Stadt setzt beim Wohnungsmarkt auf flexible Quote

21.03.2013 | 00:16 Uhr

Düsseldorf. Sichtlich bemüht, die bereits gestern in der NRZ geäußerte Kritik am neuen Wohnungsbaukonzept der Stadtspitze abzuschwächen, korrigierte OB Dirk Elbers gestern Pläne für einen Hochbau auf der Tuchtinsel und Wohnhochhäuser in der Stadt. Es werde „nur punktuell und an ausgesuchten Stellen“ über Hochhäuser nachgedacht. Elbers stellte gestern den Politikern von drei Ausschüssen das mehr als 110 Seiten starke „Handlungskonzept für den Wohnungsmarkt“ vor.

http://www.derwesten.de/nrz/staedte/duesseldorf/stadt-setzt-beim-wohnungsmarkt-auf-flexible-quote-id7749490.html

 

 

 

Breite Kritik an Hochhausplänen der Stadt

19.03.2013 | 18:07 Uhr

Das Wohn-Hochhaus "Portobello" Foto: Lars Heidrich / WAZ FotoPoolFoto: Lars Heidrich

In Düsseldorf fehlen rund 20 000 bezahlbare und geförderte Mietwohnungen. Mit Spannung wird daher das neue Konzept der Stadtverwaltung zur Zukunft des Wohnens erwartet, das heute ab 16 Uhr im Rathaus von OB Dirk Elbers präsentiert werden wird. Elbers hatte allerdings bereits auf der Immobilienmesse in Cannes anklingen lassen, dass die Stadt auf Wohnhochhäuser setzt.

Vier insgesamt sind bereits im Quartier Central und an der ehemaligen Post an der Erkrather / Moskauer Straße, dem so genanten („Quartier M“) vorgesehen. Zu diesen Hochhausplänen gibt es aber bereits heftige Kritik.

Die Parteien erhalten das „Handlungskonzept Wohnungsbau“ erst in der heutigen Sitzung. Nach Informationen der NRZ werden die Empfehlungen der Verwaltung unter anderem eine „flexible Quote“ beim Wohnungsbau von 20 Prozent ab 100 Einheiten vorschlagen. Das bedeutet, dass die Stadt bei einem Neubaugebiet zwar zunächst 20 Prozent aller Wohnungen als geförderte Einheiten vorgibt, Investoren aber weniger bauen können. Zudem soll die wie bisher die Eigentumsbildung gestärkt werden, allerdings können sich nur Menschen mit krisensicheren Berufen Kreditzahlungen über 20 Jahre und mehr leisten.

Außerdem bietet die Stadt Investoren für Mietwohnungen einen günstigen Kredit bei niedrigen Zinsen für 20 Jahre, die Miete von 8,50 Euro wird auf zehn Jahre festgeschrieben.

Pläne für die Tuchtinsel

Auch ein Büro- und Wohn-Hochhaus auf der Tuchtinsel an der Schadowstraße hatte OB Elbers auf der Messe in Cannes ins Spiel gebracht. Dazu gibt es laut den Grünen bisher drei städtische Unterlagen: Im Wettbewerbsentwurf vom Büro Molestna ist ein 35 Meter hohes Gebäude eingetragen. In einem B-PlanEntwurf sind an dieser Stelle nur 26 Meter Höhe eingetragen. SPD-Fraktionschef Markus Raub kritisiert, OB Elbers habe in Cannes einen weit höheren, 15-geschossigen Bau auf der Tuchtinsel vorgestellt, ohne das dies zuvor in politischen Gremien diskutiert wurde. Ein Hochhaus dort verstelle zudem die stadtplanerisch wichtige Sichtachse auf Schauspielhaus und Dreischeiben-Haus, moniert Bürgermeisterin Gudrun Hock (SPD).

„Da gibt es keine soziale Kontrolle“

„In Wohngebäuden mit mehr als fünf Etagen kennt man keine Nachbarn mehr, da gibt es keine sozialen Kontakte und keine Kontrolle, das zeigen Erfahrungen aus vielen Bauten“, mahnt Hartmut Miksch, Vorsitzender der Architektenkammer NRW. „Wohnhochhäuser sind nur unproblematisch als hochpreisige Objekte in Vorzugslagen“, wie etwa die geplanten „Königskinder“ im Medienhafen an der Speditionstraße. Der Architekt erinnert zudem an das Baurecht: Hochhäuser brauchen sehr große „Abstandsflächen“, die frei bleiben müssen. Auf der gleichen Fläche eines solchen Hochbaus könne man deshalb ebenso viele Menschen in fünfgeschossigen Bauten unterbringen.

Nur für gut verdienende Mieter

Auch Jörg Schnorrenberger, Vorsitzender im Ring Deutscher Makler, betont: Bauten mit mehr als sieben Etagen „funktionieren nur mit hochwertigen Wohnungen, etwa mit einer Concierge. Den Mietern muss egal sein, was der Aufzug kostet. Ich bin zuversichtlich, dass in Derendorf ein tolles Projekt entsteht, aber sehr skeptisch gegenüber dem Hochhaus am Bahnhof. Aber ich kann mir Hochhäuser in Friedrichstadt oder am Rhein vorstellen.“

Skepsis auch beim wohnungspolitischen Sprecher der SPD, Andreas Rimkus: „Das funktioniert nur bei teuren Mieten und Preisen. Über einzelne Bauten kann man ja nachdenken, aber nicht über viele. Wir brauchen außerdem dringend bezahlbaren Wohnraum, da reicht eine flexible Quote nicht.“ Rimkus verweist darauf, dass seit dem gestrigen Landtagsbeschluss etwa bei dem Projekt Ulmer Höh’ die Stadt auch eine Quote von 30 Prozent festlegen kann.

Antonia Frey (Grüne), Vorsitzende im Wohnungsausschuss, kritisiert zudem, dass OB Elbers in Cannes nur 5000 neue Wohnungen in fünf Jahren ankündigte, also 1000 pro Jahr. „Um den Bedarf zu decken, werden bekanntermaßen pro Jahr 2400 neue Einheiten gebraucht.“ Frey erinnert daran, dass die Grünen bereits seit 2006, also seit mehr als sechs Jahren, bei Neubaugebieten eine Quote von 30 Prozent geförderter Wohnungen gefordert hatten, die die CDU/ FDP Mehrheit sich nun wenigstens zu einem Teil zu eigen mache.

Jo Achim Geschke

http://www.derwesten.de/nrz/staedte/duesseldorf/breite-kritik-an-hochhausplaenen-der-stadt-id7744265.html

 

 

LEG geht an die Börse - Miete in 90.000 Wohnungen steigt

20.03.2013 | 07:19 Uhr

Hier in Gelsenkirchen Resser Markt investierte die LEG rund 5,2 Millionen Euro. Das Unternehmen geht nun an die Börse.Foto: Olaf Fuhrmann / WAZFotopool

Düsseldorf.  Nordrhein-Westfalens größter Vermieter LEG wird nach seinem Börsengang im Februar die Mieten in seinen knapp 90.000 Wohnungen künftig kontinuierlich um zwei bis drei Prozent pro Jahr anheben. Das erklärte der Vorstand des ehemaligen Landesunternehmens.

Das ehemalige landeseigene Wohnungsunternehmen LEG kalkuliert nach seinem Börsengang künftig mit jährlichen Mietsteigerungen von zwei bis drei Prozent. „Uns ist wichtig, dass wir die Mieter nicht raustreiben“, sagte Vorstandschef Thomas Hegel in Düsseldorf. Die Zufriedenheit der Bewohner, die sich in einer Leerstandsquote von 3,1 Prozent ausdrücke, bleibe Basis für den Erfolg, so Hegel.

Die LEG ist mit fast 90.000 Wohnungen vorwiegend in NRW einer der größten deutschen Vermieter. Die durchschnittliche LEG-Wohnungsmiete liegt heute bei einem Quadratmeterpreis von 4,85 Euro bei 312 Euro monatlich. Sie ist seit 2008 jährlich um 2,3 Prozent gestiegen.

Mehr als 30 Jahre alten Wohnungen

Zugleich soll an Durchschnittsinvestitionen von 13 Euro pro Quadratmeter festgehalten werden. Eine beim Verkauf durch das Land festgelegte „Sozialcharta“ sieht ohnehin noch bis August 2018 vor, dass durchschnittlich 12,50 Euro in die Instandhaltung der vorwiegend mehr als 30 Jahre alten Wohnungen investiert werden müssen.

Kommentar

Wohnungen sollen bezahlbar bleiben - von Tobias Blasius

Die Erwartungen der Aktionäre wird die LEG nur erfüllen, wenn sie aus einem alten Wohnungsbestand in mittelprächtigen Lagen das Maximale herausholt. Die Erfahrungen mit „freiwilligen“ und sonstigen Mieterhöhungen der LEG lehren Skepsis.

Als sich die LEG noch in Landesbesitz befand, wurden jedoch zum Teil mehr als 20 Euro pro Quadratmeter investiert. Die Miete darf laut „Sozialcharta“ bis 2018 jährlich um maximal drei Prozent (plus Inflationsausgleich) steigen. 40 Prozent des LEG-Bestandes sind zudem preisgebundene Sozialwohnungen.

Wachstum angekündigt

Auch nach der ersten Börsennotierung im Februar will die LEG vor allem in NRW wachsen. In den kommenden beiden Jahren bemüht sich das Unternehmen um weitere 10.000 Wohnungen in regionaler Nähe zum eigenen Bestand. Dieser Zukauf könne aus Rücklagen finanziert werden.

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Wohnungsgesellschaft LEG will an die Börse - und die Mieten...

Die Mieten bei der Wohnungsgesellschaft LEG sollen nach dem baldigen Börsengang pro Jahr um zwei bis drei Prozent steigen. Ab 2018 können die Steigerungen noch stärker ausfallen.

Das in NRW aufgebaute Vermietungs-Management sorge dafür, dass noch 25.000 zusätzliche Wohnungen ohne zusätzliche Verwaltungskosten bewirtschaftet werden könnten. Zuletzt hatte die LEG in Bocholt 1244 Wohneinheiten übernommen.

Die meisten Wohnungen pro Standort unterhält die LEG noch immer in Gelsenkirchen. „Es kommt immer auf die jeweilige Mikrolage an“, erklärte der für das Mietmanagement zuständige Vorstand Holger Hentschel. Wichtigste Zielgruppe des Unternehmens sind Haushalte mit einem verfügbaren Einkommen von weniger als 2000 Euro. In NRW seien das mehr als die Hälfte aller Haushalte. Rund 20 Prozent der LEG-Mieter sind nach Vorstandsangaben Hartz IV-Empfänger.

Tobias Blasius

http://www.derwesten.de/nrz/wirtschaft/leg-geht-an-die-boerse-miete-in-90-000-wohnungen-steigt-id7744186.html

 

 

 

Wenn das Leben auszieht: Dies ist der gruseligste Ort im Ruhrgebiet. Die Bergarbeitersiedlung Schlägel & Eisen im Gladbecker Norden, vor 100 Jahren gebaut, durchaus mit Anspruch; seit 15 Jahren, 20, war sie im freien Verfall. Jetzt sind auch die letzten beiden Bewohner ausgezogen.
http://www.derwesten.de/nrz/staedte/gladbeck/geistersiedlungen-die-gruseligsten-orte-im-ruhrgebiet-id7743292.html

 

 

 

Jetzt gibt’s einen neuen Anlauf fürs Regierungsviertel

Von René Schleucher

mit einem Kommentar

Hinter den Kulissen werden diverse Ideen gehandelt. In Kürze soll es konkrete Gespräche geben.

Das Justizministerium am Martin-Luther-Platz könnte zur Haroldstraße umziehen. Archiv sta, Bild 1 von 2

Das Justizministerium am Martin-Luther-Platz könnte zur Haroldstraße umziehen. Archiv

Düsseldorf. Schon lange haben Landesregierung und Stadtplaner einen gemeinsamen Traum: Sie wünschen sich ein zentrales und repräsentatives Regierungsviertel rund um den Landtag. Jetzt bekommt die alte Vision endlich neuen Schwung: Der bevorstehende Umzug zweier Ministerien schafft den nötigen Platz für eine Neustrukturierung.

http://www.wz-newsline.de/lokales/duesseldorf/jetzt-gibt-s-einen-neuen-anlauf-fuers-regierungsviertel-1.1270809

 

 

 

20. März 2013 - 21:00 Uhr

Quoten für den Wohnungsmarkt

Leser-Kommentare: 1

Von Alexander Schulte

mit einem Kommentar von Alexander Schulte

Bei Neubauten sollen je 20 Prozent der Wohnungen gefördert und „preisgedämpft“ vermietet werden.

http://www.wz-newsline.de/lokales/duesseldorf/quoten-fuer-den-wohnungsmarkt-1.1271662

 

 

 

Was ist eigentlich preiswerter Wohnraum in Düsseldorf? OB Dirk Elbers meint die Antwort zu kennen: 10 Euro pro Quadratmeter – und zwar kalt! Fragt sich, ob das alle Mieter in der Stadt wirklich für preiswert halten. Die Stadt will die Summe jedenfalls in einer neuen Quote für Wohnbauprojekte festschreiben. 20.3.13

http://www.express.de/duesseldorf/preise-vorgeschrieben-und-das-soll-wirklich-nur-10-euro-miete-kosten-,2858,22170456.html