Aus der neuen Zeitschrift FORUM des Katholikenrates:

 

„Thema Sozialticket“

Vorstand des Katholikenrates schreibt Brief an Oberbürgermeister Dirk Elbers

Der Vorstand des Düsseldorfer Katholikenrates beschäftigt sich seit über einem Jahr mit der Thematik eines „Sozialtickets“ für Düsseldorf. Dabei steht im Vordergrund der Überlegungen, Düsseldorfer Bürgerinnen und Bürger, die an der Armutsgrenze leben, ermäßigte Fahrten mit der Rheinbahn zu ermöglichen.

Ausgangspunkt für weitere Schritte war die Vollversammlung des Katholikenrates im März 2009 auf der die Delegierten dafür votierten, dass sich der Katholikenrat für die Einführung eines „Sozialtickets“ einsetzen soll.

Folgende Prämissen bestimmten danach die Handlungsweise des Katholikenratsvorstandes:

• Dem Vorstand des Katholikenrates ist bewusst, dass im Dezember 2008 der Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf eine ablehnende Entscheidung zur Einführung eines Sozialtickets getroffen hat.

• Der Vorstand des Katholikenrates hat sich bewusst mit diesem Thema aus der plakativen Polemik des Kommunalwahlkampfes herausgehalten. Deshalb will er jetzt dieses Thema aufgreifen und setzt dabei auf entsprechende Signale aus den Fraktionen des Rates.

• Der Katholikenrat ist sich darüber klar, dass ordnungspolitisch der Bund zuständig ist, der die Höhe von Grundsicherung/ Sozialgeld/Arbeitslosengeld II und damit auch die Höhe des Anteils für Mobilität festlegt. Trotzdem möchten wir der Frage nachgehen, ob in der Stadt Düsseldorf „kreative Lösungen“ zu diesem Thema gefunden werden können.

• Dabei ist der Katholikenratsvorstand der Auffassung, dass die Begrifflichkeit „Sozialticket“ das Anliegen nicht umfassend verdeutlicht. Es soll versucht werden nach Lösungen zu suchen, die nicht nur ein Monatsticket (Sozialticket) in den Blick nehmen, sondern „einzelne Ermäßigungen“ ermöglichen, z.B. den Erhalt eines Normaltickets“ zum Preis eines „Kurzstreckentickets“ oder den „Kinderfahrkartenpreis“ für Empfänger des Düsselpasses.

• Angesichts der Entwicklung von Armutssituationen auch in unserer Stadt ist es dem Katholikenrat eine wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe über eine solche Entlastung für Menschen, die an der Armutsgrenze leben nachzudenken.

• Der Katholikenrat vertraut darauf, dass im gemeinsamen Gespräch mit Verwaltung und Politik Lösungswege auf eine veränderte Praxis hin gefunden werden.

Ein Schreiben, das die vorgenannten Inhalte enthält, wurde Oberbürgermeister Dirk Elbers zum Jahresende zugestellt. Der OB hat ganz kurzfristig reagiert und zum Ende Januar 2010 ein Gespräch auf höchster Verwaltungsebene mit dem Katholikenrat ermöglicht.

Günther Fuchs

--