aber andere Städte wie Köln oder Düren könnten sich das auch leisten - und Düsseldorf sei schließlich schuldenfrei.


„Es geht uns nicht vorrangig um Hartz-IV-Empfänger, sondern vor allem um Rentner und andere Pflegebedürftige“, ergänzte Marita Lanze von der Katholischen Arbeitnehmerbewegung.


Quelle:
Verlag: Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH
Publikation: Rheinische Post Düsseldorf
Ausgabe: Nr.185
Datum: Mittwoch, den 12. August 2009
Seite: Nr.30

(Vertreter der Organisation vor dem Plakat an der Kölner Straße r p-foto: bauer)

 

 

 Plakataktion pro Sozialticket


Ein Bündnis aus Diakonie, Altstadt-Armenküche, KAB, fiftyfifty und Verdi präsentiert erstmals ein Plakat, das bis zur Kommunalwahl 200 Mal im Stadtgebiet gezeigt wird.

Rheinische Post Düsseldorf
Dienstag, den 11. August 2009